VW ID.Code: So sehen VWs Stromer der Zukunft aus

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Volkswagen

Stefan Grundhoff
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  —  Lesedauer 5 min

Volkswagen zeigt auf der Auto China 2024 in Peking mit der Konzeptstudie des ID.Code einen Ausblick auf die Designsprache der kommenden Jahre – nicht nur für den chinesischen Markt. Doch das ist längst nicht alles, denn mit lokalen Partnern wie Xpeng wollen die Niedersachsen schneller werden, um gegen die Konkurrenz bestehen zu können.

Kurz vor der wichtigsten Automesse des Jahres gab es noch einmal Unruhe in Wolfsburg. Erst brachte der China-Besuch einer Wirtschaftsdelegation rund um Bundeskanzler Olaf Scholz Schwung in das Thema deutsche Autohersteller in China und dann wärmten einige Medien längst vergessene Wirtschaftsspionagen bei VW nochmals auf. Die Vorzeichen für Volkswagen vor der Auto China 2024 in Peking könnten fraglos besser sein. Es gilt, in China wieder die Nummer eins zu werden und BYD so schnell wie möglich vom Thron zu stoßen. Großer Druck also für die Studie des elektrischen ID.Code, der ein neues Designzeitalter einläuten soll.

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Die Situation ist nicht einfach: Bei vielen klassischen VW-Kunden kommt das Design der elektrischen ID-Modelle bisher nicht an. Das gilt nicht allein für Europa oder die USA, sondern auch für den umkämpften Hauptmarkt der Wolfsburger in China. Hier soll es ab 2026 einen Neustart geben, der bereits in diesem Jahr eingeläutet wird. Wie die neue Designsprache der Zukunft aussehen wird, davon können sich die Messebesucher auf der Auto China 2024 in Peking mit dem Elektro-Crossover des ID.Code einen ersten Eindruck machen.

Erste konkrete Serienmodelle sollen noch in diesem Jahr gezeigt werden, bevor es in zwei Jahren zu den Kunden geht. Und das neue Design, markiger, selbstbewusster und weniger puristisch als bei den aktuellen ID-Modellen, dürfte nicht allein für den Massenmarkt in China ein Thema sein. Auch die kommenden Fahrzeuge für Europa oder die amerikanischen Märkte dürften Proportionen und Linien des rund 4,90 Meter langen VW ID.Code in sich tragen.

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„Wir schreiben die 40-jährige Erfolgsgeschichte der Marke VW in China auch im neuen Mobilitätszeitalter weiter fort und bestätigen so das Vertrauen unserer chinesischen Kunden”, sagt Thomas Schäfer, CEO der Marke Volkswagen, „der ID Code gibt einen ersten Ausblick auf die Zukunft von VW in China.“ In den kommenden Jahren soll die Modellpalette schneller als ehemals geplant elektrifiziert und das Design an Markenimage sowie Design in China angepasst werden. Technisch eingebunden werden dabei lokale Partner, um das Innovationstempo zu erhöhen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Volkswagen ergänzt dabei die eigenen Fahrzeugarchitekturen MQB und MEB um lokale Plattformen in China – durch Partnerschaften, wie etwa dem Hersteller Xpeng. Ferner entwickelt die in Hefei ansässige Volkswagen China Technology Company die erste China-spezifische Elektroplattform für den Konzern. Auf der sogenannten China Main Plattform sollen ab 2026 mindestens vier zusätzliche Modelle für das elektrische Einstiegssegment entstehen.

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Die Designstudie des VW ID.Code soll nicht nur Lust machen auf das Volkswagen-Design der Zukunft, sondern ist zudem für hochautomatisiertes Fahren nach Level vier ausgelegt. Das Fahrzeug kommuniziert dabei mit LED-Modulen an Front, Heck und Flanke mit der Umgebung. Die intelligenten Fensterflächen präsentieren den Insassen dabei bereits von außen digitale Avatare, die in China nicht nur bei Fahrzeugen im Alltag angekommen sind.

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Die ID-Familie wächst bis zum Ende des Jahrzehnts auf insgesamt 16 Modelle. Darunter befinden sich fünf Elektroautos der neuen Submarke ID.UX, die bis 2027 ihr Marktdebüt feiert und insbesondere jüngere Kunden ansprechen soll. Parallel elektrifiziert der Autobauer aus Wolfsburg seine Verbrenner-Modelle und erweitert sein China-Portfolio entsprechend der lokalen Nachfrage um neue Plug-in-Hybride mit mehr als 100 Kilometern elektrischer Reichweite. So gehen in China bis 2030 zwölf neue Verbrenner- und sechs Hybridmodelle an den Start.

