Vollelektrische 4×4 Geländewagen kommen in den vergangenen Monaten immer häufiger ins Gespräch. Gänzlich egal, ob es sich hierbei um den Ineos-Grenadier 4Ă—4-SUV mit Wasserstoffantrieb oder den Elektro-SUV EQC 4Ă—4² von Mercedes-Benz handelt. Aus Schottland drängt nun ein weiterer 4×4-Stromer auf die StraĂźe. Hervorgehen soll dieser aus der All Terrain All Electric Ltd., welche erst vor kurzem gegrĂĽndet wurde. Dieser kommt mit der Bezeichnung Munro Mark-1 daher.
Mit dem Munro Mark-1 möchte das Unternehmen „back-to-basics“ beim Allradantrieb. Die beiden GrĂĽnder Russ Peterson und Ross Anderson gaben bereits zu verstehen, dass der Stromer bis Februar 2021 auf der StraĂźe sein wird, da man dann bis zu 150.000 Meilen (~241.000 km) mit diesem zurĂĽcklegen möchte. Die Autos werden in der firmeneigenen Werkstatt in Dalmarnock hergestellt. Die Serien-Produktion beginnt im November 2021 und die Autos, die nur online zu kaufen sein werden, kosten ab umgerechnet ~54.400 Euro.
„Wir haben uns fĂĽr Glasgow als Firmensitz entschieden, weil es ein groĂźes technisches Erbe und eine lokale Fertigungswirtschaft hat. AuĂźerdem arbeitet Schottland auf einen schnellen Ăśbergang zu Elektrofahrzeugen hin, mit einem weitgehend kostenlosen öffentlichen Ladenetz und groĂźzĂĽgigen zinslosen Darlehen fĂĽr Käufer von neuen und gebrauchten Elektroautos.“ – Ross Anderson, GrĂĽnder All Terrain All Electric Ltd.
Der Mark-1 wird eine Reichweite von 150 Meilen (~241 km) haben, bevor er aufgeladen werden muss. Die Aufladezeit beträgt bei Gleichstrom (DC) 30 Minuten und bei Wechselstrom (AC) fĂĽnf Stunden. Des Weiteren habe man darauf geachtet den CO2-Emission-FuĂźabdruck so stark wie möglich zu minimieren. Zum Aufbau des Elektrofahrzeugs gibt Ross Anderson zu verstehen: „Die Konfiguration des Fahrzeugs ist einzigartig auf dem Elektroauto-Markt: Es verfĂĽgt ĂĽber ein Body-on-Frame-Design mit angetriebenen Achsen vorne und hinten, wobei der Antriebsmotor mit einem zentralen Verteilergetriebe gekoppelt ist. Dies verleiht dem Fahrzeug eine unvergleichliche Geländegängigkeit.“
Bei der Karosserie und dem Fahrgestellt setzt man auf Ibex Automotive in Yorkshire, die seit ĂĽber 30 Jahren Allradfahrzeuge entwickeln. Die Komponenten fĂĽr das Fahrzeug werden von Unternehmen aus der Region bezogen, um die CO2-Belastung zu minimieren und die britische Wirtschaft zu unterstĂĽtzen. Wie man es bereits von anderen Start-Ups kennt wird auch beim Munro Mark-1 auf einfache und leicht verfĂĽgbare Komponenten zurĂĽckgegriffen, „um die Produktionskosten zu minimieren und den Besitzern eine zugängliche Möglichkeit zu bieten, ihr eigenes Fahrzeug zu warten und zu reparieren“, so das Unternehmen in der aktuellen Mitteilung.
Zu Beginn wollte das Unternehmen noch auf „Upcycling“ alter Verbrenner setzen, hat diesen Gedanken dann aber verworfen. Da die UmrĂĽstung eines gebrauchten E-Fahrzeugs eben doch nicht so umweltfreundlich sei, wie es bei einem neu aufgebauten Stromer der Fall ist. Denn beim Upcyling wĂĽrde man mehr als die Hälfte des Autos wegwerfen, „was sich sehr verschwenderisch anfĂĽhlt. Wir haben uns entschieden, dass es besser ist, ein eigenes, maĂźgeschneidertes Basisfahrzeug zu entwickeln, das auf unsere speziellen Anforderungen zugeschnitten ist“, so All Terrain All Electric Ltd.
In puncto Vertrieb wählt man einen ebenso schlanken und auf den Kunden ausgerichteten Ansatz. So wird das Unternehmen kein Händlernetz besitzen. Bestellungen werden online entgegengenommen und die Fahrzeuge direkt nach Hause ausgeliefert. „VorfĂĽhrungen, Service und Reparaturen werden, wenn möglich, ĂĽber unsere Serviceflotte, die selbst elektrisch ist, aus der Ferne durchgefĂĽhrt. Dieser Schritt zielt darauf ab, Gemeinkosten wie Ausstellungsraummieten und Provisionen einzusparen, so dass die Fahrzeuge zu einem wettbewerbsfähigen Preis verkauft werden können, obwohl es sich um Kleinserien und hochgradig maĂźgeschneiderte Fahrzeuge handelt“, so Ross Anderson abschlieĂźend.
Quelle: The Scotsman – Electronic 4×4 to be manufactured in Glasgow