Im September 2016 in Berlin gestartet sind in der Audi Denkwerkstatt, derzeit 23 dauerhaft und temporär entsendete Audi Mitarbeiter in einem Co-Working-Space im Einsatz, um an innovativen Geschäftsmodellen, die über das Auto hinausgehen, zu arbeiten. Eines dieses Projekt ist die mobile Ladesäule ParkE. Private Parkplätze können durch diese ohne großen Aufwand elektrifiziert werden. Weitere Einsatzzwecke werden aktuell geprüft.
In kleinen cross-funktionalen Teams der Audi Denkwerkstatt gelingt es den Teilnehmern durch kundenfokussiertes Entwickeln, eigenverantwortliches Arbeiten und die Kooperation mit Start-ups, innerhalb von fünf Monaten ein bereits am Markt geprüftes und somit validiertes Geschäftsmodell umzusetzen.
Mobile Ladesäule ParkE löst Ladeproblem in Tiefgaragen
Mit ParkE hat man sich einer der größten Alltagsherausforderungen von Elektroauto-Fahrern in der Stadt gewidmet, der fehlenden Ladeinfrastruktur zu Hause. Bekanntermaßen fehlt vor allem in Tiefgaragen die passende Lademöglichkeit. Denn wer darauf wartet, dass es endlich einen gesetzlichen Anspruch auf eine Ladesäule in einer privaten Tiefgarage gibt, wird sich noch länger gedulden müssen. Mit ParkE möchte man hier ansetzen.
Denn eine nachträgliche Elektrifizierung eines Stellplatzes ist in der Regel sehr kostenintensiv und scheitert oft an der Zustimmung der Eigentümergemeinschaft oder an behördlichen Auflagen. Klar ist aber auch, wer nicht daheim laden kann, für den kommt ein E-Auto in der Regel nicht in Frage. Vor allem, wenn man bedenkt, dass 83 Prozent der Elektroautobesitzer bestätigen, dass zu Hause für sie der wichtigste Ladepunkt ist.
Doch wie löst ParkE dieses Problem? Die Ladesäule auf Rädern ist ein kompakter und mobiler Speicher, so kann die Energie einfach zum Auto geschoben werden. Mit einer Kapazität von 25 kWh und einer Ladeleistung von min. 22 kW kann versorgt ParkE dann das Auto mit Energie. Ist das eigene E-Auto dann aufgeladen kann ParkE wieder selbst ans Stromnetz gesteckt werden, um an jeder normalen Haushaltsteckdose (230V), beispielweise im Fahrradkeller, neue Energie zu tanken.
ParkE wird im eigentlichen Sinne nicht geschoben, sondern unterstützt von einem elektrifizierten Antrieb, sodass wirklich jeder, egal wie „stark” er ist, ParkE bewegen kann. Außerdem sind die Rollen entsprechend gut zu manövrieren.
Bauliche Veränderungen sind nicht notwendig, auch die Zustimmung anderer Parteien ist nicht erforderlich. Nach aktuellem Stand soll ParkE über ein Leasingangebot im Markt platziert werden. So erleichtert ParkE potentiellen Kunden den Zugang zur Elektromobilität ohne große Anfangsinvestition.
Hinter dem Projekt stehen vier Audi Mitarbeiter aus unterschiedlichen Fachbereichen der Standorten Ingolstadt und Neckarsulm. In einem Zeitraum von sechs Monaten haben diese ihre Idee vom weißen Blatt Papier bis zum fertigen Produkt und validen Business Case entwickelt.
Weitere Themen aus der Audi Denkwerkstatt
Thematisch konzentriert sich die Audi Denkwerkstatt auf urbane Themen mit Mobilitätsbezug. Neben Konzepten für die erste und letzte Meile ist das vor allem auch die Fragestellung, wie man Elektromobilität im Stadtumfeld unterstützen kann. Die Teams arbeiten beispielsweise an Lösungen für flexible und preiswerte Ladeinfrastruktur oder auch tragbare Energiespeicher auf Second-Life-Batterie-Basis.
“Ich glaube, das ist sehr wichtig. Denn eine Innovationskultur darf nicht von außen diktiert, sondern muss von innen – vor allem auch von den Führungskräften – vorgelebt werden.” – Daniel Cronin, Start-Up-Experte
Quelle: Audi AG – Pressemitteilung vom 19.06.2019 und 18.09.2018 / Innovationsmanagement bei Audi: Start-Up meets Denkwerkstatt