Hyundai/KIA gehen gerade in Bezug auf die Wasserstoff-Brennstoffzelle mit gutem Beispiel voran und tätigen Milliardeninvestitionen in den Wasserstoffantrieb. Neben der eh schon bekannten Kooperation mit Audi will Hyundai nun seine Türen zu seinem Brennstoffzellen-Antriebssystem noch weiter öffnen. Künftig will das Unternehmen sein Brennstoffzellen-Antriebssystem auch an Konkurrenten verkaufen, wie die “Financial Times” (“FT”) berichtet (Paywall). Unter anderem wird man künftig mit dem britischen Chemiekonzern Ineos beim Thema Wasserstoff und Brennstoffzellenantriebe zusammenzuarbeiten.
Zu einem widmet man sich der Produktion und Lieferung von Wasserstoff; zudem stehe aber auch schon ein konkretes Fahrzeugprojekt im Raum: der Ineos-Grenadier 4×4-SUV. Bevor wir auf den Wasserstoff-SUV eingehen ein paar Worte zum gemeinsam unterzeichneten Memorandum of Unerstanding. In diesem hat man sich darauf verständigt, dass gemeinsam mit Ineos Möglichkeiten für Produktion und Lieferung von Wasserstoff sowie den weltweiten Einsatz von Wasserstoffanwendungen, -technologien und -geschäftsmodellen betrachtet wird.
Gemeinsamer Aufbau Wasserstoffinfrastruktur in Europa im Fokus
Im Fokus liegt hierbei vor allem der Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur rund um den Wasserstoff in Europa. Ineos stellt derzeit jährlich 300.000 Tonnen Wasserstoff her, größtenteils als Nebenprodukt seiner chemischen Produktionsverfahren. Das Unternehmen profitiert auch von seiner enormen Erfahrung mit der Speicherung und dem Transport von Wasserstoff und hat vor kurzem eine Geschäftseinheit gegründet, deren Aufgabe es ist, die wasserstoffbezogene Infrastruktur zu entwickeln und aufzubauen, die Europa, wie den meisten Regionen, schmerzlich fehlt.
Hyundais Brennstoffzellenantrieb könnte Ineos-Grenadier 4×4 antreiben
Vor allem aber das konkrete Projekt, rund um den Ineos-Grenadier 4×4-SUV weckt Aufmerksamkeit. Gemeinsam wolle man untersuchen, ob Hyundais Brennstoffzellenantrieb in den Geländewagen passt und zum Antrieb des robusten Fahrzeugs verwendet werden kann. Der SUV erinnert ganz klar an ältere Land Rover Defender-Modelle, dessen Produktion auch in den ehemaligen Smart-Werk im französischen Hambach stattfinden könnte. Hyundai könnte sich vorstellen, dass der Nexo-Antrieb im Grenadier 4×4 verwendet werden könnte.
Unser Autor Dirk hatte sich den Nexo im Frühjahr angesehen und berichtet, dass dieser 9,5 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h benötigt. Die 440 Elemente der Brennstoffzelle können dem Elektromotor (120 kW/ 163 PS) an der Frontachse nur eine begrenzte Menge elektrische Energie zur Verfügung stellen. Im Fall des Wasserstoff-Grenadier 4×4 geht es auch weniger um maximale Sprintleistung, als um Ausdauer und möglichst hohe Nutzlast. Dies bekräftigte Mark Tennant, kaufmännischer Leiter von Ineos Automotive, gegenüber dem britischen Magazin “Autocar”:
“Wir möchten einen sehr funktionalen, nützlichen Geländewagen bauen, der mitten im Nirgendwo funktionieren kann. Es ist nicht sinnvoll, die Nutzlast für ein so großes Akku-Pack aufzubrauchen, das wir für eine angemessene Reichweite bei dieser Art von Anwendungen benötigen würden. Deshalb betrachten wir Brennstoffzellen.” – Mark Tennant, kaufmännischer Leiter von Ineos Automotive
Saehoon Kim, Senior Vice President und Leiter des Brennstoffzellenzentrums bei der Hyundai Motor Company, gibt seinerseits zu verstehen: “Wir hoffen auch, dass unser jahrzehntelanges Know-how im Bereich Wasserstoff-Brennstoffzellen in Synergie mit dem Know-how von Ineos auf dem Gebiet der Chemie arbeitet, um die Massenproduktion von grünem Wasserstoff und Brennstoffzellen für den Grenadier zu realisieren.”
Quelle: autoblog.com – Hyundai Nexo hydrogen technology could power the Ineos Grenadier 4×4