Nicht weniger als 500 ultraschnelle Ladestationen in 500 Tagen wolle Jolt im Rahmen seiner ChargeMyCity-Kampagne auf die Straße bringen. Genauer gesagt wollte man das entsprechende Kapital für diese Anzahl an Ladestationen sammeln. Sowohl private als auch professionelle Investoren haben die Möglichkeit, sich an der Kampagne zu beteiligen, indem sie in Merlin Bonds investieren. Die Erlöse aus den Merlin-Anleihen, die bereits ab 100 Euro erhältlich sind und einen festen jährlichen Zinssatz von fünf bis sechs Prozent haben, werden für den Kauf und die Installation von Ladestationen in ausgewählten Gemeinden verwendet.
Im Fokus steht die eigene Schnellladesäule Merlin. Diese versteht sich als eine Art Powerbank für das Auto: Ein Stromspeicher wird aufgeladen und kann dann – zeitversetzt – diese Energie an einen angeschlossenen Verbraucher wieder abgeben. Das Münchner Start-Up Jolt Energy stellte mit der MerlinOne Schnellladesäule den elementaren Bestandteil des eigenen Milkrun-Konzepts im Ladebereich bereits im August 2019 vor. Zwei Jahre später denkt man nun schon einige Nummer größer. Merlin wurde in Deutschland speziell für Ladesituationen in Städten entwickelt, in denen das bestehende Stromnetz die Bereitstellung von Gleichstrom-Schnellladestationen extrem schwierig macht.
JOLT wird die Kampagne sofort in München starten und sie dann auf andere Gemeinden in Deutschland, Europa und den Vereinigten Staaten ausweiten. Marcus Jentsch, CFO von Jolt, äußert sich wie folgt: „Durch die Internalisierung unserer Finanzierungsaktivitäten für ultraschnelle Ladegeräte werden wir das Investitionsprogramm beschleunigen und gleichzeitig unseren Endkunden die Möglichkeit geben, direkt in etwas zu investieren, das sie brauchen und nutzen werden.“ Zudem teilt Jentsch mit, dass das Unternehmen in den nächsten Wochen ein Partnerprogramm starten wird, das es lokalen Einzelpersonen und Gemeinden ermöglicht, ihre eigenen Fundraising-Aktivitäten zu starten, um ultraschnelle Ladestationen in ihrer Nachbarschaft zu bekommen.
Das Start-Up selbst äußert sich auch zum eher ungewöhnlichen Finanzierungsansatz. So sei es schwer Hardware zum Aufladen zu finanzieren, was die Entwicklung der Ladeindustrie verlangsamt. „Bis 2030 werden wir Millionen von ultraschnellen Ladegeräten benötigen. Die Aussichten dafür sind jedoch gering, es sei denn, einige von uns unternehmen etwas, um diese konservative und sich langsam entwickelnde Branche aufzurütteln“, so Maurice Neligan, CEO von Jolt. Daher habe sich das Team überlegt wie man diese Finanzierungsherausforderung bewältigen und gleichzeitig das Ladegeschäft beschleunigen könne. Das Ergebnis sei ChargeMyCity.
Über das Partnerprogramm von ChargeMyCity werde Jolt einzelne Gemeinden dabei unterstützen, ihre eigenen Schnellladestationen zu finanzieren. Das Start-Up wird die Ladestationen betreiben und instand halten, die dann der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen werden.
Quelle: Jolt Energy – Pressemitteilung
Wenn man bei den Batteriekosten mit 200 Euro pro kWh rechnet (Zellen 100 Euro + 40 Euro fürs Batteriepack + 60 Euro für Marge und MwSt.) und von 2.000 Ladezyklen (oder mehr) ausgeht, dann wären die 10 Cent pro kWh (oder weniger) für den Batterieverschleiß bei den hohen Schnelladepreisen leicht verkraftbar. Und danach wären die Batterien wohl noch für ein „Second Life“ zu gebrauchen.
Die Batterien könnten während der längeren Pausen zwischen den Ladevorgängen in Ruhe mit wenig kW-Leistung wieder aufladen. 10 E-Autos am Tag mit je 48 kWh wären 480 kWh am Tag bzw. 24 kW-Leistungentnahme aus dem Stromnetz, wenn 20 Stunden am Tag die Batterien wieder aufgeladen werden.
Soweit meine Berechnungen, damit die Leute beruhigt sind, die Angst um die Stromleitungen haben.
Wie sieht es mit der Brandgefahr aus? Sind diese Geräte, die sicherlich den ein oder anderen Hater finden werden aufgrund der Platzbeanspruchung sicherer oder unsicherer als „normale“ Ladestationen? In den Städten ist quasi alles potenzielles Ziel von Vandalen.
Und auf dem Radfahrweg abgestellt, wie man aus dem Bild erkennen kann. SO führt Elektromobilität nicht zum friedlichen Ziel.