Der eigentliche Star der Elektroauto-Offensive von Volkswagen sind nicht die Autos, die in den kommenden Jahren erscheinen werden. Sondern die Plattform, auf der sie aufbauen, der modulare Elektrobaukasten MEB. Der ist so variabel, dass er bis zum Jahr 2022 den Plänen des Volkswagen-Konzerns insgesamt 27 verschiedene Fahrzeuge möglich macht: Neben den VW-Modellen bauen und planen auch Audi, Seat und Skoda elektrische MEB-Modelle, vom Elektro-Buggy über einen Kleinwagen im Ibiza-Format über den VW-Bus ID Buzz hin zum Mittelklasse-SUV wie einem kolportierten Audi-Crossover, der zwischen Q2 und Q3 positioniert sein und ab etwa 2021 den Einstieg in Audis rein elektrische e-Tron-Welt darstellen soll.
Als erstes Modell wird der VW ID ab 2020 auf dem MEB-Skateboard daherrollen. Die Architektur mit weit in die Ecken gezogenen Rädern bietet einige Vorteile: Zum einem viel Platz für einen großen Akku zwischen den Achsen. Sowie deutlich mehr Platz im Innenraum. Für den ID, dessen Serienversion im Herbst vorgestellt werden soll, verspricht VW gar den Innenraum-Platz und -Komfort eines Passat bei den Außenmaßen eines Golf. Und auch bei der Antriebsvariante ist die MEB-Plattform variabel, es kann ein Hinterrad- oder Allradantrieb umgesetzt werden, zudem sind verschiedene Konfigurationen bei Radstand und Spurweite möglich.
Diese Variabilität ist auch bei den Akkupaketen gegeben: „Die Akkupakete sind bei uns wie eine Tafel Schokolade aufgebaut“, erklärt VW-Entwicklungsvorstand Frank Welsch den Aufbau der verbauten Pouch-Zellen, „wir können diese daher variabel bei den verschiedenen Modellen zusammensetzen.“
„Dies ist eine Plattform, um Volumen zu erzeugen, indem dieselben Teile in einer Vielzahl von Modellen verwendet werden“, zitiert Focus.de Tino Fuhrmann, Projektleiter und Leiter der MEB-Modellreihe, mit der Volkswagen die „bestmögliche Skalierung“ erreichen möchte. Eine weitere Besonderheit: Wettbewerber wie BMW, Hyundai, Jaguar und Mercedes elektrifizieren momentan hauptsächlich große und teure SUV, Volkswagen hingegen sehe sich, so Focus, „scheinbar seiner kompakten Volumentraditionen aus Käfer und Golf verpflichtet“ und ziele mit dem ID, der deutlich weniger als 30.000 Euro kosten soll, zunächst auf den Massenmarkt.
Quelle: Focus – Modularer Elektrobaukasten von Volkswagen