Vonseiten Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation (MFTBC) mit ihrer Marke FUSO hat man sich erneut zu alternativen Antrieben bekannt. Besonders deutlich wurde dies durch die Bekanntgabe, im Rahmen der Tokyo Motor Show, von MFTBC die vollständige Elektrifizierung aller Lkw und Bus-Baureihen der Marke FUSO in den nächsten Jahren anzugehen. Hierfür wurde eigens eine neue Produktmarke E-FUSO geschaffen unter der alle elektrifizierten Lkw und Busse vereint werden.
Man hat es sich nicht nehmen lassen das erste Fahrzeug, einen vollelektrischen schweren Lkw mit einer Reichweite von bis zu 350 Kilometern vorzustellen. Für die weiteren Entwicklungsschritte spielt die enge Verbindung zum Daimler Konzern eine wichtige Rolle, da man von deren umfassenden Erfahrungen und Entwicklungsfortschritten im Bereich der Elektromobilität profitieren kann.
„Unser E-FUSO Vision One ist ein revolutionäres Konzept für einen vollelektrischen schweren Lkw. Es unterstreicht unser Bekenntnis, die gesamte Produktpalette zu elektrifizieren. FUSO ist schon seit vielen Jahren ein Vorreiter im Bereich elektrischer Lkw. Vor gerade mal einem Monat haben wir die ersten vollelektrischen eCanter Leicht-Lkw aus Serienproduktion an Kunden übergeben.
In Zukunft vertreiben wir alle unsere elektrischen Fahrzeuge unter dem Namen E-FUSO – unserer neuen Produktmarke für elektrische Lkw und Busse.“ – Marc Llistosella, President und CEO der Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation und Leiter von Daimler Trucks Asia
Weiterhin ging Llistosella darauf ein, dass man bereits mit dem eCanter unter Beweis gestellt hat, dass auch elektrische LKW wirtschaftlich sein können. So ist es nachgewiesen, dass der eCanter schon heute bis zu 1.000 Euro Betriebskosten pro 10.000 Kilometer spart. Dem Unternehmen kommt hier sicherlich auch die rasante Weiterentwicklung der Batterietechnologie zu Gute, die dazu beitragen wird, dass man unter E-FUSO weitere elektrische Lkw und Busse auf den Markt bringen wird.
Die Marke E-FUSO darf daher als Bekenntnis zur Elektrifizierung aller Baureihen verstanden werden. Das obere Ende des Entwicklungsprozesses markiert hierbei die Entwicklung von schweren Lkw. So werden in den kommenden Jahren alle Lkw- und Bus-Modelle von FUSO eine zusätzliche Elektro-Variante erhalte. Wobei man sich die Markteinführung dieser Modelle offen hält, da diese von der jeweiligen technischen Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit abhängen.
E-FUSO Vision One als Konzept für schweren Lkw
Auf der Tokyo Motor Show wurde der E-FUSO Vision One als Konzept für einen vollelektrischen schweren Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht von rund 23 Tonnen und einer Nutzlast von etwa 11 Tonnen vorgestellt. Die Nutzlast beträgt im Vergleich zur Diesel-Alternative lediglich zwei Tonnen weniger. Angekündigt wurde das Konzeptfahrzeug mit einer Batteriekapazität von 300 kWh und einer daraus erzielten Reichweite von bis zu 350 Kilometern. Angedacht ist der Betrieb des E-FUSO Vision One im regionalen inner- und zwischenstädtische Verteilerverkehr.
Fairerweise muss man anmerken, dass die Entwicklung eines wirtschaftlich tragfähigen Elektroantriebs für schwere Langstrecken-Lkw hingegen noch deutlich länger dauern wird. Jedoch tragen wachsendes Kundeninteresse, Entwicklung der benötigten Infrastruktur und regulatorische Bemühungen dazu bei, dass die Elektrifizierung des Transportwesens Fortschritte macht. FUSO geht davon aus, dass man unter diesen Umständen eine Markeinführung des serienproduzierten E-FUSO Vision One innerhalb der nächsten vier Jahre in reifen Märkten wie Japan, Europa oder den USA umsetzen kann.
Großes Know-How bei Elektrifizierung und Infrastruktur
Die neue Marke E-FUSO profitiert bei der zukünftigen Entwicklung nicht nur von eigenen Erfahrungen, sondern vor allem durch den direkten Zugang zu den umfangreichen technologischen Ressourcen der Daimler AG. Denn der Konzern investiert bereits seit längerer Zeit, in großem Stil in Elektromobilität und nutzt dabei konsequent die Synergien zwischen dem Pkw-Bereich und den Nutzfahrzeugsparten. Für die Batterien der LKW und Busse greift man ebenfalls auf das eigene Netzwerk zurück und bekommt diese von Deutsche Accumotive zur Verfügung gestellt.
Mercedes-Benz Energy – ein Spezialist für stationäre Speichersysteme – entwickelt Anwendungen für einen zweiten Lebenszyklus der Batterien. Weiterhin hat der Konzern die Möglichkeit, durch seine Anteile an ChargePoint, dem weltgrößten Anbieter von Ladestationen und dazugehöriger Infrastruktur Einfluss auf die Lademöglichkeiten der Nutzfahrzeuge zu nehmen. Im nächsten Ausbauschritt könnte StoreDot – ein israelisches Start-Up Unternehmen, das neue Schnellade-Technologien für Batterien entwickelt, zum nächsten Ausbau der Fahrzeuge beitragen. Diese Technologie ist besonders interessant für die Anwendung in elektrischen Lkw, die über ein sehr hohes Ladevolumen verfügen.
Quelle: Daimler AG – Pressemitteilung vom 25.10.2017