Yasuhiro Aoyama, seit gut einem halben Jahr Chef von Mazda Motor Europe, erklärte in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) die Strategie hinter dem an der Tokyo Motor Show enthüllten ersten Elektroauto von Mazda, dem MX-30, der ab Mitte 2020 erhältlich sein soll.
Europa ist sei für Elektroautos „der wichtigste Absatzmarkt“, so Aoyama. „Aus Gründen der strengen europäischen CO2-Grenzen ab 2020 ist ein Elektroauto für uns unerlässlich geworden“, erklärte der Manager. Den Start von Mazdas E-Auto-Offensive in Europa markiert der MX-30, der auf der Tokyo Motor Show seine Premiere feierte: Ein in der limitierten First-Edition um die 34.000 Euro teurer SUV, mit allerdings nur gut 200 Kilometer Reichweite.
Die geringe, nicht mehr ganz zeitgemäße Streckenleistung für ein Auto dieser Größe findet Mazdas Europa-Chef allerdings nicht weiter schlimm. Er geht davon aus, „dass der MX-30 vor allem als Zweitfahrzeug gekauft wird und im urbanen Umfeld zum Einsatz kommt, nicht aber für lange Reisen“, sagte er der NZZ. Geladen wird entweder per Wechselstrom-Ladung mit bis zu 6,6 kW, auch Schnellladen über Gleichstrom-Ladesäulen wird möglich sein. Angaben zu den Ladezeiten gibt es aber noch nicht, zu weiteren technischen Details schweigt sich der Hersteller ebenfalls aus.
„Die großen Kundengruppen“ habe Mazda mit dem Fahrzeug nicht im Blick, „das überlassen wir etwa VW mit dem ID.3“, sagte Aoyama der NZZ. Für weitere Strecken mit dem MX-30 stellte der Manager für die nähere Zukunft eine Range-Extender-Version in Aussicht, deren Verbrennungsmotor nach dem Wankelprinzip arbeitet. Weitere Elektrofahrzeuge plane Mazda momentan gemeinsam mit Toyota. Die beiden Hersteller entwickeln dafür eine dezidierte E-Plattform.
Quelle: Neue Zürcher Zeitung – Mazda-Europa-Chef: „Der MX-30 ist vor allem als Zweitfahrzeug gedacht“