Die Lösung für verstopfte Innenstädte, überhöhte Abgaswerte und Parkplatzmangel in deutschen Großstädten könnte aus Norwegen, dem Vorreiter-Land in Sachen Elektromobilität, kommen: Der kompakte Flitzer CityQ vereint die Vorteile von Pkw und Fahrrad in einem Fahrzeug und eröffnet als Ersatz für das Stadtauto oder auch als umweltfreundliche Carsharing-Alternative neue Perspektiven für eine autofreie Zukunft in der Stadt. Erste Modelle für Test- und Demonstrationszwecke wurden schon vor gut zwei Jahren gebaut und konnten auch bereits begutachtet werden, etwa auf der Electric Vehicles, der Messe für Elektromobilität in Berlin.
Eigentlich sollte die Markteinführung schon 2019 stattfinden. Mit Verspätung kann der CityQ nun vorbestellt werden, gegen eine Vorauszahlung von 99 Euro. Der endgültige Kaufpreis soll um die 7500 Euro liegen, also gut 1500 Euro mehr als noch vor zwei Jahren anvisiert. Für die Vorbesteller plant CityQ eine Roadshow, damit diese das Gefährt vorab schonmal testen können. Die Roadshow soll vor allem in Städte führen, in denen viele Vorbesteller leben. Einige Städte in Deutschland und Skandinavien seien bereits fix, so der Hersteller.
Der CityQ mag wie ein kleines Auto aussehen — ist aber nicht viel größer als ein Fahrrad. Die Breite beträgt nur 87cm, die Länge gut 2,20 Meter und das Gewicht etwa 70 kg, soviel wie ein kleiner Elektroroller der 50-er Klasse. Der Antrieb des CityQ entspricht den europäischen Vorschriften für E-Bikes: Der Fahrer muss treten, um vorwärts zu kommen, der Motor ist auf 250 Watt begrenzt und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 25 km/h. Mit zwei Batterien hat das Gefährt eine Reichweite von 70 bis 100km. Im CityQ ist Platz für bis zu drei Personen plus Gepäck. Mit seiner schützenden Karosserie ist das E-Bike als Ganzjahresfahrzeug für das nordeuropäische Klima ausgelegt, bei Bedarf können zusätzlich Seitentüren nachgerüstet werden.
Weniger Autos, weniger CO2, mehr Mobilität
Das kompakte E-Mobil ist ideal, um all die kurzen Fahrten in der Stadt zu erledigen, für die sonst so gern der Pkw genutzt wird. Dadurch könnte die Anzahl der Autos in den Innenstädten, und damit auch der CO2-Ausstoß, deutlich reduziert werden. Da es als E-Bike klassifiziert ist, darf man mit dem CityQ auch in autofreien Bereichen, wie z.B. auf reinen Radwegen, oder durch Parks fahren.
Die Norweger sehen für ihr Fahrzeug noch weitere Verwendungspotenziale: Unternehmen in Stadtzentren, die oft nur begrenzte Parkplatzangebote zur Verfügung haben, könnten ihren Mitarbeitern mit dem CityQ eine komfortable und kostengünstige Alternative zu ÖPNV und Taxi bieten. Auch Miet- und Leasing-Services sowie spontane und stationäre Sharing-Angebote sind realisierbar – eine entsprechende App für Buchung, Tracking und Abrechnung gibt es schon. Junge Großstädter, die bewusst auf den Führerschein verzichten, kommen ebenfalls als potentielle Zielgruppe infrage.
CityQ hat mit einem in Norwegen bekannten Namen vor Kurzem auch sein Management verstärkt: Der frühere norwegische Verkehrsminister Solvik Olsen ist neben Morten Rynning ein weiterer Geschäftsführer. „Radfahren ist gesund und nachhaltig für die Umwelt und wird für den innerstädtischen Pendelverkehr immer wichtiger und effizienter“, sagt Olsen. Und CityQ mache das Radfahren „bei jedem Wetter bequemer und attraktiver.“
Quelle: Electrive — CityQ stellt in Berlin gleichnamiges E-Leichtfahrzeug vor // CityQ — Pressemitteilung vom 27.03.2018