Marke Volkswagen investiert neun Milliarden Euro in Elektromobilität

Cover Image for Marke Volkswagen investiert neun Milliarden Euro in Elektromobilität
Copyright ©

Volkswagen

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Zukunftsinvestitionen von über elf Milliarden Euro bis 2023, davon mehr als neun Milliarden Euro für E-Mobilität: Die Marke Volkswagen will in den kommenden Jahren ihre Ertragslage weiter deutlich verbessern, um die Investitionen in die Zukunftstechnologien aus eigener Kraft finanzieren zu können. Dazu wird das Modellportfolio gestrafft und die Variantenanzahl reduziert. Zugleich soll die Produktivität in den Werken gesteigert und bei den Fahrzeugen die Plattformorientierung ausgeweitet werden. Die Optimierung der Materialkosten soll einen signifikanten Beitrag zur Erreichung der Zielrendite leisten – ohne die Produktsubstanz zu schwächen. Die Verwaltungsprozesse werden weiter verschlankt.

„Wir müssen unser Transformationstempo erhöhen: effizienter und agiler werden. Wir dürfen nicht nachlassen und müssen uns weiter deutlich verbessern. Das bislang Erreichte genügt noch nicht aus.“ – Ralf Brandstätter, Chief Operating Officer Marke Volkswagen

Von 2019 bis 2023 will die Marke Volkswagen insgesamt mehr als elf Milliarden Euro in E-Mobilität, Digitalisierung, autonomes Fahren und Mobilitätsdienste investieren. Über neun Milliarden Euro davon fließen in die Elektrifizierungsoffensive von Volkswagen.

Aktuell hat die Marke zwei reine E-Autos im Programm, den e-Up und den e-Golf. Bis 2025 soll ihre Zahl auf rund 20 steigen, bei einer erwarteten Stückzahl von mehr als einer Million Fahrzeugen pro Jahr. Der Umbau des Werkes Zwickau zur reinen Elektroauto-Fabrik läuft bereits, zusätzlich werden die Werke in Emden und Hannover ab 2022 auf die Produktion von Elektrofahrzeugen umgestellt. Gemeinsam sollen diese drei Standorte der größte E-Produktionsverbund Europas werden. Auch in China entstehen in Anting und Foshan gerade zwei Elektroauto-Werke, die 2020 die Produktion aufnehmen werden. Für Nordamerika wird die Marke in in Kürze über den Standort eines Werks für E-Fahrzeuge entscheiden.

Mit dem in Zwickau gebauten vollelektrischen ID, für den es erstmals ein Pre-Booking geben wird, bringt Volkswagen eine neue Fahrzeuggeneration auf die Straße, die bei Digitalisierung und Vernetzung neuen Standards setzen soll.

„Mit dem ID. wird unser Aufbruch in das Zeitalter der Elektromobilität und die Vernetzung unserer Marke auch für unsere Kunden greifbar. Er wird als erstes vollvernetztes und vollelektrisches Fahrzeug für ‚New Volkswagen‘ stehen.“ – Jürgen Stackmann, Vertriebsvorstand Marke Volkswagen.

Auch in die Digitalisierung will Volkswagen stark investieren. Die gemeinsam mit Partnern aufgebaute Volkswagen Automotive Cloud schafft die Voraussetzung, ein wachsendes Angebot digitaler Dienstleistungen in die vollvernetzten Fahrzeuge zu bringen. Ziel ist die Schaffung des weltgrößten automobilen Ökosystems. Um die gewaltigen Zukunftsinvestitionen zu finanzieren, will die Marke Volkswagen ihre Kosten noch stärker senken als bisher geplant. „Deshalb haben wir ein Bündel von Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung definiert, welches die vollständige Umsetzung des Zukunftspakts absichert, diesen Pakt jedoch thematisch ergänzt und die Weichen Richtung 2025 stellt“, erklärte CFO Dr. Arno Antlitz.

