Am Mittwoch hat das Kind seinen Namen bekommen: ID.3 und schon sind die ersten Vorserien-Fahrzeuge des VW ID.3 vom Band gerollt. Bekanntermaßen soll das VW-Werk Zwickau die leistungsfähigste Elektroauto-Fabrik Europas werden. Mehr als 300.000 Elektroautos pro Jahr werden einmal in Zwickau vom Band laufen. Und den Anfang macht der ID.3.
Der Standort selbst wird zum Kern für den Rollout des weltweiten Elektro-Produktionsnetzwerkes von VW. Wie der Konzern zu berichten weiß liegt man voll im Zeitplan. Vor Ort haben sich Konzern- und Marken-Vorstände von Volkswagen sowie der Konzernbetriebsrat beim Standortsymposium für alle drei sächsischen Standorte in Zwickau davon überzeugt. Im Zwickauer Werk konzentriert sich derzeit alles auf den Anlauf des neuen ID.3 sowie der dazu erforderliche Kompetenzaufbau.
“Der Automobilstandort Deutschland muss nach meiner festen Ãœberzeugung auch bei der Elektromobilität eine Vorreiterrolle einnehmen. Wir bauen das Werk Zwickau deshalb bewusst zum größten und leistungsfähigsten E-Auto-Standort in Europa um. Es ist beeindruckend, zu sehen wie die Mannschaft bei diesem Wandel mitzieht. Zwickau kann zu einem Vorbild für die Transformation unserer Branche werden.” – Dr. Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen Konzerns
Mehr als 200 Vorserien-Fahrzeuge des ID.3 sind bereits vom Band gelaufen. Die Serie wird erst Ende 2019 vom Band rollen. Ein Jahr später, Ende 2020, werden in Zwickau dann ausschließlich Elektroautos gebaut – pro Tag bis zu 1.500 für Volkswagen und weitere Konzern-Marken. Man merkt durchaus, das VW-Werk in Zwickau hat Strom im Blut.
Aktuell werden in Zwickau noch Golf und Golf Variant produziert. Bereits Ende 2019 – also in gut sieben Monaten – startet in Zwickau die Produktion des ID, des ersten Elektromodells von Volkswagen auf Basis des neuen Modularen E-Antriebs-Baukastens (MEB). In der finalen Ausbaustufe werden ab 2021 in Zwickau sechs E-Modelle von drei Konzernmarken produziert.
Die Fertigung soll im Vergleich zu den heutigen Verbrennern „bis zu 20 Prozent produktiver“werden. Einen Jobbau habe dies nicht zur Folge. Möglich werde dies durch die Fertigung höherer Stückzahlen „mit einer geringfügigen Änderung der Fertigungstiefen“.
“Die Transformation zur Elektromobilität ist ein enormer Kraftakt für Volkswagen, Volkswagen Sachsen und für seine Belegschaft. Die erste Phase des Umbaus wurde erfolgreich absolviert. So ist etwa die Hälfte der 1.500 neuen Roboter im Karosseriebau bereits im Betrieb. Die Lackiererei wird aktuell erweitert, und in der Fahrzeug-Endmontage starten wir den Umbau der ersten Linie planmäßig im Sommer.” – Thomas Ulbrich, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen für den Geschäftsbereich „E-Mobilität“ und Sprecher der Geschäftsführung von Volkswagen Sachsen
Jens Rothe, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates und Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates von Volkswagen Sachsen, lobte die breit angelegte Bildungsoffensive der Beschäftigten auf dem Weg zur Elektromobilität.
So wurden laut Rothe bereits 2.800 der 8.000 Mitarbeiter bereits geschult. Des Weiteren forderte der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates die Politik und Kommunen auf, beim Ausbau der Ladeinfrastruktur schneller und mutiger zu agieren. „Hier brauchen wir viel mehr Engagement. Ich habe die Sorge, dass dort immer noch nicht die richtigen Prioritäten gesetzt werden.“ Vonseiten VW wird man in den nächsten 18 Monaten die Ladeinfrastruktur in Zwickau von jetzt 36 Ladepunkten im und am Werk auf rund 180 ausbauen.
Quelle: Volkswagen AG – Pressemitteilung vom 09. Mai 2019