Bereits im März 2018 haben wir Noah vorgestellt. Noah ist ein recyclebares Fahrzeug, entwickelt von Studenten der TU Eindhoven. Das Konzeptfahrzeug, welches sich in Form eines E-Kleinwagens präsentiert, setzt beim Chassis, den Karosserieteilen und dem Interieur auf Biokomposit mit der Hauptkomponente Flachs. Zwei Jahre später präsentiert nun das Ecomotive-Team der TU Eindhoven mit Luca ein weiteres Konzept. Dieses setzt ebenfalls auf Leichtbau und den Einsatz nachhaltiger Materialien.
Verbundwerkstoffe als Basis des nachhaltigen E-Autos
Wie bereits bei Noah soll Luca ebenfalls auf einen Materialaufbau von Verbundwerkstoff aus Flachs und recyceltem PET-Kunststoff sowie recyceltem Aluminium aufbauen. Der verwendete Kunststoff soll hierbei zu einem erheblichen Teil aus Plastikmüll gewonnen werden, welcher zuvor aus dem Meer gesammelt wurde. Das Entwicklungsteam hinter Luca möchte damit aufzeigen, dass E-Autos nicht nur günstiger werden können, wenn man bei der Materialauswahl über den Tellerrand schaut, sondern auch, dass aus Abfall noch etwas ganz Besonderes entstehen kann.
Wir erinnern uns: Das Chassis von Noah stand auf einer „Sandwichplatte“, die das Biokomposit mit einem Wabenstruktur-Kern aus Zuckerrohr (PLA) kombiniert. Vollständig recycelbar ist die gesamte Platte ebenfalls; was möglich ist, da diese eben nur aus zwei Materialien PLA und Flachs besteht. Für Luca scheint man auf einen ähnlichen Aufbau zu setzen. Im Fall des ein wenig sportlicheren E-Autos sitzen Fahrer und Beifahrer in einer Art Wanne aus speziellen Sandwich-Platten.
Diese Platten bestehen im Kern aus recyceltem PET, die Oberfläche der Platten besteht hingegen aus mit recyceltem Polypropylen imprägnierten Flachsfasern. An Vorder- und Rückseite der Wanne wurde eine Art Hilfsrahmen aus recyceltem Aluminium befestigt, an dem die Aufhängung befestigt wird. Im Bereich des vorderen Hilfsrahmen findet sich zudem die Batterie des Elektroautos wider. Zu dieser gibt es keine Angaben, es sei nur bekannt, dass man diese bei Bedarf komplett austauschen könne.
Effizienz beim Antrieb durch Radnabenmotoren
Angetrieben wird Luca durch zwei Radnabenmotoren angetrieben, die zusammen 15 kW leisten. Entschieden hat man sich für diesen Antrieb sowohl aus Gründen des Platzbedarfs, als auch der hohen Effizienz. Denn der Wirkungsgrad zwischen Batterie und Rad soll hierdurch bei 92 Prozent liegen. Allerdings muss man dafür einen negativen Fahreffekt in Kauf nehmen, da Radnabenmotoren die ungefederten Massen erhöhen.
Gerade einmal elf Monate ist es her, dass das Ecomotive-Team aufgenommen hat. Aus diesem Grund gibt es von Luca auch bisher nicht mehr zu sehen als die Renderings der Studenten. Die Arbeiten an einem funktionsfähigen Prototypen laufen aber, im Sommer 2020 soll Luca auf Promotion-Tour gehen. Wir sind gespannt und behalten das nachhaltige E-Auto im Blick.
Quelle: Electrive.net – Luca: Recycling-E-Auto aus Eindhoven