Europa: Hersteller aus China gewinnen langsam an Bedeutung

Cover Image for Europa: Hersteller aus China gewinnen langsam an Bedeutung
Copyright ©

Robert Way / Shutterstock.com

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Hinter Hyundai und Kia beansprucht nun MG Motor, eine Marke von SAIC Motor UK, zum Jahresbeginn 2023 den zweiten Platz im Ranking asiatischer Automobilhersteller auf dem E-Automarkt. Bis Ende Februar brachte es die Marke auf über vier Prozent Marktanteil am europäischen Gesamtmarkt, was in absoluten Zahlen mit 8435 Einheiten gleichzusetzen ist. Lediglich Polestar blickt mit 3827 Einheiten auf ein ebenfalls starkes Wachstum zu Beginn des Jahres.

Wie Automobil-Analyst Matthias Schmidt ausführt, sind andere chinesische Hersteller/ Marken, wie BYD, nicht so recht aus den Startlöchern gekommen. Gerade einmal 500 neue E-Fahrzeuge konnten abgesetzt werden. Nio brachte es seinerseits auf weniger als 100 E-Fahrzeuge im gleichen Zeitraum. Und dennoch machen chinesische OEMs bereits 6,5 Prozent am Gesamtmarkt aus. Gestützt durch den Absatz von MG Motor sowie den E-Autos aus dem Hause Polestar. Im Vorjahresvergleichszeitraum lag der Anteil der Chinesen noch bei 3,9 Prozent.

Bei den Marken BYD, NIO, Xpeng und der GWM-Marke Ora geht Schmidt davon aus, dass diesen den gleichen zyklischen Auslieferungsmustern unterliegen wie die in China hergestellten Tesla-Modelle, wobei die Volumina am Ende eines jeden Quartals ihren Höhepunkt erreichen. Die Ergebnisse von Q1 sollten mehr Aufschluss darüber geben ob es sich um einen echten Fehlstart oder um einen Teil des Lieferplans handelt. Westliche Modelle, die in China hergestellt und ausgeliefert werden, wie der Dacia Spring, scheinen jedoch nicht zu leiden. Dessen Absatz ist in den ersten beiden Monaten um mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 7126 Einheiten gestiegen.

Aiways, das mit seinem Modell U5 einige Fortschritte gemacht hat, verzeichnete Zulassungen von rund 200 Einheiten in der Region oder doppelt so viele wie Nio. Der Ausblick auf den U6 offenbart weiteres Absatzpotenzial für die Zukunft der Marke.

Quelle: Matthias Schmidt – European Electric Car Monthly Market Intelligence Edition 2023:02

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


egon_meier:

Die Qualität ist unterirdisch.
man suche mal im Netz nach den brühmten Rostnestern nach 1 Jahr Nutzung.
Leider gehen hier keine Links
Das ist schlimmer als es Fiat jemals war.

Robert:

nun also MG hat eine Top-Qualität da gibt es nichts zu mäkeln. Ganz im Gegenteil wenn ich mir da die Plastikorgie im ID3 anschaue da ist der MG ZS EV schon Premiumqualität und sogar günstiger

egon_meier:

Es steht und fällt mit der Vertriebsstruktur.
Eben mal 50.000 Euronen investiert man nicht, wenn man keinen verlässlichen Vertriegs- und Servicepartner in Reichweite hat und das ist bei den Chinesen sehr knapp. Das kann man wunderschön an Aiways sehen: Irgendwie bei Null

Einzig Volvo/PS und MG können in einigen EU-Staaten punkten obwohl ihre Fzg von zweifelhafter Qualität sind – sie bauen auf bekannten Markennamen auf.
Von daher war es schade, dass da Borgward-Projekt schief gegangen ist.
Das war dann oberzweifelhafte Qualität und unterirdische Unternehmensführung.
Das scheint sich bei Vinfast (ja .. ich weiß .. kein Chinese) zu wiederholen.

Jan:

Ein Top-Manager von BYD schiebt es auf die Heimatmärkte der Konkurrenten. Sie wollen nun verstärkt in Ländern aktiv werden, die keine eigene Automobilproduktion haben. Einen Spurt wird BYD also nicht hinlegen in nächster Zeit. Eigentlich hätten sie ja von der Papierform attraktive Modelle in günstigeren Preislagen wie Dolphin oder e2. Aber die kommen erst einmal nicht nach Deutschland. Das ist deren Fehler: Sie wollen unbedingt bei den teuren Autos vertreten sein. Dieses Jahr wird das also vermutlich nichts mehr. Ich habe mal bei einem BYD-Händler nachgefragt. Erstmal bleibt es bei den drei Modellen. Ob und wann günstigere hinzukommen, weiß er nicht.

Robert:

Bis auf MG haben die Chinesichen Hersteller vor allem Hochpreisige Modelle im Angebot
und viele disert Marken sind bei uns bisher unbekannt ist also nicht verwunderlich das noch nicht so viele Zulassungen gibt das könnte sich ändern wenn sie mal wirklich massentaugliche und günstige Fahrzeuge nach Europa bringen

Ähnliche Artikel

Cover Image for Chipengpass spitzt sich zu – Produktionsstopps in Sichtweite

Chipengpass spitzt sich zu – Produktionsstopps in Sichtweite

Sebastian Henßler  —  

Der Konflikt um den Halbleiterhersteller Nexperia entwickelt sich zu einer ernsten Belastungsprobe für die europäische Autoindustrie.

Cover Image for Chery-Tochtermarken planen große Expansion in Europa

Chery-Tochtermarken planen große Expansion in Europa

Wolfgang Plank  —  

Mit Omoda und Jaecoo wagt Chery den Schritt nach Deutschland. Händlernetz, Service und Garantie stehen schon – doch wird das Vertrauen reichen?

Cover Image for Tesla: Neue Generation von Model S und X für Deutschland

Tesla: Neue Generation von Model S und X für Deutschland

Sebastian Henßler  —  

Tesla bringt ein Update von Model S und Model X nach Deutschland – mit mehr Reichweite, leiserem Innenraum und technischen Verbesserungen.

Cover Image for BMW füllt Verbrenner-Neuwagen ab 2028 mit E-Fuels

BMW füllt Verbrenner-Neuwagen ab 2028 mit E-Fuels

Daniel Krenzer  —  

BMW freut sich über E-Fuels in neuen Verbrennern als Erstbefüllung, der Lufthansa-Chef ist davon jedoch entsetzt.

Cover Image for Ein Crash entscheidet: Finalkrimi im ADAC Opel Electric Rally Cup

Ein Crash entscheidet: Finalkrimi im ADAC Opel Electric Rally Cup

Michael Neißendorfer  —  

Dramatischer hätte das Finale des ADAC Opel Electric Rally Cup 2025 nicht verlaufen können. Kurz vor dem Ziel überschlägt sich der bis dahin Führende.

Cover Image for Bolt-CEO fordert stärkeren Fokus auf autonomes Fahren in der EU

Bolt-CEO fordert stärkeren Fokus auf autonomes Fahren in der EU

Tobias Stahl  —  

Der Chef des estnischen Ride-Hailing-Dienstes Bolt fordert die EU auf, sich stärker auf Technologien zum autonomen Fahren zu konzentrieren.