Bundesregierung: Grünes Licht für grünen Wasserstoff

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Wolfgang Plank
Wolfgang Plank
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Die Bundesregierung macht Ernst mit ihrer Wasserstoff-Strategie. Ab sofort können deutsche Unternehmen ihr Interesse an der Förderung Wasserstoff-IPCEI („Important Projects of Common European Interest“) bekunden und ihre Vorhaben-Skizzen bis zum 19. Februar 2021 einreichen. Dabei geht es um Förderungen von Technologien zur Herstellung von grünem Wasserstoff sowie des Infrastruktur-Ausbaus bis hin zur Nutzung von Wasserstoff (z.B. in der Industrie oder der Mobilität).

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sieht darin eine konsequente Umsetzung der bisherigen Pläne. „Erstmals bieten wir deutschen Unternehmen die Chance, grenzüberschreitende Projekte mit europäischen Partnern umzusetzen.“ Das stärke die globale Wettbewerbsfähigkeit und schaffe neue Arbeitsplätze in Deutschland. Scheuers Ressort verantwortet alle Vorhaben im Bereich Verkehr und Mobilität wie etwa die Entwicklung von Brennstoffzellen für Nutzfahrzeuge, Busse, Fracht- und Personenzüge, Pkw in Flottenanwendungen, Luft- und Schifffahrt sowie die Errichtung von Infrastruktur für die Betankung.

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek hat derweil in Berlin drei Leitprojekte vorgestellt. Sie sind das Ergebnis eines im Juni 2020 gestarteten BMBF-Ideenwettbewerbs. Damit sollen Hürden beim Einstieg in die neue Technologie überwunden werden. Karliczek sieht im Grünen Wasserstoff eine „Jahrhundertchance“. Deutschland solle Leitmarkt und globaler Leitanbieter in diesem Bereich werden. Aus dem Zukunftspaket der Bundesregierung stehen dafür bis 2025 rund 700 Millionen Euro bereit.

Bislang haben sich in die drei Konsortien über 230 Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft eingebracht. Sie kommen aus allen 16 Bundesländern. Auch Unternehmen, die im Wettbewerb stehen hätten erkannt, dass bestimmte Probleme nur gemeinsam zu lösen seien, so Karliczek. So widmet sich das Projekt „H2Giga“ den Technologien für eine serienmäßige Herstellung von Wasser-Elektrolyseuren. Diese könnten modular an ihre jeweiligen Einsatzorte angepasst werden können.

Das Projekt „TransHyDE“ bewertet und testet Transportlösungen für Wasserstoff. Um den Bedarf in Deutschland decken zu können, wird Deutschland einen großen Anteil aus wind- und sonnenreichen Regionen importieren müssen. Neben der Nutzung des vorhandenen Gas-Netzes gehe es um Transport in Hochdruckbehältern, als Flüssigkeit oder gebunden in Ammoniak sowie die zugehörige Entwicklung von Materialien, Normen und Sicherheitsvorschriften.

Beim Projekt „H2Mare“ geht es um die Bündelung von Offshore-Windanlagen bei der Produktion von Wasserstoff – im Idealfall ohne Netzanschluss. Bei Erfolg könnten aus der Technologie neue Exportmöglichkeiten für Deutschland entstehen, heißt es aus dem Forschungsministerium.

Quelle: Bundesregierung – Pressemitteilungen BMVI / BMBF

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.

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Daniel W.:

Ich habe den Text gelesen – verzichte aber auf eine Antwort.

Helmuth Meixner:

Durch die „Hintertüren“ kommt heute Braunkohle und Atomstrom ins BEV. Nicht über Leitungen, sondern mit Öko-Zertifikaten. Das spart eine Unmenge an Kupfer und macht so richtig Kohle. Früher nannte man das El Dorado…

Helmuth Meixner:

Kann man vor lauter Grün überhaupt noch BEVs in der Farbe ROT kaufen? Henry FORD sagte einmal: „Sie können unser Modell T in JEDER Farbe bestellen, vorausgesetzt Sie wählen Schwarz“ Das hat Henry nicht ergänzt: – „wie in Bayern!“

Helmuth Meixner:

