Ulrich Eichhorn treibt die Entwicklung der E-Fahrzeuge im VW-Konzern voran, im Gespräch mit der Automobil-Produktion (Bezahlschranke) hat er einen exklusiven Einblick auf den derzeitigen Entwicklungsstand sowie die zukünftige Entwicklung im Bereich der Elektromobilität im VW-Konzern gegeben. Dabei zeigt sich, dass die Batterie eindeutig das bestimmende Element beim Elektroauto ist, wie Eichhorn zu verstehen gab. Dies liegt daran, dass unter Zugrundelegung einer optimistischen Preisprognose die Batterie einen Kostenanteil von 30 bis 50 Prozent am Fahrzeug ausmacht.
Möchte man diese Kosten senken, um somit auch die E-Fahrzeuge für die Masse interessanter zu machen, gilt es nicht nur Produktionskapazitäten und Lieferinfrastruktur durch die gesamte Wertschöpfungskette auf- und auszubauen, sondern erst einmal eine Basis für diese zu schaffen.
Denn einem simplen Rechenbeispiel zu Folge, welches VW beim Forschungstag in Ehra-Lessin aufgestellt wurde, zeigt auf, dass man vom größten industriellen Einkaufsvolumen aller Zeiten spricht. Unter der Annahme, dass 2025 rund 25% des Absatzvolumens von VW im Bereich Elektromobilität verankert sind, werden hierfür mehrere Fabriken in der Größenordnung der Gigafactory von Tesla benötigt, wenn sie denn einmal auf Kammlinie – maximal geplante Produktionsmenge – laufen.
Dabei ist die Rede, im Interview mit Ulrich Eichhorn, tatsächlich nur für den Bedarf des VW Konzerns im Bereich der batterieelektrischen Fahrzeuge. Die anderen großen Automobilhersteller, die ähnliche Pläne verfolgen sind hierbei noch gar nicht berücksichtigt. Laut Eichhorn deckt man mit dem genannten Auftragsvolumen den Bedarf für die erste Welle der Elektromobilität ab. Das Einkaufsvolumen hierfür sei bereits abgesichert, parallel dazu hat man ein Center of Excellence im Komponentenwerk in Salzgitter eingerichtet, in dem man sich um die Zelltechnologie bis hinein ins letzte Detail kümmert.
Dazu gehört auf der Produktionsseite, ab 2018, eine Labor- und anschließend Pilotlinie. Ob irgendwann in eine Großindustrielle Fertigung von Batterien ein Thema für den VW Konzern ist, wird auf Basis der Arbeit und den Erkenntnissen des Centers of Excellence entschieden. Derzeit verlässt man sich hier auf seine Partner.
“Wann und ob der Umstieg auf die Feststoffzelle kommt, ist ein großes Diskussionsthema. Ich denke, dass wir in jedem Fall noch viele Jahre mit Lithium-Ionen-Dünnfilmtechnologie fahren werden. Wenn einer den Durchbruch bei der Feststoffzelle schafft, dann hat das Potenzial für einen deutlichen Sprung bei Kosten, Kapazität und Größe.” – Ulrich Eichhorn, Leiter Forschung und Entwicklung VW
Quelle: Automobil-Produktion.de – VW F&E-Chef zu Batterien: Größtes Einkaufsvolumen aller Zeiten