Beim Logistikdienstleister DB Schenker spricht man sich, kurz vor der Entscheidung des EU-Parlaments am 14. November, für strengere CO2-Reduktionsziele für Nutzfahrzeuge ab 7,5 Tonnen aus. DB Schenker bringt CO2-Ziele für Nutzfahrzeuge von 20 Prozent bis 2025 und 35 Prozent bis 2030 ins Gespräch. Beim EU-Parlament selbst steht ein Vorschlag der Europäischen Kommission einer Reduzierung der C02-Emissionen von 15 Prozent bis 2025 und 30 Prozent bis 2030 im Raum. Somit positioniert sich der Logistikdienstleister DB Schenker, der eigener Aussage das größte europäische Landverkehrsnetz betreibt, deutlich darüber.
Jochen Thewes, Vorstandsvorsitzender der Schenker AG, gibt in diesem Zusammenhang zu verstehen: “Da geht mehr und da muss mehr gehen”. Aus seiner Sicht muss der “Umstieg auf elektrifizierte Antriebe auf Basis erneuerbarer Energien“ dringend beschleunigt werden. Erst kürzlich hat DB Schenker entschieden, die eigene Fahrzeugflotte im Verteilerverkehr schrittweise zu elektrifizieren.
Diese Entscheidung wurde im Rahmen des Beitritts zur globalen Klimainitiative EV 100 gefällt. So sieht das Unternehmen vor, dass bis 2030 alle Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen auf elektrische Antriebe oder Brennstoffzellen umgestellt sein werden. Und im Gewichtsbereich zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen soll bis dahin immerhin die Hälfte aller Fahrzeuge elektrisch fahren. Handlungsbedarf sieht das Unternehmen besonders mit Blick auf die Lkw ab 7,5 Tonnen.
“Alle müssen mitmachen, auch und besonders die Hersteller. Wir brauchen den längst fälligen technologischen Sprung im ohnehin anstehenden Strukturwandel in der Autoindustrie.” – Jochen Thewes, Vorstandsvorsitzender der Schenker AG
Des Weiteren testet der Logistikdienstleister in einem Pilotprojekt in Deutschland zusammen mit dem Lkw-Hersteller MAN und der Fresenius Hochschule die Effizienz von digital gesteuerten Lkw-Kolonnen, das sogenannte „Platooning“ – haben wir so im Zusammenhang mit Volkswagens Sicht auf die Zukunft Logistik bereits aufgegriffen.
Platooning bezeichnet einen Konvoi von vernetzten, teilautonom fahrenden Lkw, bei dem der Fahrer des ersten Lkw Richtung und Geschwindigkeit vorgibt. Mithilfe des Windschattenfahrens lässt sich der Treibstoffverbrauch auf der Autobahn deutlich reduzieren. Die Unfallgefahr sinkt, die Fahrer der folgenden Lkw haben Zeit für andere Tätigkeiten, können aber jederzeit die Kontrolle über das Fahrzeug übernehmen. Mit dem schwedischen Start-Up Einride hat man zudem einen elektrisch und völlig autonom fahrenden Lkw in Betrieb genommen; diese testen ein ähnliches Konzept mit Lidl.
Quelle: Logistra – CO2-Ziele: „Da geht mehr und da muss mehr gehen“