Der Technologie-Konzern Samsung meldet einen Durchbruch bei der Batterieforschung: Ein Team am Samsung Advanced Institute of Technology (SAIT) habe mit dem Graphen-Ball ein einzigartiges Batteriematerial entwickelt, das eine 45-prozentige Kapazitätssteigerung und fünfmal schnellere Ladegeschwindigkeiten ermöglichen soll als herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien. Theoretisch benötigt eine auf dem Graphen-Ball-Material basierende Batterie nur zwölf Minuten, um vollständig zu laden.
Der Durchbruch wäre vielversprechend für den Markt für Sekundärbatterien der nächsten Generation, insbesondere für mobile Geräte und Elektroautos. In seiner Forschung arbeitete SAIT eng mit Samsung SDI sowie einem Team der School of Chemical and Biological Engineering der Seoul National University zusammen.
Lithium-Ionen-Batterien wurden erstmals 1991 kommerzialisiert und in großem Umfang in mobilen Geräte und Elektrofahrzeugen eingesetzt. Da jedoch Standard-Lithiumbatterien selbst mit Schnellladetechniken Ladezeiten von mindestens einer Stunde benötigen, um vollständig aufgeladen zu werden, und langsam einer Kapazitätsgrenze angelangt sind, suchen Forscher seit Jahren schon nach einer innovativen Nachfolgetechnologie. Unter den betrachteten Materialien hat sich Graphen als eines der vielsprechendsten für die nächste Generation an Batteriezellen herauskristallisiert.
In seiner Forschung suchte das SAIT-Team nach einem Ansatz, um Graphen, ein Material mit hoher Festigkeit und Leitfähigkeit, für Batterien anwenden zu können. Dies gelang schließlich dadurch, indem sie Graphen in eine dreidimensionale Form unter Verwendung von erschwinglichem Siliziumdioxid (SiO 2) „wie Popcorn“ synthetisierten, so das Unternehmen in einer Mitteilung. Die daraus resultierenden Graphenbälle wurden in Lithium-Ionen-Batterien sowohl für die Anodenschutzschicht als auch als Kathodenmaterial verwendet. Samsung hat sich die neue Technologie in den USA und in Südkorea bereits patentieren lassen.
Quelle: Samsung – Pressemitteilung vom 28.11.2017