Wichtiger denn je soll die Submarke ID.UX werden, die speziell jüngere Elektrointeressenten aus China mit ihren ganz eigenen Wünschen ansprechen soll. Zu den markenspezifischen Merkmalen gehören ein mutiges Außendesign sowie ein fahrerzentrierter Innenraum mit neuem Anzeige- und Bedienkonzept. Erstes ID UX-Modell soll der VW ID.Unyx sein, ein Zwilling des Cupra Tavascan, der noch in diesem Jahr seinen Marktstart feiert, um Marken wie BYD, Zeekr, SAIC oder Dongfeng anzugreifen. Möglich gemacht werden soll das nur ein eigens kreiertes Ökosystem aus Produktion, Entwicklung, Beschaffung und Batterieproduktion.

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Allein am Forschungs- und Entwicklungsstandort in Anhui wächst die Zahl der Mitarbeiter bis Ende 2024 auf 3000. Für wesentlich kürzere Entwicklungszyklen setzen die Wolfsburger zudem auf mehr Lokalisierung als bisher. Chinesische Partner wie Xpeng, Horizon Robotics und Thundersoft werden dafür frühzeitig in die Entwicklungsprozesse eingebunden. Mit Kooperationspartner Xpeng entstehen in einem ersten Schritt zwei neue Mittelklassemodelle, die ab 2026 auf den chinesischen Markt kommen sollen.

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Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff ist Firmeninhaber und Geschäftsführer von press-inform und press-inform consult. Er ist seit frühester Kindheit ausgemachter Autofan. Die Begeisterung für den Journalismus kam etwas später, ist mittlerweile aber genau so tief verwurzelt. Nach Jahren des freien Journalismus gründete der Jurist 1994 das Pressebüro press-inform und 1998 die Beratungsfirma press-inform consult.
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Thomas:

Weiterhin ein langweiliger Klotz, der auf „Raumschiff“ zu machen versucht. Wo ist der große Unterschied zum aktuellen ID Gedöhns?

Groß:

Jetzt versucht VW in China chinesische Autos nachzbauen.
Eigene Entwicklungen gibt es scheinbar bei VW nicht mehr.
Armes Deutschland.

Ediwi:

Immer noch nichts begriffen bei VW?
„Die Entwicklung seines E-Auto-Geschäfts in China will VW mit den nach wie vor gut laufenden Verkäufen im Verbrenner-Bereich finanzieren“. … „ein Aus für den Verbrenner erwartet VW nicht. … Doch in kleineren Städten mit schlechter Ladeinfrastruktur oder etwa in besonders kalten Gegenden im Norden habe der Verbrenner auch bis zum Ende des Jahrzehnts noch eine Zukunft, glaubt man bei VW.“ so in unserem Käseblatt (Anzeiger für Harlingerland 25.4.2024)

Jetzt zum ID.Code: Etwas schlanker, etwas kürzer, ein praktischer Kombi wie unser alter Skoda Octavia es war, so würde ich mir ein Auto aus dem Konzern wünschen. Trotzdem sieht die Designstudie von außen schon ganz gefällig aus.

Tom:

…also die Design-Linie darf auch nach Europa :-)

Martin:

Designstudien haben schon seit vielen Jahren keine runden Lenkräder, das hat quasi Tradition. Genauso wie das Serienmodell dann wieder ein Allerweltslenkrad bekommt ;-)

Robert:

hm diese Designstudie hat ja auch das Yoke Lenkrad das es bei Tesla schon gibt ich dachte sei Unsinn und würde in Europa neimals eine Zulassung bekommen so hiess es doch bei Tesla damals. Und ich sehe auch keine Blinkerhebel oder sonstige an diesem Yoke Lenkrad

steinpilz:

So gehen in China bis 2030 zwölf neue Verbrenner- und sechs Hybridmodelle an den Start. Wenn das mal keine Fehlinvestition ist.

Spiritogre:

Mit 4 Millionen wäre man wieder mit weitem Abstand Nummer 1.

Achim Dittrich:

In China wieder die Nummer 1 zu werden, dieses Ziel hat Vokswagen längst abgeschrieben. Man will lediglich größter ausländischer Hersteller bleiben.

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