Nicht nur batterieelektrische E-Mobilität spiele künftig eine Rolle, auch eine Wasserstoff-Strategie für Deutschland soll erarbeitet werden, so Merkel Mitte Oktober. Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, scheint ähnlich gepolt zu sein und möchte Wasserstoffmobilität konkret erlebbar machen.
Hierzu hat Scheuer Mitte Oktober Zukunftsschecks in Höhe von rund 23,5 Millionen Euro überreicht. Mit diesen Schecks sollen unterschiedlichste Projekte gefördert werden, welche mit der Brennstoffzellentechnologie in Verbindung stehen. Vom Gabelstapler über die Ausstattung einer Ride-Pooling-Flotte hin zur Entwicklung eines Wasserstoffbusses und einer brennstoffzellenbetrieben Straßenkehrmaschine ist unter den Projekten alles zu finden.
“Wasserstoff, Brennstoffzelle und Strom bewegen die Zukunft. Wir haben in den vergangenen Jahren viele Studien und Pilotprojekte gesehen. Die brauchen wir jetzt real auf der Straße – weil wir heute die Bürger davon überzeugen müssen, dass die Technik funktioniert und ein echter Meilenstein hin zu CO2-neutraler Mobilität von morgen ist.” – Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) gab bereits im Mai zu verstehen, dass er die Fokussierung auf rein batterieelektrische Antriebe für falsch hält: „Deswegen fördern wir vom Bundesverkehrsministerium technologieoffen. Mir ist ein Blick auf Elektromobilität zu eng – wir müssen technologieoffen bleiben“, so Scheuer. Bereits im September forderte er mehr Tempo bei der Brennstoffzelle.
Bund fördert gezielt Brennstoffzellentechnologie für Erreichung der Klimaschutzziele
Mit der Förderung, welche Teil des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) ist, investiert man gezielt seit 2006 in Forschung und Entwicklung. Das Programm soll die für eine Marktaktivierung notwendigen ersten Produkte in unterschiedlichen Anwendungsbereichen unterstützen.
Im Gegensatz zu Scheuer sehen die Automobilhersteller allerdings eher die batteriebetriebene E-Mobilität an erster Stelle, wenn es um die Elektrifizierung von PKW geht. Stattdessen sollte man vor allem bei LKW und schweren Nutzfahrzeugen auf die Brennstoffzelle setzen. Einen Weg, welchen beispielsweise Freudenberg konsequent beschreiten möchte.
Mag auch daran liegen, dass die H2-Infrastruktur und Förderung nicht ganz so überzeugend wirkt wie die batterieelektrische Mobilität. Und dennoch ist die Wasserstoff-Mobilität zur Erreichung der Klimaschutzziele dringend erforderlich. Die Bundesregierung unterstützt das Ausbauziel von 100 Tankstellen bis 2020. Die Mehrheit der 75 derzeit in Betrieb befindlichen Tankstellen ist in der Hand des Industrie-Joint Ventures H2 Mobility.
Quelle: BMWVI – BMVI investiert 23,5 Millionen Euro in Wasserstoffmobilität