Der Zukunftspakt wird bis Ende 2018 Kostenentlastungen von gut 2,2 Milliarden Euro bringen. Damit sei ein Großteil der bis 2020 geplanten Einsparungen von rund drei Milliarden Euro bereits erreicht. Massive weitere Einsparungen soll unter anderem die starke Ausweitung des Plattformmodells bringen. Derzeit basieren etwa 60 Prozent der konventionellen Modelle auf dem Modularen Querbaukasten (MQB), 2020 sollen es bereits etwa 80 Prozent sein. In der Summe hat Volkswagen bereits über 50 Millionen Fahrzeuge auf MQB-Basis gebaut und weitere in dieser Größenordnung für die nächsten Jahre konzernweit projektiert. Bei den E-Modellen sind in einer ersten Welle ab 2019 konzernweit bis zu 15 Millionen Fahrzeuge auf dem Elektroauto-Baukasten MEB projektiert.

https://youtu.be/_vTZz8ONXzc

Ein weiterer Hebel ist die geplante Steigerung der Produktivität in den Werken um durchschnittlich 30 Prozent bis zum Jahr 2025. Gleichzeitig soll die Komplexität im Modellportfolio massiv reduziert werden. In Europa streicht die Marke im kommenden Modelljahr 25 Prozent der Motor-Getriebevarianten aus dem Programm, die weniger von Kunden nachgefragt werden, mit entsprechenden positiven Effekten auf die Komplexität der Produktion und Lieferketten.

Diese und weitere Maßnahmen wie beispielsweise die Optimierung der Materialkosten sollen dazu beitragen, die Rendite schneller zu steigern als bisher vorgesehen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir unser Ziel einer operativen Rendite von mindestens sechs Prozent bereits im Jahr 2022 erreichen, drei Jahre früher als bisher geplant“, so Finanzvorstand Antlitz.

Quelle: Volkswagen – Pressemitteilung vom 06.12.2018

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Rüdiger Bischoff:

An den Vorstand E-Mobilität, Herrn Thomas Ulbrich !
Hoffe für 2020 auf den I.D. Cross, fahre derzeit zweiten Sharan V6 und erwarte, dass Sie die Anhängervorrichtung an dem Fahrzeug nicht vergessen. Menschen im gesetzten Alter mit Garage, großem Garten, Solaranlage zum Laden und gesichertem Einkommen haben das Zweitauto abgeschafft das den Anhänger mit Grünschnitt zur Deponie schafft!
Nicht den Caravan nach Italien!
Mit freundlichen Grüßen
Rüdiger Bischoff

Ähnliche Artikel

Cover Image for Audi e-tron GT Quattro im Test: Souveräne Basis

Audi e-tron GT Quattro im Test: Souveräne Basis

Stefan Grundhoff  —  

Audi erweitert die Palette seines e-tron GT nach unten. Nachgeschärfter Antrieb und fein abgestimmtes Fahrwerk kommen mit deutlich höherer Reichweite.

Cover Image for Studie zeigt: Klimaschutz mit HVO nicht möglich

Studie zeigt: Klimaschutz mit HVO nicht möglich

Daniel Krenzer  —  

Von wegen Alternative: Das Ifeu kommt zu dem Ergebnis, dass Bio-Kraftstoffe wie HVO teils sogar noch klimaschädlicher sind als Diesel und Benzin.

Cover Image for „Überleben ist das Wichtigste“: Nio kämpft um Fortbestand

„Überleben ist das Wichtigste“: Nio kämpft um Fortbestand

Tobias Stahl  —  

Der Nio ES8 wird zum Marktstart offenbar noch günstiger als in der Vorbestellung. Nun räumt Unternehmenschef Li ein: Es geht um Nios Überleben.

Cover Image for OTA-Update verbessert teilautomatisiertes Fahren bei Xpeng

OTA-Update verbessert teilautomatisiertes Fahren bei Xpeng

Michael Neißendorfer  —  

Nach einem Update teilen sich Spurhaltesystem und Fahrer nun die Kontrolle über die Lenkung, der Pet-Modus schützt im Auto befindliche Tiere.

Cover Image for China veröffentlicht Zahlen zu E-Auto-Subventionen

China veröffentlicht Zahlen zu E-Auto-Subventionen

Laura Horst  —  

China legt Zahlen zu den Subventionen für Elektroautos offen, aus denen eine zunehmende Begünstigung führender Autohersteller und Start-ups hervorgeht.

Cover Image for Porsche Cayenne Electric: Der neue Maßstab?

Porsche Cayenne Electric: Der neue Maßstab?

EAN Redaktion  —  

Bei einer ersten Ausfahrt darf der Elektro-Cayenne zeigen, was er kann. Und wir stellen erfreut fest: Endlich mal wieder ein Porsche fürs Grobe.