Experten: Öffentlicher Ladestrom muss günstiger werden

Experten: Öffentlicher Ladestrom muss günstiger werden
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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Lange nicht jeder, der auf die Elektromobilität umsteigt, kann zuhause oder am Arbeitsplatz laden. Hohe Stromkosten für das öffentliche Laden hemmen in Deutschland daher den Hochlauf der Elektromobilität, stellen mehrere Experten in einer Betrachtung der Augsburger Allgemeinen nun fest. Doch wie bei den Fahrzeugpreisen sei auch hier Tesla diejenige Marke, die die Konkurrenz zunehmend mit ihrer Preispolitik unter Druck setze.

Im Zuge der Energiekrise hatten viele Anbieter von Ladestrom im vergangenen Jahr die Preise pro Kilowattstunde erhöht. „Natürlich drängt sich der Verdacht auf, dass zumindest einige Anbieter die Strompreiskrise 2022 für dauerhafte Preiserhöhungen genutzt haben“, sagte nun Wolf-Peter Schill, Verkehrsexperte des Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) im Gespräch mit den Augsburgern. Dabei sei allerdings unklar, „ob die Ladetarife vor der Krise immer kostendeckend waren und ob die Preise gegenüber den Gesamtkosten der Bereitstellung von Strom an öffentlichen Ladesäulen derzeit tatsächlich überhöht sind„. Fest stehe aber, dass hohe Preise und teilweise unübersichtliche Tarifstrukturen der E-Mobilität in Summe wenig zuträglich seien.

Mehr Transparenz bei den Kosten gewünscht

Der Leiter des Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach, Stefan Bratzel, äußerte sich ähnlich. Er sagte: „Für den Hochlauf der Elektromobilität sind Qualität, Verfügbarkeit und Verlässlichkeit des Ladens entscheidend, aber natürlich auch die Kosten.“ Vor allem mit Blick auf Menschen, die in Wohngegenden mit Mehrfamilienhäusern ohne eigene Lademöglichkeit am Haus leben, brauche es gute Ladeinfrastruktur zu attraktiven Preisen von möglichst weniger als 0,40 Euro pro Kilowattstunde. Preise an manchen Schnellladesäulen von um die 0,80 Euro pro Kilowattstunde seien eher abschreckend – zumal ein Elektromobilitäts-Laie oft erst einmal nicht überblickt, dass er diese hohen Preise ja in der Regel bei der Wahl des passenden Ladetarifs gar nicht zahlen muss.

Der ADAC fordert laut der Augsburger Allgemeinen zudem, dass es eine größere Transparenz an der Ladestation geben sollte, wie hoch die Ladekosten denn tatsächlich sind. „So können sie selbst die Entscheidung treffen, welchen Anbieter sie zum Laden ihres E-Autos nutzen und ihre Mobilitätskosten durch die Wahl eines günstigen Anbieters zu senken“, führt der Automobilclub aus. Man erhoffe sich durch EU-Regelungen spätestens ab 2026 Besserung. Schon im April 2024 greift die neue AFIR, die neben einer einheitlichen Zahlmöglichkeit auch bei der Preistransparenz neue Maßstäbe setzen möchte. Allerdings ist hier in Sachen Umsetzung aktuell noch einiges unklar.

Tesla hat Preise deutlich gesenkt

Preissorgen haben Tesla-Fahrer inzwischen in der Regel nicht mehr. „Nachdem Ende 2022 die Preise an den Schnellladesäulen auf über 70 Cent pro Kilowattstunde anstiegen, senkte Tesla seine Preise für eigene Kunden und Monatsverträge für Fremdmarken mehrmals, sodass sie im Februar außerhalb der teureren Spitzenzeiten je nach Standort zwischen 36 und 44 Cent lagen“, führt die Augsburger Allgemeine aus. Noch habe dies aber nicht dazu geführt, dass allzu viele andere Ladestromanbieter ebenfalls wieder mit den Preisen nach unten gegangen sind.

Quelle: Augsburger Allgemeine – „Fachleute warnen: Hohe Stromkosten bremsen E-Auto-Nachfrage“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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