Nach neuesten exklusiven Daten von Matthias Schmidt, Automobil Analyst aus Berlin, und der Europäischen Kommission hat Tesla einen neuen Partner gefunden, der deren EU-CO2-Pool für 2021 beitritt. Das britische Unternehmen Jaguar Land Rover, das sich im Besitz von Tata befindet, beabsichtigt, für 2021 einen CO2-Pool mit dem von Elon Musk geführten Unternehmen zu bilden. Damit wird man neben Honda Mitglied im CO2-Pool des E-Branchenprimus.
Bereits vor einigen Tagen kamen Gedankenspiele zu einem Beitritt von JLR zum CO2-Pool von Volvo/ Polestar auf. Nun scheint man sich für Tesla entschieden zu haben. Grundüberlegung war dies, dass obwohl fast alle Hersteller sagen, dass sie ihre CO2-Ziele in diesem Jahr erreichen werden, strategische Entscheidungen zu Gunsten des möglichen Gewinns und nicht zu Gunsten von CO2-Einsparungen getroffen werden. Für Luxus-Automobilhersteller wie Jaguar Land Rover bedeutet dies, dass rentable Modelle mit höheren Emissionen gefördert werden beim Vertrieb und auf den Verkauf von Plug-in-Modellen mit niedrigeren Margen verzichtet wird.
JLR, das als Nischenhersteller eingestuft wird, hat ein Ausnahmeregelungsziel von nur 131,8 g/km und nicht das auf dem Flottengewicht basierende Durchschnittsziel von 95 g/km (NEFZ) für Volumenhersteller. Das Unternehmen hat somit beschlossen, profitablere Modelle zu fördern und im Rahmen einer Kosten-Nutzen-Analyse entschieden, dass es sinnvoller ist, für den Beitritt zu einem Pool zu zahlen und profitablere Modelle mit höheren Emissionen zu fördern, als diese Modelle aufgrund eines begrenzten Angebots an Halbleiterchips zu reduzieren, was sie dazu zwingt, weniger profitable Plug-Ins zu fördern, um ihr obligatorisches CO2-Ziel zu erreichen.
Von Januar bis August wurden in der westeuropäischen Region mit 18 Märkten etwas mehr als 25.000 Plug-in-Fahrzeuge von JLR zugelassen, was ein Viertel der Gesamtzulassungen ausmacht. Blickt man jedoch weiter in die Ferne, so liegt die Plug-in-Durchdringung der Premium-Konkurrenten von Daimler in der gesamten europäischen Region bei weit über 30 Prozent, wie aus aktuellen Daten von Schmidt hervorgeht.
Nach Angaben von Tesla hat der US-amerikanische Hersteller von reinen Elektroautos in diesem Jahr (Q1-Q3 2021) bisher 1,15 Mrd. USD aus globalen regulatorischen Gutschriften erhalten, die Gutschriften aus China, Nordamerika und Europa umfassen. Dies ist ein leichter Rückgang gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres (1,18 Mrd. USD), in dem insbesondere Fiat Chrysler (FCA) enthalten war, das aufgrund der Fusion mit PSA zur Stellantis nicht mehr Teil des EU-CO2-Pools von Tesla ist.
Quelle: Matthias Schmidt – Mitteilung per Mail
Man versteht die Firmenpolitik von Jaguar Land Rover nicht. Die Elektromobilität kommt denen doch eigentlich wie gerufen.
Für die SUV gibt es gar nichts besseres, als da in die kleinen Modelle bis 100 kWh und in die großen bis 180 kWh Akku reinzuflanschen. Bezahlen tut der Kunde das. Dann noch bis 3500 kg Anhängelast und du hast ein Alleinstellungsmerkmal. Verbrauch. War doch immer egal. Technisch wäre es überhaupt kein Thema, sehr viele Elektroautos sind SUV.
Und die feinen Sportwagen und Limousinen von Jaguar wäre ebenso machbar. Denn Nutzwert hatten Jaguar noch nie. Da muss man also gar nicht Tetris spielen, sondern darf, wie immer, in Schönheit Raum verschwenden. Zum Image der leisen, katzenhaften Beschleunigung würde ein Elektromotor ausgezeichnet passen.
Da muss man also mal richtig das Steuer herumreißen. Die Stammkunden sind doch nicht Verbrennerfans, weil sie so gerne Benzol riechen, sondern weil sie z.B. ihren Pferdeanhänger die 300 km bis nach Wiesbaden ziehen wollen. Einen 22 KW Anschluss am Gestüt wäre kein Problem.