Wolfgang Langhoff, seines Zeichens Vorstandsvorsitzende der Aral-Muttergesellschaft BP Europa, hat keine Angst vorm Wandel hin zur E-Mobilität. Im Gegenteil die steigende Zahl von Elektroautos auf deutschen Straßen macht den Chef der Aral-Muttergesellschaft BP Europa nicht nervös, wie die Automobilwoche zu berichten weiß. Mag auch daran liegen, dass er auf den Erfolg der Plug-in-Hybride setzt.
„Wir beabsichtigen nicht, in absehbarer Zeit Tankstellen zu schließen“, so Wolfgang Langhoff, bei einer Veranstaltung der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung. Stand heute betreibt BP rund 2.400 Aral-Tankstellen in Deutschland, man habe mit diesem beim Treibstoffverkauf einen Marktanteil von etwa 21 Prozent. Für die Zukunft geht man davon aus, dass selbst wenn bis 2030 in Deutschland zehn Millionen Elektrofahrzeuge zugelassen würden, das eigene Geschäft bestehen bleibt. Denn es müssten immer noch 30 bis 35 Millionen private Fahrzeuge mit klassischen Energieträgern versorgt werden, so Langhoff weiter.
Aus Sicht des Vorstandsvorsitzenden der Aral-Muttergesellschaft BP Europa wird man auch nach 2030 noch einen Antriebsmix auf deutschen Straßen sehen. Batterien und flüssiger Treibstoff als Energiespeicher wird es weiter geben. Studien zeigten, dass sogenannte Plug-in-Hybride bis 2040 mehr als 70 Prozent der Neuzulassungen ausmachen könnten. Für Aral ein gutes Zeichen.
„Insgesamt werden 2040 noch knapp zwei Drittel aller Pkw von Verbrennungsmotoren angetrieben. Trotz der bis dahin deutlich höheren Effizienz können die CO2-Grenzwerte dadurch nicht ausreichend gesenkt werden. Aus diesem Grund steigt der Anteil der Pkw mit anderen Antriebstechnologien bis 2040 insgesamt auf über ein Drittel im Flottenmix.
Rund 20 Prozent des gesamten Pkw Bestandes sind 2040 reine Elektrofahrzeuge. Ab 2030 sind immer mehr Flüssiggas-, Erdgas-, Hybrid- und Elektroautos unterwegs. Langfristig werden sich in Deutschland Antriebskonzepte mit dem geringsten CO2-Ausstoß im gesamten Lebenszyklus durchsetzen.“ – Energieprognose Deutschland 2018–2040
Dennoch konzentriere man sich aktuell auch auf die Suche nach Alternativen zum eigenen Angebot. So setzt BP beispielsweise auf regenerativen Wasserstoff zur Kraftstoffproduktion. In der BP-Raffinerie in Lingen sei dies in einem Pilotprojekt bereits mit überschüssigem Strom aus Windparks und Biokomponenten aus der Landwirtschaft gelungen. Nun befinde man sich auf der Suche nach Partnern, um die Integration von klimaneutralen flüssigen Energieträgern in den Transportsektor voranzutreiben.
Und dennoch, so ganz ohne E-Mobilität geht es nicht. Anfang Juni hat man seine ersten Ultraschnellladesäulen für Elektroautos eröffnet: Sechs Minuten Ladezeit für eine Reichweite von 100 Kilometern. Auch die Kooperation von Aral mit dem Battery-as-a-Service (BaaS) Provider GreenPack zeigt auf, dass Tankstellen auch in Zukunft bei einem sich ändernden Mobilitätsmix eine zentrale Rolle spielen können.
Quelle: Automobilwoche – Trotz der Elektromobilität: Aral plant keine Schließungen von Tankstellen