Leider war es mir schon um 1978 nicht vergönnt, meinen eigenen Strom erzeugen bzw „verkaufen“ zu dürfen. Als ich das für 3 Häuser versucht hatte, stand der zuständige EVU auf der Matte und überreichte mir ein Monopol-Gesetz aus dem 3. Reich, welches immer noch gültig war. Ich glaube das Gesetz ist in diesem Video genannt: https://youtu.be/HHxHr6SyiaI . Das zementierte das Strommonopol der Industrie und war eingentlich unantastbar. Dabei wollte ich nurein FIAT-TOTEM installieren. Was das war ist hier zu sehen: https://youtu.be/0KSYKfq07Yo . Ein hoch effizientes Blockheizkraftwerk. Sie sehen also, wie sehr man sich täuschen kann, beim Traum um Autarkie. Die so genannte Wasserstofflobby ist ein Produkt übersteigerter Fantasie. Genau so wie es Fantasie bleibt sich „seinen“ Strom fürs Auto selbst herstellen zu können. Außer sie fahren nur ums Haus herum, welches viele Leute nicht mal haben. Die „Mauschelei“ wie Sie das nennen war schon entstanden, als es in Deutschland noch nicht einmal ein Stromnetz gab. Vlt. sollten Sie hier erklären, was in einer einzigen Stromrechnung aufgelistet ist. Möglicherweise geht Ihnen plötzlich ein Licht aus, was es mit diesen EEG-bezogenen Rechnungsbestandteieln auf sich hat und wer daran, mit wem „Kohle“ macht.
Ach ja, die AMS hat diesen Bericht veröffentlicht: https://www.auto-motor-und-sport.de/neuheiten/hyperion-xp-1-brennstoffzellen-hypersportler/ . Das wird mein neues Fahrzeug weil mir diese Akku zu teuer sind. Was wirklich dahinter steckt wird ein Test zeugen, falls es den Wagen wirklich gibt….

Silverbeard:

Sie haben sich aber unheimlich rasch zum Wasserstoff-Spezialisten gemausert, der es besser weiss als die Regierung mit ihren Spezialisten und Fachgremien.

Das liegt vielleicht daran, dass Sie nicht die geringste Ahnung von mir haben, sondern nur die paar Kommentare kennen, die ich hier gepostet habe.

Von Ihnen kann ich aber mit Gewissheit sagen, dass sie ein Mensch sind der andere in Sekundenbruchteilen aburteilt.

Ob die Regierung mit Ihren Fachgremien wirklich besser geeignet ist Technologie oder neue Entwicklungen zu bewerten weiss ich nicht. Ich erinnere an die Maut, Netzausbau, Kohleausstieg, CO2 Preis, …

Die Regierung hat beispielsweise auch Wasserstoffverbrennungsmotoren gefördert. Habe da aber seit 20 Jahren nichts mehr von gehört nachdem die Fördermittel verbraucht waren…

Entsprechend sind Sie auch der Erste der festgestellt hat, dass die Elektrolyseure schon fertig entwickelt und nicht mehr zu verbessern sind. Chapeau!

Bestimmt kann man an Elektrolyseuren noch viel verbessern. Die Frage ist aber ob sich das in der GESAMTbilanz lohnt. Das erste, was ich in meinem Studium gelernt habe war, dass es mehr Sinn macht einen Prozeß mit einem Anteil am Gesamtenergieverbrauch von 50% um 2% zu reduzieren, als bei einem Prozeß mit einem Anteil von 2% zu beginnen.
Das sind jetzt willkürliche Zahlen, aber die Verluste bei den Elektrolyseuren zu denen beim Transport oder beim Tanken sind verschwindend gering. Und dann gibt es immer noch das Problem mit der Wasseraufbereitung für die Elektrolyseure. Nicht der technische Vorgang, aber die benötigte Menge. Davon höre ich nie etwas.

rabo:

Absurde Hetze gegen eine Zukunftstechnologie – offenbar von jemand, der nur an PKWs denkt, bzw. denken kann.
H2 gibt es unbegrenzt (im Himmel wie auf Erden). 700 mio Euro in 5 Jahren erscheinen für die Erforschung seiner Möglichkeiten angemessen. Im Vergleich dazu betragen die Forschungskosten des CERN an der Fusionstechnologie, deren Energie ebenso unbegrenzt zur Verfügung stehen könnte – jährlich ca. 1 Mrd Euro. Vielleicht wird sie einmal die (u.a. mobile) Energieversorgung der Menschheit sicherstellen.
PKW’s – gleich ob BEV’s für den urbanen und Kurzstreckenverkehr oder FCEV’s für die Langstrecke – sollten viel teurer werden; denn es gibt definitiv viel zu viele davon…und Verbrenner sollten ohnehin mittelfristig verboten werden.
Bis dahin: ein wohliges batteriebeheiztes Zuhause und gute Fahrt mit Batterie-Zügen, Batterie-Kreuzfahrtschiffen, Batterie-Langstrecken-LKWs und Batterie-Flugzeugen!

