Bereits Anfang Mai haben wir darüber berichtet, dass noch im Laufe des Monats ein gemeinsames Projekt von Automobilunternehmen, Zulieferern und Forschungseinrichtungen starten soll, um die Entwicklung von Festkörperbatterien für künftige Elektrofahrzeuge voranzubringen. Mitte Juni wurde nun bekannt, dass aus den Plänen Realität wird. 23 Unternehmen sind an dem Konsortium beteiligt, darunter Panasonic, Honda, Nissan sowie Toyota. Gemeinsam möchte man im neuen Forschungsprojekt an Kerntechnologien für Feststoff-Batterien zum Einsatz in Elektroautos arbeiten. Mit dem Ziel bis in den frühen 2020er diese zu kommerzialisieren.
Feststoff-Akkus gelten als die Zukunft im Bereich der E-Mobilität. Können diese Akkus im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batteriezellen eine höhere elektrische Reichweite bei erhöhter Sicherheit und Leistung bieten. Die erste Forschungsphase der Feststoff-Akkus ist bis zum Jahr 2022 angesetzt. Langfristig liegt das Ziel des Projekts darin, die Kosten für solche Batterien bis zum Jahr 2030 auf rund 90 Dollar pro Kilowattstunde und die Ladedauer auf zehn Minuten zu senken.
Derzeit gilt Toyotas Solid-State-Batterie-Technologie als die fortschrittlichste weltweit. Nachdem Toyota zunächst die Forschung im eigenen Haus behalten wollte, ist man mit Panasonic die Entwicklung gemeinsamer E-Auto-Batterien angegangen. Und vertieft diese Zusammenarbeit nun weiter mit anderen Partnern im Japan-Bündnis. Jetzt werden die Kompetenzen der einzelnen Mitglieder gebündelt. Nicht zuletzt auch um mit chinesischen Herstellern konkurrieren zu können.
Auch die Renault–Nissan–Mitsubishi hat Anfang des Jahres bekannt gegeben, dass man eine Milliarde US-Dollar in „Neue Mobilität“ investieren wird. Aus dem dafür aufgelegten Fonds wird ein erstes Investment, in Form einer Aktienbeteiligung in ungenannter Höhe, an das Batterie-Startup Ionic Materials getätigt. Ionic hat sich auf kobalt-freie Festkörper-Batterien spezialisiert, die als nächste Generation von Elektroauto-Akkus gelten. Die Serienreife soll mit diesem Invest vorangetrieben werden, um für zukünftige E-Autos eine entsprechende Batterie anbieten zu können.
Des Weiteren ist es durchaus nachvollziehbar, dass neben den Automobilhersteller auch Forschungseinrichtungen die Erforschung neuartiger Batteriespeicher vorantreiben. Unter anderem auch die Hochschule Aalen, die eine Anlage zur Erforschung neuartiger Batteriespeicher errichtet hat. Mit dieser Anlage möchte man neue Materialsysteme und Produktionstechnologien für Feststoffbatterien entwickeln. Es scheint sich etwas zu bewegen.
Quelle: Electrive.net – Japan-Bündnis entwickelt Feststoff-Akkus