Angesichts des rekordschnellen Ausbaus seines Supercharger-Netzes in China dürfte die Produktion schon vorher angelaufen sein – jetzt aber ist es offiziell: Tesla hat die Eröffnung einer Fabrik speziell für die schnellen Ladesäulen für seine eigenen Elektroautos in dem Land bekannt gegeben. Sie befindet sich ganz in der Nähe der Tesla-Gigafactory, in der Model 3 und seit kurzem auch Model Y produziert werden. Und angesichts einer Kapazität von 10.000 Supercharger-Säulen pro Jahr in dem neuen Werk dürften einige davon auch für westliche Märkte gedacht sein.
Bislang hat Tesla nach eigenen Angaben auf seiner Website weltweit 2000 schnelle Lade-Standorte mit mehr als 20.000 einzelnen Superchargern. Die runde Marke wurde schon im November überschritten, sodass es inzwischen noch deutlich mehr sein dürften. In China hat Tesla im Januar seine mit 72 Säulen größte Supercharger-Station der Welt eröffnet – und wenig später fünf neue Standorte an einem Tag in einer einzigen Stadt.
Mit der Verstärkung durch die neue Fabrik in dem Land bestünde jetzt die Möglichkeit, pro Jahr so viele neue Säulen allein aus chinesischer Produktion aufzustellen, wie Tesla in den acht Jahren seit Beginn des eigenen Ladenetz-Ausbaus geschafft hat. Die Eröffnung wurde in dieser Woche in chinesischen Sozialmedien bekannt gegeben und dann auf Twitter weitergemeldet. Der Bau erfolgte in sehr kurzer Zeit. Von der Anmeldung der Supercharger-Fabrik bis zum offiziellen Start vergingen demnach weniger als sechs Monate.
Produziert werden dort nach den Angaben nur Supercharger der Generation V3, die Tesla seit Frühjahr 2019 installiert. Europa musste lange auf diese superschnellen Tesla-Lader mit bis zu 250 Kilowatt Leistung warten, doch in der zweiten Jahreshälfte 2020 kam auch hier deren Aufbau erkennbar in Gang. Allein im letzten Quartal wurden laut einer Mitteilung in Europa gut 600 neue Supercharger in Betrieb genommen – allein in Deutschland 118 Stück und weit überwiegend als V3-Säulen.
Nach früheren Angaben produzierte Tesla seine Supercharger bislang in der wenig bekannten Gigafactory im US-Bundesstaat New York, die durch die Übernahme von Solarcity in den Besitz des Musk-Unternehmens kam. Ob die Produktion dort auch nach der China-Eröffnung weiterläuft, ist bislang nicht bekannt. Allein die Kapazität in dem neuen Werk spricht aber dafür, dass Tesla auch beim Ausbau der Lade-Infrastruktur noch zulegen will.
Quelle: teslamag – Supercharger-Nachschub aus China
Bei den Superchargern in den USA haben sich ja manchmal in Ferienzeiten oder an Feiertagen zum Teil lange Schlangen gebildet – darüber wurde im Netz viel gelacht.
Tesla reagiert nun mit deutlich verstärktem Ausbau seines Ladenetzes – und das ist gut so.
Das sollte insbesondere dem deutschen IONITY Konsortium eine Lehre sein.
Es reichen nämlich nicht nur viele Fahrzeuge auf den Markt zu bringen, wenn das Laden dann zum Problem wird werden Kunden ganz schnell unzufrieden.
Das sollten die deutschen OEMs nicht riskieren.
Time will tell – ich möchte dann nur keine Artikel mit folgender Überschrift lesen:
IONITY: „Wir haben das so nicht kommen sehen“
Tesla wird auch einen Funken Hoffnung in die gesamte, ruinierte, deutsche Energiewirtschaft bringen. Sollten jedoch Lobbyisten über Vereine und Behörden, Tesla weiterhin behindern, wie derzeit in Grünheide (nach deutschen „Recht“ leider problemlos machbar), schießen wir uns wirtschaftlich derart ins zweite Bein, dass wir wirklich nicht mehr auf die Füße kommen werden.
Wünschenswert wäre im Moment allerdings, dass Elon etwas auf die Bremse tritt. Chaotischer Vertrieb von Fahrzeugen mit monatlich geänderter, unausgereifter Technik, wie LFP-Zellen, etc. fällt Tesla gerade in China auf die Füße. Ganz im Gegensatz zu Deutschland, gibts in China einen hohen, strengen Verbraucherschutz.
Teslas Einstieg in hochspekulative Finanzgeschäfte schmecken Tesla-Aktionären offensichtlich auch nicht. Selbst wenns bei den bescheidenen 1,5 Mrd. „Dollar in Bitcointausch“ bleiben sollte, wird mit geliehenem Geld höchst riskant spekuliert. Produkte wahlweise in Bitcoin bezahlen zu können, wird ebenfalls böses Blut mancher Kunden generieren.
(am PC gehts ja fast ohne Schreibfehler – sch… smartphone !)