Daniel W.:

H2 macht Sinn, wenn sich auch die H2-Befürworter am Solar- und Windstromanlagenausbau kräftig beteiligen, damit er wirklich zu viel Ökostrom gibt, den man dann großzügig für die Wasserstofferzeugung abgeben kann – alles andere wären Schmarotzertum.

Die Wasserstoff-Lobby sollte erstmal ihren Einfluss in der Politik gelten machen, um den Ökostrom-Oberbremser Altmaier in den Ruhestand zu schicken und dann dafür Werbung machen, damit die Bundesländer ihre teils absurden Abstandsregelungen bei Windkraftanlagen lockern.

Auch beim PV-Ausbau ist noch Luft und hier könnten sie sich für die Abschaffung der EEG-Umlage für den eigengenutzten Strom und für eine Entbürokratisierung einsetzen.

Die Windkraftgegner unter den Tierschützern sollte nicht jeden einzelnen getöten Greifvogel bedauern, sondern eher gegen die großen Glasfassaden an Gebäuden und Häusern vorgehen, daran sterben jährlich Millionen Vögel und sie heizen die Gebäude auch unnötig auf.

Wer H2 will, der sollte nicht nur die Hand aufhalten, sondern auch für Ökostromüberschuss sorgen.

H2 im Auto sollte sowieso nur die letzte Option sein, wenn man in etlichen Jahren vielleicht nicht mehr weis wohin mit dem ganzen Ökostromüberschuss und dem erzeugten Wasserstoff.

Strauss:

So viel Unwissen und kontraproduktive Diskussion über Wasserstoff habe ich noch selten gelesen.

  1. Geht es überhaupt nicht um dem Antrieb von E Autos
  2. Und schon gar nicht als Wettbewerb zu PV oder Erweiterung einer Speichermöglichkeit im Haus.( An das Gleichstromkabel des Speichers im Keller langt man nur einmal hin.)
  3. Milchbüchleinrechnungen einiger Schreiberlingen von hier, kann man vergessen
  4. Die Praxis spricht eine andere Sprache
  5. Wer nicht schläft, könnte bemerken , dass H2 Tankstellen im Aufbau sind.
  6. Dafür sind mangelnde Kenntnisse vieler Autofahrer gar nicht gefragt.
  7. Hier spielt man in einer anderen Liga, wo man versucht, richtigerweise auch (muss) vom Erdöl wegzukommen.
  8. Dazu spielen beim Schwerverkehr im Wasser, zu Lande,und in der Luft ganz andere Faktoren eine entscheidende Rolle

Also reine Autofahrer, die meinen weil H2 im Auto ungeeignet und unwirtschaftlich ist, schweigt besser zu dem Thema.

Daniel W.:

Ja – 100% Autarkie wird schwierig, wenn es sich für den Bürger unterm Strich auch noch rechnen soll. Vielleicht geht es im dezentralen Verbund mit Biogasanlagen in der Nähe, um die Lücken im Winterhalbjahr kostengünstig zu füllen.

In einigen Jahren wissen wir auch wie sich die Batterietechnik entwickelt und vielleicht finden sich ja auch noch Unis und Fördermittel, um diese Technik (PV-Anlage, Pufferbatterie und Erdwärmepumpe) zu untersuchen und zu optimieren.

Daniel W.:

„Genau darum werden wir in 5-10 Jahren zu bestimmten Zeiten riesige Mengen an extrem billigem Überfluss-Strom haben, mit denen wir dann etwas Schlaues anstellen können.“

Darauf spekuliert die Wasserstoff-Lobby und darauf, dass sie diesen Strom quasi geschenkt bekommt – aber was solls, wenn es dem Umweltschutz dient.

Allerdings sollten sich die Wasserstoffhersteller und -vertreiber dann auch etwa zur Hälfte am Bau von neuer Solar- und Windkraftanlangen beteiligen.

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