Mehr als doppelt so viel Reichweite wie das Tesla Model S “Long Range” verspricht das Aptera Elektroauto, bei gleicher Akku-Größe wohlgemerkt. Da muss man sich nicht wundern, dass entsprechende Nachfrage für den Stromer vorhanden ist. Auch andere Ansätze wissen zu überzeugen. Aptera habe erst kürzlich eine Series A Finanzierungsrunde über 4 Millionen Dollar abschließen können. Zudem seien mehr als 7.000 Vorbestellungen für den Aptera eingegangen, was einen Gesamtumsatz von 250 Millionen Dollar gleichzusetzen ist.
7.000 Vorbestellungen mag im Vergleich zu Zahlen des Tesla Model 3 oder Tesla Cybertruck nicht viel wirken. Man muss aber auch bedenken, dass sich der Elektro-Zweisitzer in einem ganz anderen Segment positioniert. Neben bis zu 1.600 km Reichweite ist die Rede von bis zu 72 km Reichweite durch das verbaute Solarsystem an besonders sonnigen Tagen. Und das schon ab einem Preis von 21.350 Euro. Klingt fast zu gut um wahr zu sein. Dies haben auch die Kommentare unter unserem Artikel “Aptera E-Auto: 1.600 km Reichweite, ab 21.350€ im Vorverkauf gestartet” aufzuzeigen vermocht. Wobei der Stromer durchaus auch positiv aufgenommen wurde. Zudem scheinen einige so überzeugt, dass direkt ein Stromer vorbestellt wurde.
In der Pressemitteilung gibt Sandy Munro, Automobilingenieur, zu verstehen: „Ich setze auf eine solare Zukunft, und ich setze auf Aptera. Die Branche braucht mehr kreative Technik wie diese, um voranzukommen. Ich freue mich, Aptera auf dem Weg in die Produktion und darüber hinaus zu unterstützen.“ Vonseiten Chris Anthony, einem der Mitbegründer von Aptera, wird die aktuelle Bekanntgabe der Vorbestellungen wie folgt kommentiert: „Wir sind begeistert, Sandys Unterstützung zu haben, während wir in die Beta-Design-Phase unseres Produktionsplans für Solar-Elektrofahrzeuge eintreten. Sein jahrzehntelanges Wissen über die Automobilindustrie und seine genialen Analysen anderer EV-Anbieter sind eine großartige Bestätigung dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
Das Unternehmen gibt zu verstehen, dass man verschiedene Elemente des Fahrzeugs schon vorgefertigt von Zulieferer bezieht. Sprich, nicht der komplette Zusammenbau erfolgt bei Aptera, sondern eben nur der der Halbfabrikate. Das Ziel ist es, einige Unterbaugruppen von Zulieferern einbaufertig zu erhalten, um die Hauptmontage im ersten eigenen Werk in Südkalifornien durchzuführen. Dabei soll das Werk von Aptera nicht mit großen Werkzeugen und großen Robotern gefüllt werden. Denn die größten Komponenten können alleine von zwei Personen gehoben werden. Zudem sei geplant eine intelligente Mischung aus Automatisierung und menschlicher Arbeit einzusetzen, um die Dinge richtig zu machen.
Aptera ist bereits in die neue Produktionsstätte im Sorrento Valley umgezogen. Die 60.500 Quadratmeter große Anlage wird die Fertigung und Produktentwicklung beherbergen. Nach Angaben des Unternehmens wird es sich auf „fortschrittlichen 3D-Druck, Verbundwerkstoffe, UI/UX-Entwicklung und die Entwicklung von Batterietechnologien konzentrieren.“ Genau wie Riversimple wird Aptera es wahrscheinlich vorziehen, kleine Fertigungseinheiten in den Märkten zu errichten, die es beliefern wird, anstatt irgendwo eine riesige Anlage zu haben, um diese Autos überall hin zu exportieren.
Quelle: InsideEVs – Aptera Closes $4 Million Funding Round, Reaches $250 Million In Orders