Volvo will in der vollelektrischen Zukunft des schwedisch-chinesischen Autoherstellers weiterhin SUV bauen. Björn Annwall, Leiter der EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) hat allerdings klargestellt, dass generell das Design von Pkw optimiert werden müsse: „Wir müssen das Design unserer zukünftigen Autos anpassen, um das richtige Gleichgewicht zwischen Kundenattraktivität und Funktionalität und Reichweite zu finden“, sagte er dem britischen Fachblatt Autocar. Autos werden in Zukunft anders aussehen, prophezeite er.
„Die Aerodynamik wird wichtiger, insbesondere wenn Sie auf der Autobahn mit höheren Geschwindigkeiten fahren“, erklärte Annwall. Die Aerodynamik sei aber „weniger wichtig für Stadtautos, die für kürzere Strecken eingesetzt werden“, da der cw-Wert im Stadtverkehr und bei niedrigen Geschwindigkeiten „keine so große Rolle spielt.“
Höhere Geschwindigkeiten auf Autobahnen führen dazu, dass die Batterien unter anderem aufgrund des bei hoher Geschwindigkeit entstehenden Luftwiderstands unverhältnismäßig schnell entladen werden. Aber Annwall sieht eine Zukunft, in der sich eher auf die Stadt zugeschnittene Autos nicht auf einen möglichst niedrigen Luftwiderstandsbeiwert konzentrieren müssen. Anpassungen im Design seien der Schlüssel dafür, dass ein Auto optimal auf den hauptsächlichen Einsatzort getrimmt werden kann.
Trotz dieser Neuerungen bei der Fahrzeugentwicklung glaubt Annwall nicht, dass ein besonders flexibles Abonnementmodell die Lösung für die Einführung von Elektroautos sein könnte. Volvo sei nicht daran interessiert, sein auf eine Leihdauer von mehreren Monaten bis Jahren ausgelegtes Abonnementmodell zu ändern, damit Kunden ihr Auto für das Wochenende tauschen können. „Unser Abonnementmodell ist nicht dazu gedacht, dass Leute ihr Auto wechseln, wie sie ihre Unterwäsche wechseln. Eine höhere Reichweite wäre die Antwort. Und die Verfügbarkeit von Schnellladungen“, so Annwall.
Volvo wolle weiterhin in sein Abonnementmodell investieren. Bis 2025 sollen 50 Prozent des weltweiten Umsatzes online erwirtschaftet werden. Ebenso bleibt Volvo optimistisch bei der Elektrifizierung seiner Modellpalette. Es sollen zwar weiterhin neue Plug-in-Hybride eingeführt werden, Annwall sieht diese allerdings nur als Übergangslösung: „Für uns ist die Zukunft langfristig gesehen vollelektrisch. Plug-in-Hybride sind lediglich ein Übergang und ein Sprungbrett. Die Frage ist nur, wie lange dieser Übergang dauert. Fünf Jahre, zehn Jahre – wir wissen nicht wie lange. Aber je früher Volvo elektrisch wird, desto besser kann sich Volvo im Premium-Segment entwickeln.“
Quelle: Autocar – Car design will have to change for a fully electric future, says Volvo boss
Volvo verspricht schon zu lange Elektroautos (echte) und bringt Riesenkübel wie den XC 90 auf den Markt – schade Volvo … habe meinen letzten Volvo vor 5 Jahren gegen einen i3 ausgetauscht; leider habe ich auch von BMW lange nichts über neue Elektroautos gehört und mich nun für den ID.3 entschieden (wegen des CW-Wertes bewusst nicht für den ID.4)
Brauchen wir weiter zwei verschiedene Autos : eins für die Stadt zum „langsam fahren“? Und eins zum über die Autobahn zu „rasen“? Können wir nicht einfach mal umdenken und das Auto als einfaches Fortbewegungsmittel betrachten? Ich komme auch mit 120 km/h ans Ziel, auch wenn man meist nur 15 min. später ankommt, als mit 200 km/h. Viel wichtiger ist der Ausbau des Schienenverkehrs, der für den Nutzer dann billiger sein muss als der Individualverkehr!
„da der cw-Wert im Stadtverkehr und bei niedrigen Geschwindigkeiten „keine so große Rolle spielt.“
Wie meinen die das mit der niedrigen Geschwindigkeit? Mein ZOE hat einen relativ schlechten cw-Wert, ich fahre auf der BAB aber auch nur 110km/h. Also cw-Nachteil unbedeutend?