Der VW eCrafter von Volkswagen Nutzfahrzeuge steht in den Startlöchern, die letzten Abnahmefahrten stehen an, bevor der vollelektrisch angetriebene Transporter in die Serienfertigung übergeht. Im Anschluss daran sollen die ersten Fahrzeuge in ausgewählten Flotten in Feldtests entsandt werden. Geht es nach Dr. Eckhard Scholz, Vorsitzender des Vorstands von Volkswagen Nutzfahrzeuge, wird das Fahrzeug im nächsten Jahr regulär in Serie gehen.
Logistra hatte bei den letzten Abnahmefahrten die Möglichkeit einen Blick auf den VW eCrafter zu werfen und beschrieb diesen als erstaunlich ausgereift. Vom Fahrgefühl äußerst sanft beschleunigt der Transporter dennoch spürbar, selbst mit einer Tonne Beladung an Bord. Das Problem der kaum vorhandenen Fahrgeräusche, gerade bei niedrigen Geschwindigkeiten wird durch ein dezentes Warngeräusch ausgeglichen. Ist gerade im Stadtverkehr beziehungsweise bei Auslieferungen in verkehrsberuhigten Bereichen ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Aus Sicht von Logistra haben die Entwickler bei den Bremsen des eCrafter einen guten Kompromiss aus Energierückgewinnung und Rollfähigkeit gefunden. So rekuperiert der Transporter nur diskret und lässt die 3,5-Tonnen-Fuhre so gut es geht rollen. Fährt man bewußt vorausschauend soll der Tritt auf das Bremspedal doch eher die Ausnahme bleiben. Im inneren des eCrafter sind größtenteils Teile aus dem MEB-Konzernbaukasten verbaut, gerade Bauteile aus dem eGolf kommen beim elektrifizierten Transporter zum Einsatz. Dennoch sollte bei vorausschauender Fahrweise der Tritt auf das Bremspedal Seltenheit haben.
So stammt beispielsweise der VW-eigene Elektromotor mit Getriebe, der 35,8-kWh-Lithium-Ionen-Batteriesatz sowie die Leistungselektronik aus den Regalen der Pkw-Abteilung. Die Bauteile mussten für den Einsatz im eCrafter allerdings verstärkt werden. Bei der Reichweite bringt es der eCrafter auf 100 Kilometer alltags- und auch winterfester Reichweite (160 im NEFZ-Zyklus). Nach Umfragen im späteren Einsatzfeld des Transporters sollte dies auch vollkommen ausreichend sein.
“Wir glauben, die Größe der Akkus ist für den Anfang und für die Anwendung genau richtig, schließen aber nicht aus, dass mit der rasanten Entwicklung der Akkutechnologie auch künftig optional erhältliche Varianten mit größerer Reichweite verfügbar sein könnten” – Dr. Eckhard Scholz, Vorsitzender des Vorstands von Volkswagen Nutzfahrzeuge
Quelle: Logistra – Elektromobilität: Erste Fahreindrücke mit dem VW eCrafter