Einem aktuellen Bericht der Financial Times zufolge steht Tesla derzeit in Verhandlungen mit Chiles größtem Lithium-Produzenten SQM. Ziel sei es die Versorgung mit Lithium für die Herstellung der eigenen Lithium-Ionen-Akkus zu sichern. Hierfür sei unter anderem der Bau einer neuen Aufbereitungsanlage in Chile geplant. Sollte es Tesla tatsächlich schaffen mit SQM zu einem Abschluss zu gelangen, ist die zukünftige Produktion von E-Auto-Batterien erst einmal gesichert. Da SQM bis 2026 die Lithium-Produktion vervierfachen möchte, dürften auch zukünftige, steigende Bedarfe befriedigt werden können.
Interessant ist vor allem die Betrachtung der Lithium-Reserven in Chile im Vergleich zu den weltweit verfügbaren Lithium-Vorkommen. Derzeit geht man davon aus, dass alleine in Chile mehr als die Hälfte (54%) des weltweiten Lithium-Vorkommens vorzufinden ist. Die Rede ist von etwa 14,3 Millionen Kubiktonnen. Ein solches Rohstoffvorkommen ist für das Land sicherlich nicht zu vernachlässigen. Dürfte es mit der derzeitigen steigenden Nachfrage durchaus die eigene Wirtschaft ankurbeln dürfen. Die Rede ist in diesem Artikel von Teslarati von einem Invest von über 10 Milliarden Dollar sowie 10.000 neuen Jobs.
„With an increasing supply of lithium, Chile is key for any company that wants to become global in electro-mobility. Being close to Chile or having a strategic alliance in Chile becomes a strategic factor for a company like Tesla.“ – Eduardo Bitran, Vice-President Corfo
Die Verhandlungen zwischen SQM und Tesla stehen derzeit noch am Anfang. Von einer Einigung ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht auszugehen; vor allem da entsprechende Bestätigungen von beiden Unternehmen bisher ausgeblieben sind. Einen ähnlichen Versuch der Rohstoff-Sicherung, auch wenn mit Kobalt anstatt mit Lithium, hat VW im vergangenen Jahr unternommen und ist kläglich gescheitert. Derzeit sehen eben auch die Rohstoff-Anbieter am Markt das Potenzial und können hierdurch den Preis entsprechend gestalten.
Erfolgreicher war auf diesem Gebiet Toyota, die sich über die eigene Handelsgesellschaft Toyota Tsusho mit 15 Prozent am australischen Lithium-Hersteller Orocobre beteiligt haben. Der neu getätigte Invest in Höhe von 232 Millionen Euro wird für den Ausbau des Olaroz-Projekts (Phase 2) verwendet. Die dortige Lithium-Kapazität soll um 25.000 Tonnen pro Jahr ausgebaut werden. Hierdurch wird die Gesamtkapazität des Projekts auf 42.500 Tonnen pro Jahr erhöht und Toyota sichert sich Lithium auf lange Sicht.
Quelle: Electrive.net – Tesla verhandelt über Lithium-Deal in Chile