Volkswagens Elektroauto-Star ist nicht das Auto, sondern die Plattform

Cover Image for Volkswagens Elektroauto-Star ist nicht das Auto, sondern die Plattform
Copyright ©

Only_NewPhoto / Shutterstock.com

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Der eigentliche Star der Elektroauto-Offensive von Volkswagen sind nicht die Autos, die in den kommenden Jahren erscheinen werden. Sondern die Plattform, auf der sie aufbauen, der modulare Elektrobaukasten MEB. Der ist so variabel, dass er bis zum Jahr 2022 den Plänen des Volkswagen-Konzerns insgesamt 27 verschiedene Fahrzeuge möglich macht: Neben den VW-Modellen bauen und planen auch Audi, Seat und Skoda elektrische MEB-Modelle, vom Elektro-Buggy über einen Kleinwagen im Ibiza-Format über den VW-Bus ID Buzz hin zum Mittelklasse-SUV wie einem kolportierten Audi-Crossover, der zwischen Q2 und Q3 positioniert sein und ab etwa 2021 den Einstieg in Audis rein elektrische e-Tron-Welt darstellen soll.

Als erstes Modell wird der VW ID ab 2020 auf dem MEB-Skateboard daherrollen. Die Architektur mit weit in die Ecken gezogenen Rädern bietet einige Vorteile: Zum einem viel Platz für einen großen Akku zwischen den Achsen. Sowie deutlich mehr Platz im Innenraum. Für den ID, dessen Serienversion im Herbst vorgestellt werden soll, verspricht VW gar den Innenraum-Platz und -Komfort eines Passat bei den Außenmaßen eines Golf. Und auch bei der Antriebsvariante ist die MEB-Plattform variabel, es kann ein Hinterrad- oder Allradantrieb umgesetzt werden, zudem sind verschiedene Konfigurationen bei Radstand und Spurweite möglich.

Diese Variabilität ist auch bei den Akkupaketen gegeben: „Die Akkupakete sind bei uns wie eine Tafel Schokolade aufgebaut“, erklärt VW-Entwicklungsvorstand Frank Welsch den Aufbau der verbauten Pouch-Zellen, „wir können diese daher variabel bei den verschiedenen Modellen zusammensetzen.“

Dies ist eine Plattform, um Volumen zu erzeugen, indem dieselben Teile in einer Vielzahl von Modellen verwendet werden“, zitiert Focus.de Tino Fuhrmann, Projektleiter und Leiter der MEB-Modellreihe, mit der Volkswagen die „bestmögliche Skalierung“ erreichen möchte. Eine weitere Besonderheit: Wettbewerber wie BMW, Hyundai, Jaguar und Mercedes elektrifizieren momentan hauptsächlich große und teure SUV, Volkswagen hingegen sehe sich, so Focus, „scheinbar seiner kompakten Volumentraditionen aus Käfer und Golf verpflichtet“ und ziele mit dem ID, der deutlich weniger als 30.000 Euro kosten soll, zunächst auf den Massenmarkt.

Quelle: Focus – Modularer Elektrobaukasten von Volkswagen

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Ähnliche Artikel

Cover Image for E-Auto-Förderung kehrt 2026 mit neuen Regeln zurück

E-Auto-Förderung kehrt 2026 mit neuen Regeln zurück

Sebastian Henßler  —  

Ab 2026 soll es wieder Geld für Elektroautos geben – bis zu 4000 Euro, aber unter strengen Regeln. Wer profitieren kann, zeigt der neue Plan der Regierung.

Cover Image for Kia EV5, das rollende Schlafzimmer

Kia EV5, das rollende Schlafzimmer

Wolfgang Gomoll  —  

Kia frischt seine Elektro-Modellpalette mit dem EV5 auf. Ein weiterer Schritt in Richtung bezahlbarer Elektromobilität. Der SUV hat besonders Europa im Blick.

Cover Image for Teslas FSD-System steht erneut unter Beobachtung

Teslas FSD-System steht erneut unter Beobachtung

Sebastian Henßler  —  

23 Verletzte, keine Todesfälle – doch Full Self Driving sorgt erneut für Diskussionen. Die NHTSA untersucht, wie sicher autonome Teslas wirklich ist.

Cover Image for Polestar 2 bleibt das Herz der Marke und erhält Nachfolger

Polestar 2 bleibt das Herz der Marke und erhält Nachfolger

Sebastian Henßler  —  

Der Polestar 2 bleibt das Herz der Marke. CEO Michael Lohscheller erklärt, weshalb der Nachfolger keine neue Nummer trägt – und was sich ändert.

Cover Image for VW-Konzern mit E-Autos in Europa 78 Prozent im Plus

VW-Konzern mit E-Autos in Europa 78 Prozent im Plus

Michael Neißendorfer  —  

Die Volkswagen Group steht weiterhin mehreren Herausforderungen gegenüber – rückläufige Nachfrage in China und den USA, zugleich aber Rückenwind durch E-Autos.

Cover Image for Europcar: Firmenflotten als Schlüssel zur Antriebswende

Europcar: Firmenflotten als Schlüssel zur Antriebswende

Sebastian Henßler  —  

Von Cupra bis VW: Europcar zeigt bei der E-Xperience 2025, wie vielfältig E-Mobilität im Fuhrpark sein kann – und warum Emotion der Schlüssel zum Erfolg ist.