Bereits am Dienstag konnten wir berichten, dass der Mobilitätsdienstleister Uber künftig in Europa verstärkt auf einen Ausbau seines Portfolios im Bereich emissionsfreier Mobilität achten möchte. Gemeinsam mit den Allianzpartner Renault und Nissan habe man hierzu eine Absichtserklärung unterzeichnet. Des Weiteren gab Uber allerdings auch noch bekannt, dass man weitaus ambitioniertere Pläne habe, als „nur“ Europa zu elektrifizieren.
Bis 2040 peile man an, dass jedes Fahrzeug, welches auf der Ride-Hailing-Plattform zum Einsatz kommt, elektrisch unterwegs sein wird. Uber selbst möchte seine Fahrer bei diesem Umstieg unterstützen und will bis 2025 bis zu 800 Millionen US-Dollar beisteuern. Dies schließt auch etwaige Rabatte für Fahrzeuge ein, welche bei Partner-Autohersteller gekauft oder geleast werden. Entsprechende Partnerschaften habe man derzeit mit General Motors (GM) als auch der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz geschlossen. Weitere Partnerschaften stehen derzeit zur Diskussion.
Uber selbst wird Kunden, welche nachhaltig und damit „grün“ reisen wollen, einen geringen Aufschlag berechnen, welcher ebenfalls den Fahrer zugesprochen wird. Bis 2030 sei als Zwischenziel angepeilt, dass Fahrten in den Vereinigten Staaten, Kanada und Europa emissionsfrei sein werden. Wobei die regulatorische Unterstützung und die fortschrittliche Infrastruktur in diesen Regionen genutzt werden sollen.
Ubers Plan folgt auf jahrelange Kritik von Umweltgruppen und Stadtverwaltungen an der Verschmutzung und dem Stau, die durch die Ride-Hailing-Fahrzeuge verursacht werden, und fordert eine Elektrifizierung der Flotte. Lyft Inc, Ubers kleinerer US-amerikanischer Rivale, versprach im Juni, bis 2030 auf 100-prozentige Elektrofahrzeuge umzusteigen, sagte aber, es werde keine direkte finanzielle Unterstützung für die Fahrer geben.
Vor der Pandemie machten Elektroautos nur 0,15 Prozent aller US-amerikanischen und kanadischen Uber-Fahrkilometer aus – was in etwa dem durchschnittlichen Besitz von Elektroautos in den USA entspricht. Der Anteil von Plug-in-Hybrid- und Hybridautos war mit etwa 12% etwa fünfmal so hoch wie der US-Durchschnitt. Insbesondere in Europa könnten Automobilhersteller von Ubers Plänen profitieren, da der absehbare Mehrbedarf an E-Autos zu einem Absatzplus und somit einem positiven Einfluss auf die eigenen CO2-Flottenwerte haben wird.
Neben den eingangs erwähnten Partnerschaften mit Automobilhersteller arbeitet der Mobilitätsdienstleister zudem mit Anbieter von Ladegeräten zusammen, um für die eigenen Fahrer attraktive Preisnachlässe anbieten zu können. Man erhoffe sich dadurch die Ladeinfrastruktur ausbauen zu können, welche derzeit noch ein massiver Grund sei, sich gegen ein E-Auto oder PHEV zu entscheiden.
Quelle: Reuters – Uber promises 100% electric vehicles by 2040, commits $800 million to help drivers switch