Präzision bei der Entwicklung und fortschrittliches Engineering sind bei Rimac alles. Für die neuesten Phasen der Entwicklungstests vor den ersten Kundenauslieferungen im nächsten Jahr hat die kroatische E-Auto-Edelschmiede sein Hypercar C_Two auf den neuesten Stand gebracht. Auf Straßen, auf Rennpisten und Testgeländen und in Labors.
Im Rahmen der strengen Testverfahren für den C_Two und zur Einhaltung der Homologationsanforderungen hat das Engineering-Team mit dem Engineering-Spezialisten IAV und dem Testdienstleister SLG in Deutschland zusammengearbeitet. Dort haben sich die Spezialisten speziell auf EMV-Tests (Elektro-Magnetische Verträglichkeit) konzentriert, die in der heutigen, zunehmend vernetzten und auf Gadgets ausgerichteten Welt immer wichtiger werden.
Das Prinzip hinter EMV ist die Prüfung aller elektrischen Geräte und ihrer Leistung unter realistischen Bedingungen, sowohl hinsichtlich der von ihnen abgegebenen elektromagnetischen Strahlung als auch hinsichtlich ihrer Reaktion beim Empfang von äußeren Einflüssen. Ohne solche eingehenden Tests würden viele Dinge nicht richtig funktionieren, von der Klimaanlage und dem Funksystem des Autos bis zur Straßeninfrastruktur wie Radarkameras und Ampeln.
Die EMV-Prüfung ist bei der Entwicklung von Elektroautos von entscheidender Bedeutung – und die Aufgabe ist noch wichtiger, wenn es um eines der bisher leistungsstärksten Autos überhaupt geht. Elektromagnetische Emissionen werden gemäß der EU-anerkannten Norm – ECE R10 – gemessen, die für die Homologation des Fahrzeugs von entscheidender Bedeutung ist. Rimac strebt einer eigenen Aussage zufolge mit seinem Fokus auf hohe Qualität und allgemeines Kundenerlebnis ein Ergebnis an, welches weit über die Einhaltung der Mindeststandards hinausreichen soll.
Der Fahrzeugtest findet sich in speziellen Prüfräumen statt. In einer EMV-Kammer ist der Prüfbereich vollständig gegen Störungen durch die Außenwelt abgeschirmt, sodass das Auto gründlich getestet werden kann, ohne dass die Gefahr besteht, dass externe elektromagnetische Strahlung in den Raum eindringt und die Ergebnisse beeinträchtigt.
Während der Tests selbst wird der Prototyp des C_Two mit bestimmten Geschwindigkeiten angetrieben und Strahlungspegeln zwischen 20 MHz und 20 GHz ausgesetzt. In bestimmten Intervallen werden auch elektrisch basierte Systeme wie Klimaanlage, Beleuchtung und Scheibenwischer eingeschaltet, um zu beurteilen, ob das Auto jedes Mal, wie erwartet, fehlerfrei und zuverlässig funktioniert. In Übereinstimmung mit den neuesten Funktionen des Fahrzeugs werden bei den Tests auch die spezifischen Fahrmodi des Fahrzeugs berücksichtigt, um sicherzustellen, dass die Umrichter und die Leistungsverteilung des Fahrzeugs wie vorhergesagt reagieren.
Nach Abschluss der Tests zerlegen die Spezialistenteams den Prototyp, bewerten jede der Schlüsselkomponenten einzeln und diskutieren die Ergebnisse, um Verbesserungsbereiche zu identifizieren. Das Auto wird dann wieder zusammengebaut, wieder in die EMV-Kammer gestellt und der Vorgang wird erneut durchgeführt, um sicherzustellen, dass alles fehlerfrei funktioniert. Der Test des C_Two verlief Rimac zufolge besser als erwartet. Es stehen jedoch noch einige weitere Verbesserungen an, bevor die strengen internen Ziele und Qualitätsstandards erreicht seien, teilt das Unternehmen mit.
Quelle: Rimac – Pressemitteilung vom 02.12.2020