Mercedes Concept CLA: Ausblick auf 750 km-Stromer

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Mercedes-Benz

Wolfgang Gomoll
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  —  Lesedauer 4 min

Das Mercedes Concept CLA Class ist mehr als eine verspielte Fingerübung der Designer. Der Prototyp gibt einen konkreten Ausblick auf das Aussehen und die Technik des Mercedes Einstiegsmodells, das Ende des kommenden Jahres erscheinen soll.

Was BMW recht ist, ist Mercedes nur billig. Nachdem der Münchner Autobauer bei seinem Heimspiel einen Ausblick auf die neue Klasse gibt, kontert Mercedes mit einem Konzept des CLA. Der Prototyp nimmt nicht nur das eine Fahrzeug vorweg, sondern eine ganze Fahrzeugfamilie, die aus vier Autos besteht, die alle auf Mercedes‘ neuer Plattform Modular Architecture (MMA) basieren: einem Coupé, einem Shooting Brake und zwei SUVs – davon ein Coupé. Ähnlich wie aktuell bei BMW ist auch die MMA-Plattform keine rein elektrische, sondern auch für Verbrennungsmotoren geeignet.

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Allerdings gilt bei Mercedes „electric first“. Der CLA-Stromer, der Ende 2024 auf den Markt kommt, soll mehr als 750 WLTP-Kilometer weit kommen und im Durchschnitt nur circa 12 Kilowattstunden pro 100 Kilometer verbrauchen. Dank der 800 Volt Technik sind die Akkus auch schnell wieder gefüllt. „Das Auto ist sehr seriennah und gibt einen Ausblick auf den Mercedes Einstieg in die elektrische Welt“, sagt Produktmanager Timo Kallenbach. Also lohnt es sich, den Prototypen mitsamt dem großen Glasdach genauer anzuschauen. Schnell wird klar, dass der Mercedes Vision EQXX Pate gestanden hat. Das sieht man an der Flaschenhalsform der Karosserie und der Effizienz des Antriebsstrangs, insbesondere der Elektromotoren, die eine Effizienz von 93 Prozent haben sollen.

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Nach der Mercedes-Diktion wird der neue CLA ein „Hypermiler“, also ein batterieelektrischer Kilometerfresser werden. Dazu trägt eine verbesserte Wärmepumpe bei, die auch im Winter die Batterie entlastet und die Fahrgastzelle erwärmt. Auch bei den Fahrassistenten ist der Blick in die Zukunft gerichtet: Der CLA soll bereit für das autonome Fahren Level 3 sein. Dazu ist aber ein Lidar-Radar nötig, der allerdings nicht ganz günstig ist. Da es sich beim CLA mittlerweile um ein Einstiegsfahrzeug der Mercedes Modellpalette handelt, sind natürlich die Kosten ein Faktor.

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Beim Infotainment läutet der CLA eine neue Ägide ein, genauso wie das bei der A-Klasse im Jahr 2018 mit dem ersten MBUX der Fall war. Also wird der Mercedes CLA das erste Fahrzeug mit dem neuen MB.OS sein. Die Zeiten, in denen die Innovationen zunächst in der S-Klasse debütierten und dann nach unten durchgereicht wurden, sind endgültig vorbei. Beim MB.OS sind entgegen früherer Tage die Hardware und Software voneinander entkoppelt. Damit können die Software-Entwickler schnell agieren, sich auf Trends einstellen und diese per drahtlose Updates in kurzer Zeit ins Auto bringen.

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Damit diese Funktionen reibungslos funktionieren und der Fahrer ein geschmeidiges digitales Erlebnis hat, wie er es von seinem Smartphone und seinem Tablet kennt, ist ein leistungsfähiger wassergekühlter Prozessor nötig. Der wird im Mercedes Concept CLA Class auch prominent beleuchtet und ist so sichtbar im Fußraum dargestellt. Aufgrund dieser Rechenleistung ist das Einbinden der Cloud und der Verwendung der künstlichen Intelligenz möglich. Die wird sich unter anderem in der Sprachbedienung helfen, bei der die Interaktion zwischen Mensch und Maschine noch natürlicher ablaufen wird. Vor allem wird das System vom Homo sapiens lernen und sich auf dessen Vorlieben einstellen. Dazu kommen rechenintensive Details wie Echtzeitgrafiken oder eine 3D-Navigation.

