Mag ein wenig reißerisch klingen, aber was die Hydrogen Europe, im Rahmen der Europäischen Wasserstoffwoche vereinbart hat, lässt in der Tat daraufhin deuten, dass Brennstoffzellen-LKWs fast nicht mehr aufzuhalten sind. Gemeinsam haben 62 Unterzeichnern, darunter Hersteller wie Daimler, Honda, Hyundai, HYZON, IVECO, … sowie zig Industrieunternehmen , vereinbart die Dekarbonisierung der Schwerlastindustrie in Europa ernsthaft anzugehen.
Die OEMs, Anbieter von Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologien, Anbieter von Betankungs- und Wasserstoffinfrastrukturen, LKW-Betreiber, Nutzer von Straßengüterverkehrsdiensten und verwandte Industrieverbände haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam die Bedeutung der Wasserstofftechnologien hervorheben. Der erste Meilenstein fand im März 2020 bei einer Veranstaltung für Brennstoffzellen-Lkw in Brüssel statt. Bei dieser Gelegenheit wurde der “Gemeinsame Aufruf für den Einsatz von Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw: ein notwendiger Wandel hin zu einer kohlenstoffneutralen Gesellschaft” veröffentlicht. Diese Absichtserklärung zeigte, dass die Angebotsseite bereit war, die Fahrzeuge und ihre Infrastruktur einzusetzen. Vierundvierzig große Unternehmen, die die gesamte Lieferkette repräsentierten, sagten ihre Unterstützung zu, bis 2025 zwischen 5.000 und 10.000 wasserstoffbetriebene Lastwagen zu liefern und bis dahin mindestens 100 Wasserstofftankstellen zu eröffnen.
Seit dem hat die Dringlichkeit der Bekämpfung des Klimawandels nicht nachgelassen. Seit März hat sich aber auch einiges bei den Unternehmen und am Markt getan, insbesondere Vertreter von Logistik-Dienstleistern, haben sich auf die Wasserstoffreise begeben und öffnen sich dem Einsatz von Brennstoffzellen-LKW im Alltag. Während Wasserstoff-Lkw und Wasserstoff-Tankstellen bereits heute eingeführt werden, sehen die Unterzeichner vor, dass bis 2030 bis zu 100.000 wasserstoffbetriebene Lkw und 1.500 Tankstellen eingesetzt werden. Ab 2030 soll sich dann jedes Jahr die Anzahl der zugelassenen wasserstoffbetriebenen Fahrzeuge verdoppeln, um die Ziele der CO2-Emissionsvorschriften der EU zu erreichen.
“Heute erkennen alle Akteure der Branche die Rolle an, die wasserstoffbetriebene Lastwagen bei der Dekarbonisierung des Verkehrssektors spielen werden: die Angebotsseite, die Infrastruktur und die Wasserstoffakteure, die daran arbeiten, sauberen Wasserstoff erschwinglich zu machen, der Logistiksektor und die Endnutzer der Technologie. Wir werden weiterhin hart zusammenarbeiten, um bereits in den 2020er Jahren viele wasserstoffbetriebene Lastwagen auf den Straßen zu haben.” – Valérie Bouillon-Delporte, Präsidentin von Hydrogen Europe
Darüber hinaus wurden die wichtigsten Ergebnisse einer europaweiten Studie zur Bewertung des Marktpotenzials von schweren wasserstoffbetriebenen Lastkraftwagen vorgestellt. Die vollständige Studie, die vom FCH JU in Auftrag gegeben und von Roland Berger geliefert wurde, wird im Dezember 2020 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Quelle: Hydrogen Europe – Pressemitteilung vom 23. November 2020