BMW und Eon ermöglichen PV-Überschussladen

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Die BMW Group und das Energieunternehmen Eon integrieren gemeinsam das Elektroauto in das Zuhause und das smarte Energiesystem: Im ersten Schritt ermögliche die strategische Zusammenarbeit die Einrichtung eines Lade-Ökosystems bei Kunden daheim, das BMW und Mini Fahrzeuge intelligent und automatisiert in die heimische PV-Anlage und die Verbraucher im Gebäude einbinde, so die beiden Unternehmen in einer gemeinsamen Mitteilung.

Pilotmärkte sind demnach Deutschland, Österreich, Italien, Dänemark, Schweden und Norwegen. Kunden erhalten hier alle Komponenten und Leistungen komfortabel aus einer Hand. Kernelemente des „Connected Home Charging“ genannten Pakets sind die BMW / Mini Wallbox Plus als intelligente Ladestation, ein Smart Energy Modul mit Backendanbindung als Basis für die Connected Home Charging Services sowie alle Installationsarbeiten und die Inbetriebnahme und Einrichtung durch Eon.

Einstellungen am System sollen intuitiv über die vertraute My BMW App oder Mini App vorgenommen werden können. Durch die digitale und automatisierte Steuerung der Energieflüsse profitieren insbesondere Hausbewohner mit PV-Anlage von niedrigeren Ladekosten. Außerdem erhöhen sie ihren Autarkiegrad, während die optimierte Nutzung grüner Energie zum Klimaschutz beiträgt.

Der Preis des „Connected Home Charging“ Package betrage für Kunden in Deutschland je nach Installationsaufwand vor Ort ab Euro 1769 inklusive Mehrwertsteuer. Nach dem dritten Nutzungsjahr können die intelligenten Funktionen über den BMW / Mini ConnectedDrive Store verlängert werden. Auch für alle bereits vor April 2024 ausgelieferte Fahrzeuge der Modellreihen BMW i4, i5, i7, iX1, iX2, iX3, iX, Mini Cooper SE, Countryman SE und sämtliche BMW / Mini Plug-In-Hybride könne via BMW / Mini Händler der Bestellprozess initiiert werden.

Haus, PV-Anlage und E-Auto als ein gemeinsames Energie-Ökosystem

Mit dem Connected Home Charging Package von BMW und Eon können PV-Anlagenbesitzer zum Beispiel solares Überschussladen nutzen. Damit lädt das E-Auto auf Wunsch gezielt mit der selbst produzierten Energie vom Dach.

Das Elektroauto bringt Balance in das private Energie-Ökosystem und somit verringerte Energiekosten für unsere Kundinnen und Kunden sowie eine verbesserte Klimabilanz durch die optimierte Nutzung von grüner Energie. Zudem ermöglicht die Kooperation uns zukünftig eine intelligente Integration in den Energiemarkt“, sagt DoMinik Becks, Leiter neue Geschäftsfelder für Energie-Services bei der BMW Group.

Weil grünes Fahren nicht ohne grünes Laden funktioniert, freue ich mich, dass wir gemeinsam mit BMW im ersten Schritt nicht nur Energiemanagement, sondern auch solares Laden für Fahrerinnen und Fahrer von elektrischen BMW und Minis anbieten. So können die E-Mobilisten entscheiden, ob sie bevorzugt mit dem eigenen Solarstrom laden möchten“, sagt Mathias Wiecher, CCO von Eon Drive. „In Deutschland haben laut unserer Umfrage bereits 67 Prozent der E-Autofahrer mit Eigenheim eine Solaranlage. Entsprechend sind wir überzeugt, dass unsere gemeinsame Connected Home Charging Lösung vielen Menschen einen Mehrwert für noch effizientere Energienutzung bieten kann“, so Wiecher weiter.

Gemeinsame Umsetzung von bidirektionalem Laden

Im Rahmen der Zusammenarbeit von BMW und Eon sollen zukünftig weitere Anwendungen realisiert werden, wie der Mitteilung zu entnehmen ist. Dazu gehört auch das kostenoptimierte Laden, bei dem Kunden von tagesaktuellen Preisentwicklungen am Strommarkt profitieren können, um in bestimmten Zeiten besonders preisgünstig zu laden. Mit der Neuen Klasse ab 2025 werde das Connected Home Charging Angebot zudem durch bidirektionale Betriebsmodi erweitert.

Diese ermöglicht es Kunden, den Hochvoltspeicher ihres Elektroautos als Zwischenspeicher zu nutzen und den gespeicherten Strom später wieder in das Netz einzuspeisen oder im eigenen Haushalt zu nutzen. Hier können beide Partner auch auf die Ergebnisse gemeinsamer Forschungsprojekte zum bidirektionalen Laden bzw. Vehicle-to-Grid (V2G) mit einer Flotte von BMW i3 zurückgreifen.

Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 16.04.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Philipp:

>“Das wir steuerrechtlich noch lustig, wenn ich beim Arbeitgeber gratis vollladen kann, und den Strom dann zu Hause zum Saunieren nutze.“

Es reicht doch vollkommen, wenn das offiziell verboten wird. Du weißt ja, wenn du das machst und weißt dann von der Steuerhinterziehung.

Eine zusätzliche technische oder verwaltungsebenen Hürde ist gar nicht nötig (wäre klassischer deutsch/europäischer Bürokratiewahnsinn).

Gibt zig Sachen, wo ich auch heute schon Steuern hinterziehen könnte. Dazu brauche ich kein eAuto. Wenn man dabei erwischt wird, ist man halt vorbestaft. Wegen 2,50€ lohnt sich es nicht, vorbestraft zu sein.

Gerd:

Gut an der Nachricht ist, dass sich in diesem Markt etwas tut.
Allerdings ist das aktuelle Angebot (steuerbare Wallbox für Überschussladung mit Smart Meter kombiniert) technisch völlig unspektakulär, weil seit Jahren Stand der Technik.
Wer eine sichere, aber vermutlich auch teure plug&play-Lösung sucht, für den ist das etwas.
Die Entscheidende Frage ist für mich, wie offen das System für herstellerübergreifende Erweiterung ist. Wenn ich morgen einen BYD Speicher und übermorgen eine Panasonic Wärmepumpe samt Tibber oder Awattar integrieren möchte – geht das?
Hierbei dürften Anbieter wie 1,5Grad (als Systemanbieter und Betreiber) oder, am anderen Ende bzw. in der DIY-Ecke angesiedelt, OpenWB deutlich vorn liegen.

Dagobert:

Ziemlich viel „Schnee von gestern“.
Mit Clever-PV und einer kompatiblen Wallbox / Stromzähler funktioniert das meiste davon schon heute ohne zusätzliche Hardware und völlig Herstellerunabhängig. Einzig bidirektionales Laden wäre neu, ist aber ohnehin noch Zukunftsmusik. Das wir steuerrechtlich noch lustig, wenn ich beim Arbeitgeber gratis vollladen kann, und den Strom dann zu Hause zum Saunieren nutze.

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