Elektroautos werden laut einem Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) in diesem Jahr voraussichtlich fast ein Fünftel des globalen Marktes ausmachen. Der Übergang von Verbrennungsmotoren zu Elektroautos werde die weltweite Ölnachfrage um mindestens fünf Millionen Barrel pro Tag reduzieren, so die Prognosen der IEA. Auch Deutschland ist demnach auf einem guten Weg, wenn auch dieser noch lang ist.
Mehr als die Hälfte der bisher weltweit zugelassenen Elektroautos befindet sich in China, das auch die globale Batterieproduktion dominiert und 2022 für 60 Prozent der Elektroautoverkäufe verantwortlich war. Langsam gewinnen chinesische Hersteller auch in Europa an Bedeutung. Immer mehr Marken und Modelle werden bei uns zu teils attraktiven Preisen vorgestellt. SUVs und große Autos machen dabei in China und Europa fast zwei Drittel der batterieelektrischen Modelle aus. In den USA sind es sogar noch mehr.
In Schwellen- und Entwicklungsländern sind es größtenteils nicht Autos, die die Elektrowende treiben. Hier übersteigt die Anzahl der elektrischen Zweirad- oder Dreiradfahrzeuge die der Autos bei weitem. Laut der Studie waren in Indien über die Hälfte der Dreirad-Zulassungen im Jahr 2022 elektrisch.
In Deutschland sind wir von den weltweit erwarteten Anteilen nicht mehr so weit entfernt. Nach dem Höhepunkt im Dezember 2022, als das Absenken bzw. Auslaufen von Förderprämien zu einem Verkaufsboom bei Fahrzeugen mit alternativen Antrieben führte, haben sich die Neuzulassungen in diesem Jahr erstmal wieder stabilisiert.
Der Anteil der E-Autos an allen Zulassungen lag im März bei 15,7 Prozent. Mit 44.125 Neuwagen lag diese Antriebsart um 28 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahresmonats. Der Anteil der Plug-in-Hybride betrug mit 16.776 Neuzulassungen lediglich sechs Prozent. Der Absatz ging im Vergleich zum März 2022 um fast 39 Prozent zurück. Hauptgrund: Seit Anfang des Jahres wird dieser Fahrzeugtyp nicht mehr gefördert.
Insgesamt ist Volkswagen noch immer der Deutschen liebste Automarke. Bei den Zulassungszahlen aller Antriebsarten führt der T-Roc vor Golf und Tiguan. Bei den Elektroautos stand im März 2023 wiederholt das Tesla Model Y an erster Stelle, bei den Plug-in-Hybriden war es erneut die Mercedes C-Klasse. Die Voll-Hybride wurden wie im Vormonat vom Toyota Yaris angeführt.
Betrachtet man die Gesamtzahl der in Deutschland bis Ende 2022 zugelassenen Fahrzeuge (48,5 Millionen), ist der Anteil der alternativen Antriebe aber noch immer verschwindend gering. Elektroautos machen derzeit gerade einmal 2 Prozent aus. Die Zahl der Hybride beträgt 3 Prozent. Darüber können bislang auch die Zuwächse in den Monatsvergleichen nicht hinwegtäuschen.
Dennoch zeigt der kontinuierliche Anstieg der Zulassungszahlen elektrischer Autos in Deutschland, dass die hiesige Automobilindustrie auf einem guten Weg ist, um sich an die globalen Trends anzupassen. Die Fortsetzung dieser Entwicklung hängt maßgeblich von der weiteren Förderung und dem Ausbau der Infrastruktur ab. Trotzdem ändern sich die Verhältnisse langsam. Die Zukunft wird zeigen, ob Deutschland den Anschluss an die internationalen Marktführer wie China und die USA halten kann und welche Modelle in den kommenden Jahren die Verkaufszahlen anführen werden.
Quelle Reuters: One in five cars sold this year will be electric – IEA / ADAC: E-Autos und Verbrenner: Pkw-Neuzulassungen im März 2023
Die Zuwächse bei den Marktanteilen sind wichtig, die nach wie vor geringen Anteile am Gesamtbestand auch nur logisch, wenn der Durchschnitt 9 Jahre alt ist.
Das Wichtigste ist eigentlich etwas anderes: man sieht die Autos jetzt. Ok: einen i4 erkennt fast niemand. Ein Renault Megane E-tech wirkt irgendwie typisch Renault – einige Leute werden es wissen, aber längst nicht alle.
Aber bei einem Tesla oder einem ID.3 weiß man es. Und die sieht man inzwischen häufiger. Das ist vielleicht der tägliche Aha-Moment, der kleine Stich, den die gusseisernen Dieselfans brauchen, um zu verstehen:
Doch, das funktioniert. Man kann tatsächlich elektrisch fahren.
Und wenn die dann irgendwann noch dahinter kommen, dass sie gar nicht alle BEV sehen, die da rumfahren, weil die so normal aussehen – der eine oder andere wird dann vielleicht ins Grübeln kommen.
Ich habe mir diesen Punkt heraus gepickt.
In Afrika und Asien müssen es keine 2 Tonnen auf 4 Rändern sein, das würde den Planeten bei den Resourcen und den erneuerbaren Energien total überfordern, wenn dort alle Personenfahrzeuge auf E-SUV umgestellt werden – auch E-Fuels sind hier keine Lösung.
Auch bei uns sollte es einen Wandel bei der Größe der E-Fahrzeuge geben, es müssen in Zukunft keine 49.000.000 E-SUVs und auch keine mit E-Fuels betriebene Verbrenner sein.
Beim ÖPNV sollte die Politik jetzt endlich mal „Nägel mit Köpfen“ machen und das 49-Euro-Ticket dauerhaft mit der steigenden CO2-Abgabe subventionieren, damit viel mehr Menschen auf den ÖPNV umsteigen, die Straßen entlasten und somit Lärm und Abgase reduzieren.
Bis 2050 genügen auch 16 Mio. E-Autos insgesamt, d.h. für 3 alte Verbrenner, die gehen, kommt nur noch 1 E-Auto (BEV) und der Rest wären E-Leichtfahrzeuge und Pedelecs mit und ohne Dach. Somit werden die Resourcen und Energien für die Fahrzeugproduktion drastisch reduziert und die EU kann ohne Abhängigkeiten die Verkehrswende umsetzen.