„Steht er, dann lädt er“: E-Fahrer wünschen sich deutlich mehr Lademöglichkeiten

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
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Eine gut funktionierende öffentliche Ladeinfrastruktur ist zentral für die erfolgreiche Verbreitung der E-Mobilität in Deutschland. Pünktlich zum Beschluss der europäischen Kommission zum Ausbau von öffentlicher Ladeinfrastruktur hat das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen UScale die Einschätzungen und Bedarfe von E-Auto-Fahrern. Eine Umfrage von gut 1800 E-Auto-Fahrerinnen und -Fahrern zeigt, welche Erfahrungen sie mit der öffentlichen Ladeinfrastruktur gemacht haben – und wo sie Ausbau- und Optimierungsbedarfe sehen.

E-Auto-Fahrer nutzen der Umfrage zufolge eine Vielzahl an Lademöglichkeiten. 76 Prozent der Befragten haben zuhaue eine Ladelösung (meist eine Wallbox). Dennoch nutzen auch sie (halb-)öffentliche Ladeinfrastruktur. Im Durchschnitt über alle Befragten und abhängig von ihren individuellen Ladelösungen werden 39 Prozent der aufgenommenen Energiemengen (halb-)öffentlich geladen. Dabei fällt insbesondere die hohe Bedeutung von Ladevorgängen auf Kundenparkplätzen (12 Prozent) auf.

Elektroauto-Ladestrom
UScale

Die Befragung zeigt, dass öffentliche Ladeinfrastruktur für jedes Ladeprofil von Relevanz ist. Unter den Nutzerinnen und Nutzern findet sich zudem eine große Mehrheit, die möglichst jede Gelegenheit zum Laden nutzt – unabhängig davon, ob der Batteriefüllstand das erfordert oder sie eine Lademöglichkeit zuhause oder beim Arbeitgeber haben. Die häufig genannte Devise unter E-Auto-Fahrerinnen und -Fahrern lautet: „Steht er, dann lädt er.

Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur: AC vor DC

Mehr als 90 Prozent der Befragten sehen einen massiven Ausbaubedarf von öffentlichen Ladesäulen und diesen am größten an Parkplätzen innerorts und in Wohngebieten. Der weitere Ausbau von Schnellladern wird vor allem außerorts begrüßt. Innerorts findet sich eine Präferenz für langsames Laden. Einer der Studienteilnehmer sei der Meinung, dass „das Potenzial von vielen relativ schwachen Ladepunkten, die den Menschen dort zur Verfügung stehen, wo das Fahrzeug eh steht, unterschätzt“ werde, so UScale. Die folgende Grafik zeigt, wo E-Fahrer den größten Ausbaubedarf sehen.

Elektroauto-Ladeinfrastruktur-Ausbau
UScale

83 Prozent der Befragten haben bereits Erfahrungen mit Problemen beim Laden gemacht. Am häufigsten werden Probleme beim Ladestart (74 Prozent) und mit Ladeabbrüchen (50 Prozent) genannt. Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer betonen wiederholt, wie entscheidend aus ihrer Sicht eine zuverlässig funktionierende Ladeinfrastruktur für den Erfolg der Elektromobilitäts-Offensive in Deutschland ist.

Die zahlreichen Akteure – vom Ladesäulenhersteller, über den Energieversorger, die Kommunen und Gemeinden bis hin zum Fahrzeughersteller – sollten gemeinsam Lösungen erarbeiten um die Zuverlässigkeit der öffentlichen Ladeinfrastruktur zu erhöhen, schließt UScale.

Quelle: UScale – Pressemitteilung

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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