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Der Innenraum mit den drei Bildschirme, die sich über das ganze Armaturenbrett erstrecken, gibt ebenfalls einen Ausblick auf das Serienmodell. Nicht zwingend mit dem überbordenden Einsatz von Chrom, sondern durch die Anordnung der Bedienelemente beziehungsweise der Reduktion der freischwebenden Mittelkonsole und natürlich der Verwendung von nachhaltigen Materialien beim Interieur wie Zierelementen aus Papier oder dem Verwenden von Bambus.

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Auch bei der Karosserie kommt „grüner Stahl“ zum Einsatz. Das Design des Konzepts gibt einen Ausblick in die Formsprache der gesamten Modellfamilie. Der Kühlergrill mit den vielen Sternen, die Heckleuchten mit der charakteristischen Sternensignatur sind wohl gesetzt. Genauso wie die Hainasen-Front mit der markanten Nase, deren Form nach hinten wandert, je weiter es nach unten geht und die negativen, also konkaven Flächen in den Flanken signalisieren eine neue Stufe des Mercedes-Designs.

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Wolfgang Gomoll

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Wolfgang Gomoll beschäftigt sich mit dem Thema Elektromobilität und Elektroautos und verfasst für press:inform spannende Einblicke aus der E-Szene. Auf Elektroauto-News.net teilt er diese mit uns. Teils exklusiv!

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Smartino:

Mir gefällt besonders die Windräder-Beleuchtung an Front und Heck ;-)

Roman L.:

Vor allem das LIDAR oben außerhalb der Karosserie, wie bei Nio und eben nicht so toll integriert wie beim EQS lvl3 autonomous driving :-D

Georg Laackman:

Alles an chinesischen Pomp- undf Kitschgeschmack angebiedert.

Läubli:

Wunderschön! Wenn Mercedes hier die Fortschritte im BEV-Bereich weiter fortsetzt, wie die es bis anhin gemacht haben, dann wird das ein rundum top Auto werden, da habe ich nicht die geringsten Zweifel daran.

Wenn eine deutsche Marke es versteht, BEVs zu bauen, dann ist Mercedes in der Zwischenzeit ganz weit vorne mit dabei! Nur BMW hat ähnliche Chancen… aber eben auch nur Chancen, denn Mercedes ist den restlichen Europäern aktuell weit überlegen… vor allem die Antriebstechnik, die Navitechnik die Sicherheitssoftware und jetzt auch die Optik… alles wichtige Punkte für ein Elektroauto der Gegenwart sowie der Zukunft.

Läubli:

Der Preis ist doch noch unwichtig, sicher ist, dass es sich wunderbar in den Markt einführen wird. Das konnte Mercedes schon immer und wird es auch jetzt wieder entsprechend einordnen – ganz sichter.

So ein schönes Auto darf doch ruhig etwas kosten, das kauft sich eh nicht jener Kunde, der jeden Penny umdrehen muss.

Tom62:

Aussen grumpy, innen funky… ;)

Marc:

Gefällt mir wirklich ausgezeichnet. Das Konzept mit Anleihen aus dem EQXX wie der 800 V Plattform und endlich ein gescheites Design.

Helmut Schönherr:

Schönes Auto, – was soll es denn mal kosen? Von Innen etwas Raumschiff Enterprise (Wenn das Beamen mal praktikabel funktioniert, bräuchte man keine Fahr- u. Flugzeuge mehr. – Aber darüber Diskutiert vielleicht irgendwann die nächste „Überletzte Generation“!

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