Die Corona-Pandemie hat sich auch auf den Kalender des ADAC Opel e‑Rally Cup ausgewirkt. Ursprünglich war geplant, die Saison im August 2020 zu starten. Nun geht es im Frühjahr/ Sommer 2021 los. Dann aber mit eigenem, eingängigen Sound, welchen man so vom Serien Opel Corsa-e nicht kennt. Denn im Straßenverkehr ist er nahezu lautlos unterwegs. Auf der Rennstrecke wäre dies zu gefährlich.
Bekanntermaßen nehmen Opel und ADAC mit dem ADAC Opel e-Rally Cup eine Pionierrolle im internationalen Motorsport ein. Sowohl technisch als auch sportlich besticht der erste elektrische Rallye-Markenpokal der Welt mit jeder Menge Innovation – dazu gehört auch der richtige Sound für die schnellen Stromer. Bereits zu Beginn der Auseinandersetzung mit einer vollelektrischen Rallye-Serie war klar, dass ein System zur Geräuschentwicklung zum Thema wird beim Stromer. Denn ein Rallyefahrzeug muss auf einer Wertungsprüfung akustisch wahrnehmbar sein, um die Sicherheit von Zuschauern und Streckenpersonal zu gewährleisten. Der Deutsche Motor Sport Bund (DMSB) setzt hier überdies Vorgaben. Das entsprechende Erfahrungswerte aus der Vergangenheit fehlen – da noch nie da gewesen – sollte klar sein.
„Wir wollten nicht einfach das Geräusch eines Verbrennungsmotors simulieren, sondern einen eigenständigen Elektrosound kreieren, der dieses Projekt auch akustisch begleitet. Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis und überzeugt, dass der Sound auch bei den Fans an den Wertungsprüfungen Emotionen wecken wird – auch wenn er sich bewusst von dem eines klassischen Rallyefahrzeugs mit Turbomotor unterscheidet.“ – Jörg Schrott, Direktor Opel Motorsport
Zudem ist es so, dass ein E-Rallye-Fahrzeug einer größeren Belastung ausgesetzt ist, als es bei normalen Fahrten im Alltag der Fall ist. Die Frage nach der passenden Hardware steht daher im Raum. Diese soll zugleich leistungsfähig und robust sein. Handelsübliche Lösungen scheiden aus. Denn Lautsprecher, welche außen am Fahrzeug montiert werden, müssen Erschütterungen, Staub und Feuchtigkeit aushalten. Mit handelsüblichen Lautsprechern sicher nicht zu bewerkstelligen. Fündig wurde man im Marine-Umfeld. Zwei Lautsprecher wurden jeweils vorn und hinten am Stromer befestigt.
Sie werden von einem Verstärker versorgt, der seine Signale von einem eigenen Steuergerät erhält. Diese Blackbox operiert mit einer eigens geschriebenen Software, welche die Fahrzeugdaten umsetzt. Das System arbeitet nicht geschwindigkeits-, sondern drehzahlabhängig, was somit auch durchdrehende Antriebsräder hörbar macht. Die Abstimmung des finalen Soundbilds nahm einige Monate in Anspruch. Die Software musste kontinuierlich weiterentwickelt werden und basiert nun auf einem Standgeräusch („idle sound“), welches an alle Drehzahlbereiche angepasst werden kann.
Zwei Leistungsstufen lassen die Lautstärke ein wenig regeln. Geplant ist, dass bei Fahrten auf der Verbindungsetappe, also auf öffentlichen Straßen, ein leiser Modus zum Einsatz kommt. Erst auf der Wertungsprüfung wird voll aufgedreht. Die Teams sind per Reglement dazu verpflichtet, die Lautstärke jeweils entsprechend umzuschalten.
Quelle: Opel – Pressemitteilung vom 07. April 2021