VersorgungsengpÀsse bei Chips, KabelbÀumen, etc. sowie Preissteigerungen bei den Rohstoffen fÌr die Batterien machen den Herstellern von Elektrofahrzeugen derzeit weltweit zu schaffen. Rivian blieb davon nicht unangetastet. Und dennoch sieht man sich in der Lage die fÌr 2022 ausgerufenen Produktionsziele zu erreichen. Trotz der UmstÀnde am Markt und damit einhergehenden Preiserhöhungen fÌr die eigenen Fahrzeuge.
Rivian erwirtschaftete im ersten Quartal 2022 einen Umsatz von 95 Millionen US-Dollar und verzeichnete im gleichen Zeitraum einen Verlust von 502 Millionen US-Dollar. In diesem Zeitraum sei es Rivian möglich gewesen 2.553 Elektrofahrzeuge zu produzieren sowie 1.227 E-Autos auszuliefern. Mit Zunahme der ProduktionslosgröÃen sollen die Verluste rÃŒckgÀngig werden, da man auf entsprechende Masseneffekte bei der Produktion setzt. Zudem seien im ersten Quartal negative Sondereffekte zum Tragen gekommen:
„DarÃŒber hinaus haben wir eine Berichtigung fÃŒr niedrigere Anschaffungskosten oder den NettoverÀuÃerungswert („LCNRV“) verbucht, um den Betrag widerzuspiegeln, den wir beim Verkauf des Fahrzeugs voraussichtlich erhalten werden (nach BerÃŒcksichtigung zukÃŒnftiger Kosten, die erforderlich sind, um den Bestand fÃŒr den Verkauf vorzubereiten), sowie Verluste aus festen Kaufverpflichtungen. Diese Aufwendungen haben den Bruttogewinn im ersten Quartal 2022 mit 188 Millionen Dollar negativ beeinflusst“, so Rivian in seinem AktionÀrsbrief fÃŒr das erste Quartal 2022.
Die Chipkrise sei demnach nur der Anfang, wie RJ Scaringe, CEO von Rivian, in einem Interview mit dem Wall Street Journal betont. âDie Halbleiterkrise ist nur der Vorgeschmack auf das, was uns in den nÀchsten zwei Dekaden bei den Batteriezellen erwartet.â Die Chipkrise habe nach Angaben der Consultingfirma AlixPartners den Automobilherstellern bereits ÃŒber 210 Milliarden US-Dollar gekostet, Preissteigerungen bei den Rohstoffen haben neue Batterien enorm verteuert. Jene Hersteller, die auch Elektroautos bauen, werden zusÀtzlich auch noch VersorgungsengpÀsse bei den Batterien erleben, vor allem wegen der kritischen Rohmaterialien.
Das Start-Up selbst wies in der VerkÌndung der Quartalsergebnisse daraufhin, dass aufgrund von Herausforderungen in der Lieferkette, die Logistikkosten gestiegen sind. Das Unternehmen geht davon aus, dass EinschrÀnkungen in der Lieferkette ein begrenzender Faktor fÌr die eigene Produktion sein werden. Rivian bekrÀftigt jedoch sein jÀhrliches Produktionsziel fÌr 2022 von 25.000 Fahrzeugen zu erreichen. Man wÀre gar in der Lage die doppelte StÌckzahl zu fertigen, wenn die LieferengpÀsse behoben wÀren. Die geplante jÀhrliche GesamtkapazitÀt der Fertigungsanlagen betrÀgt ~600.000 Fahrzeuge.
Anfang Mai konnte Rivian zudem mehr als 90.000 R1-Vorbestellungen vermelden. Rivian stellte auÃerdem fest, dass trotz der Preiserhöhung 10.000 R1-Vorbestellungen in den USA und Kanada eingegangen sind. Der Durchschnittspreis fÃŒr ein R1-Fahrzeug liegt bei ÃŒber 93.000 Dollar. Rivian hat sein Reservierungssystem aufgrund von LieferengpÀssen und den steigenden Preisen fÃŒr Rohstoffe und andere Produktionskosten aktualisiert. Der neue Vorbestellungsprozess trennt die Schritte Reservierung und Konfiguration. Neukunden können ihr Fahrzeug reservieren, aber nur die Konfigurationsoptionen durchsehen. Vorbesteller können bestimmte Konfigurationen speichern, wenn der Termin fÃŒr die Fertigung ihres Fahrzeugs nÀher rÃŒckt.
„Diese Ãnderung stellt sicher, dass der Kunde bei der Konfiguration eines Fahrzeugs aus den neuesten Funktionen, Paketen und Preisen wÀhlen kann. Mit diesem neuen Reservierungssystem sind wir in der Lage, einen groÃen Nachfragestau mit Inflationsunsicherheiten, geplanten InhaltsÀnderungen und Erweiterungen besser zu bewÀltigen, um sicherzustellen, dass den Kunden die neuesten Produktangebote zur VerfÃŒgung stehen“, so Rivian in seinem Quartalsbericht.
Quelle: Rivian – Pressemitteilung