KBA: Deutlich mehr E-Auto-Zulassungen als im Vorjahr

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
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Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat die Zulassungszahlen für Juni veröffentlicht – und damit auch die Halbjahresbilanz. Insgesamt stieg die Anzahl der neu zugelassenen reinen Elektroautos im Vorjahresvergleich in den ersten sechs Monaten des Jahres um 35 Prozent. Im Juni lag der Wert zwar nur 8,6 Prozent über dem Vorjahresmonat, auf einem insgesamt deutlich schwächeren Automarkt im Juni 2025 als 2024 ist dies aber dennoch beachtlich. Denn insgesamt wurden mit 256.193 Pkw fast 14 Prozent weniger neu zugelassen als noch ein Jahr zuvor. Das spiegelt sich auch im Anteil an E-Autos bei den Neuzulassungen wieder: Liegt dieser im ersten Halbjahr insgesamt bei 17,7 Prozent, waren es im Juni 18,4 Prozent.

Alternative Antriebe insgesamt erreichten sowohl im Juni wie auch in der Halbjahresbilanz positive Ergebnisse. Zu den 47.163 Elektroautos kommen für Juni 98.940 Neuwagen mit Hybridantrieb dazu. Das waren 12,5 Prozent mehr als im Vergleichsmonat, ihr Anteil betrug im Juni 38,6 Prozent. 25.608 davon waren Plug-in-Hybride. Diese erreichten somit ein Zulassungsplus von 66,4 Prozent, ihr Anteil betrug im Berichtsmonat 10 Prozent.

Das Neuzulassungsvolumen benzinbetriebener Pkw ging im Juni um 34,6 Prozent zurück, ihr Anteil betrug 28,5 Prozent. Nach dem ersten Halbjahr lagen die Benziner insgesamt um 27,8 Prozent hinter dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums, bei den Diesel-Pkw, die im Juni einen Anteil von 13,9 Prozent ausmachten und ein Minus von 32,3 Prozent einfuhren, zeigte sich nach dem ersten Halbjahr insgesamt ein Minus von 23,2 Prozent, der Anteil betrug 15,1 Prozent. 19 Neuwagen mit einer Brennstoffzelle und dafür genutzten Wasserstoff wurden zudem neu zugelassen.

Chinesen legen auf niedrigem Niveau stark zu, Tesla mit dickem Minus

Unter den deutschen Marken laut KBA-Definition kam Mini im Juni auf das größte Plus in Höhe von 32,3 Prozent bei einem Marktanteil von 1,2 Prozent. Auch BMW (+5,2 %/8,6 %), Mercedes (+4,9 %/8,7 %) und Porsche (+2,6 %/1,1 %) verzeichneten gegen den Trend mehr Neuzulassungen als im Juni 2024. Mit minus 79,2 Prozent ging es vor allem bei Smart bergab, deutliche Rückgänge verzeichneten zudem VW (-20,7 %/18,8 %), Audi (-20,0 %/6,4 %) und Opel (-10,2 %/6,0 %).

Bei den Importmarken listet das KBA vor allem chinesische Marken als große Gewinner im Jahresvergleich auf, jedoch haben diese allesamt noch sehr niedrige Marktanteile. So legte Xpeng zwar um mehr als 1000 Prozent im Juni und mehr als 3300 Prozent im Halbjahr zu, doch die Marke startete überhaupt erst im Mai 2024 auf den deutschen Markt und ließ in diesem Jahr in Deutschland bislang insgesamt 1065 Neufahrzeuge zu. Für VW waren es knapp 286.000.

Dreistellige Zuwächse gab es im Berichtsmonat bei BYD (+294,1 %/0,7 %), GWM (+256,2 %/0,4 %) und Maxus (+120,0 %/0,0 %). Der einstige E-Auto-Branchenprimus Tesla ging mit einem Minus von 58,2 Prozent aus dem ersten Halbjahr hervor. Unter den Importmarken mit einem Neuzulassungsvolumen von mehr als 25.000 Pkw erreichten im ersten Halbjahr Renault (+8,5 %/2,0 %), Skoda (+4,6 %/7,8 %) und Seat (+0,5 %/6,0 %) eine positive Bilanz, wobei Skoda im Juni wie auch im ersten Halbjahr die anteilsstärkste Marke war.

Milde erfreulich ist, dass der durchschnittliche CO2-Ausstoß im Juni um 10,3 Prozent zurückging und noch 107,1 g/km betrug. In der Halbjahresbilanz zeigte sich mit 11,1 Prozent insgesamt ein Rückgang der CO2-Emission. Der Wert lag somit bei 109,6 g/km. Das liegt zwar immer noch deutlich über den Zielwerten der EU, ist aber zumindest eine Entwicklung in die richtige Richtung, auch wenn vor allem die Rolle von Plug-in-Hybriden angesichts der umstrittenen WLTP-Berechnung Fragen nach der Realitätsnähe aufwirft.

Quelle: KBA – Pressemitteilung vom 3. Juli 2025

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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