Mehrere Unternehmen haben eine „Responsible Lithium Partnership“ initiiert, die sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen einsetzen will, darunter auch Lithium im chilenischen Salar de Atacama. Diese branchenübergreifende Partnerschaft wird seit ihrer Gründung von BASF, Daimler, Fairphone und dem Volkswagen Konzern finanziert. Sie hat zum Ziel, einen Dialog zwischen den lokalen Interessengruppen zu fördern, der auf wissenschaftlichen Fakten basiert, diese überprüft und in einem Beteiligungsverfahren nach Lösungen sucht.
Der Aufschwung der Elektromobilität und die Digitalisierung führen in den kommenden Jahren zu einem steigenden Lithium-Bedarf in der Batterieproduktion. Die weltweit größten Reserven des begehrten Rohstoffs und ein wichtiger Teil der derzeitigen Produktion befinden sich im Salar de Atacama in Chile. Die Region ist ein empfindliches Ökosystem. Zudem fehlt es vor Ort an einem gesellschaftlichen Konsens über die Auswirkungen und Risiken des Lithium-Abbaus und anderer wirtschaftlicher Aktivitäten. Potenzielle Risiken aus der Sole- und Wassernutzung könnten das Ökosystem und die Lebensgrundlagen bedrohen. Um diese möglichen Risiken effektiv zu mindern, bedarf es einer Zusammenarbeit verschiedener Partner.
Deshalb wurde die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) von den Unternehmen beauftragt, die Partnerschaft mit dem Ziel zu koordinieren, eine gemeinsame Handlungsbasis zu schaffen. Dies soll durch eine Multi-Stakeholder-Plattform geschehen, die alle relevanten Akteure im Salar-Wassereinzugsgebiet umfasst – von zivilgesellschaftlichen Gruppen, einschließlich indigener Gemeinschaften, über staatliche Institutionen bis hin zu Bergbauunternehmen.
Ziel der Plattform ist es, ein gemeinsames Verständnis des Status quo zu erreichen und gemeinsam eine Vision für die Zukunft der Wassereinzugsgebiete des Salar de Atacama zu entwickeln. Darüber hinaus sollen ein gemeinsamer Aktionsplan zur Verbesserung des langfristigen Managements natürlicher Ressourcen entwickelt und in ersten Schritten umgesetzt werden. Ein weiteres Ziel ist es, verfügbare technische Daten zusammenzutragen, zu überprüfen, sie gegebenenfalls zu verbessern und ihre Zugänglichkeit zu erhöhen. Die „Responsible Lithium Partnership“ hat im Frühjahr 2021 ihre Arbeit aufgenommen und soll diese bis Ende 2023 abschließen. Sie fördert weder die Lithiumbeschaffung noch den Ein- bzw. Verkauf von mineralischen Rohstoffen.
Ein ganzheitlicher Ansatz für Nachhaltigkeit und Menschenrechte
Die finanzierenden Firmen BASF, Daimler, Fairphone und der Volkswagen Konzern sind sich ihrer Verantwortung entlang der gesamten Lieferkette laut eigener Aussage bewusst, einschließlich ihrer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht bei der Rohstoffbeschaffung und Produktion. Sie haben daher die „Responsible Lithium Partnership“ ins Leben gerufen, um eine nachhaltige Entwicklung zu fördern, mögliche negative Auswirkungen zu reduzieren und den Schutz der Menschenrechte zu stärken.
Die „Responsible Lithium Partnership“ soll zeigen, dass in den heutigen stark vernetzten Wertschöpfungsketten verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln nicht nur auf der Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern basiert, sondern auch auf einem konstruktiven Engagement mit Regierungen und der Zivilgesellschaft. Sie ziele daher auf einen ganzheitlichen Ansatz ab und strebe an, lokale Stakeholder in einer gemeinsamen Vision für den Salar de Atacama miteinander zu verbinden.
Quelle: Volkswagen – Pressemitteilung vom 08.06.2021