In Anlehnung an das im Jahr 2019 auf der IAA vorgestellte Hyundai Konzeptfahrzeug『45』stellt Hyundai Mitte Dezember 2020 sein neustes Elektroauto vor. Dieses kommt jedoch ganz anders daher, wie man eventuell zu Beginn vermutet hätte. Im Rahmen des „Little Big e-Motion“-Projekts unterstützt das kleine Elektroauto junge Patienten im Kinderkrankenhaus SJD im spanischen Barcelona.
Bei dem Mini-Elektrofahrzeug handelt es sich derzeit um ein Unikat. Der Stromer wird im katalanischen Krankenhaus für einen möglichst angenehmen Transport der Kinder vom Krankenhausbett zum Behandlungsraum eingesetzt – ein Weg, den junge Patienten oft als unangenehm empfinden. In einem Video, welches das Fahrzeug vorstellt sieht man erstmalig, wie die Emotion Adaptive Vehicle Control (EAVC)-Technologie des Mini-Elektroautos sich im Einsatz verhält. Hierzu greift das Fahrzeug auf künstliche Intelligenz zurück. Das Video begleitet eine junge Patientin im Kinderkrankenhaus und zeigt, wie der Mini-EV ihr auf dem Weg zur Behandlung Mut macht und dafür sorgt, dass das Kind die emotionale Stresssituation besser bewältigt.
https://www.youtube.com/watch?v=ORShwGx4ULs
Wie der Automobilhersteller zu verstehen gibt überwacht die EAVC-Technologie die Herz- und Atemfrequenz der im Fahrzeug befindlichen Person und analysiert deren Gesichtsausdrücke. Gleichzeitig erfolgt die Messung unterschiedlicher Fahrzeugdaten wie der Geschwindigkeit, der Beschleunigung, Umgebungsgeräusche und Vibrationen. Diese gesammelten Daten werden mit Hilfe von maschinellem Lernen dazu genutzt, die Fahrzeugumgebung und die Fahrzeugfunktionen wie Beleuchtung, Klimatisierung, Musik und den eingebauten Duftspender zu steuern.
„Wir wollen mit unseren Technologien dazu beitragen, das Leben der Menschen in verschiedenen Bereichen zu verbessern. Wir hoffen, dass die EAVC-Technologie und das Mini-Elektroauto den jungen Patienten ein Lächeln ins Gesicht zaubert und ein unterhaltsames Mobilitätserlebnis bietet, um sie auf dem Weg zur Genesung zu unterstützen.“ – Jinmo Lee, Senior Research Engineer bei Hyundai Motor und Leiter des Projekts
Die Interaktion mit dem Kind im Hyundai Mini-EV wird durch fünf Schlüsseltechnologien möglich: Ein Gesichtserkennungssystem, ein Atemtrainingsgürtel, ein Sensor zur Überwachung der Herzfrequenz, eine auf Emotionen basierende adaptive Licht-Technologie und ein Geruchsspender. Wie Hyundai zu erläutern weiß kommt für das Gesichtserkennungssystem eine Kamera zum Einsatz, um die Emotionen des Kindes in Echtzeit zu erkennen. Der Atemtrainingsgürtel wird um den Körper gelegt. Dabei üben seine Lufttaschen einen sanften Druck aus, der zu einer gleichmäßigeren Atmung verhelfen soll. Der Beschleunigungssensor und der Herzfrequenzmesser überwachen die Herz- und Atemfrequenz.
Über die adaptive Licht-Technologie wird in den Farben grün, gelb oder rot der emotionale Zustand des Kindes angezeigt. Der Geruchsspender versprüht Duftstoffe, die an die Atemfrequenz gekoppelt sind. Verbessert sich der Gemütszustand des Patienten, erzeugt das Mini-Elektroauto automatisch Seifenblasen. Das erleichtert die Arbeit des medizinischen Krankenhauspersonals, da dieses auch ohne persönliche Interaktion den emotionalen Zustand der jungen Patienten erkennen kann – eine insbesondere in Zeiten von Corona nützliche Innovation.
Hyundai selbst will die EAVC-Technologie künftig aus dem Mini-EV in große Elektroautos überführen, nachdem diese entsprechend weiterentwickelt wurde. Ziel sei es die Sicherheit und das Wohlbefinden der Kunden zu verbessern.
Quelle: Hyundai – Pressemitteilung vom 17. Dezember 2020