Das für die Auszahlung des Umweltbonus und die Bearbeitung der Anträge zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) hat die Zahlen des vergangenen Jahres veröffentlicht. Demnach gingen in 2020 insgesamt 255.039 Anträge für die Förderung eines Elektrofahrzeugs ein, davon gut 140.000 für reine Elektroautos und 115.000 für Plug-in-Hybride. Im Vergleich zu 2019 nahm die Zahl der Anträge um das zweifache zu: Im vorherigen Jahr waren es gut 73.000. Insgesamt wurde mit dem Umweltbonus seit dessen Einführung die Anschaffung von mehr als 420.000 E-Fahrzeugen gefördert.
Vor allem die im Zuge des Corona-Hilfspakets eingeführte Erhöhung des Umweltbonus im Juli 2020 auf bis zu 9000 Euro bei Elektroautos und bis zu 6750 Euro bei Plug-in-Hybriden habe zu einem Antragsboom geführt, teilt das Bafa mit. Allein im zweiten Halbjahr wurden demnach 205.000 Anträge gestellt und damit mehr als in den vier vorherigen Jahren zusammen. Durch die Aufstockung des Förderbetrags nahm auch die insgesamt ausgezahlte Fördersumme deutlich zu, auf mehr als 652 Millionen Euro im Jahr 2020, fast das Siebenfache der Summe aus 2019.
Fast 60.000 beantragte E-Autos allein im Dezember!
🚘✔️⚡Ein bärenstarkes (Halb-)Jahr für die #Elektromobilität in Deutschland! 🇩🇪 🐻 💪 pic.twitter.com/jccc5B2ppP
— BAFA Bund (@BAFA_Bund) January 15, 2021
Für Bafa-Präsident Torsten Safarik ist der sich anbahnende Erfolg der Elektromobilität entscheidend für den Klimaschutz und die Verringerung der CO2-Emissionen im Verkehr. Er geht davon aus, dass sich die Antragszahlen weiterhin positiv entwickeln, zumal „Licht am Ende des Corona-Tunnels“ erkennbar sei. Sein Amt habe zuletzt auch Personal aufgestockt und das Verfahren insgesamt verbessert.
Der Umweltbonus wurde im Jahr 2016 eingeführt, zunächst in Höhe von 4000 Euro, jeweils zur Hälfte finanziert vom Staat und dem jeweiligen Autohersteller. Zwischenzeitlich auf 6000 Euro erhöht beträgt die Fördersumme seit Juli 2020 mit der zusätzlichen Einführung der komplett vom Staat finanzierten Innovationsprämie bis zu 9000 Euro. Die Höchstsumme gibt es jedoch nur für Elektroautos bis zu einem Nettolistenpreis von 40.000 Euro. Teurere Elektroautos sowie Plug-in-Hybride werden mit geringeren Summen gefördert.
Quelle: dpa-Newskanal der Süddeutschen Zeitung – Aufgestockte Förderprämie führt zu Rekordzahlen bei E-Autos