BMW i4 M50 gegen BYD Seal AWD: Überraschung im Vergleichstest

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Mit der Auto Bild hat sich in Ausgabe 14/2024 ein weiteres deutsches Fachmagazin die beiden Elektro-Limousinen BMW i4 und BYD Seal aus der Mittelklasse im direkten Vergleich angesehen. Das Ergebnis mag manche durchaus überraschen: In der Gesamtwertung liegt der Chinese letztendlich trotz einiger ausgemachter Nachteile gar nicht weit hinter dem Münchner zurück – und in Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis lässt der BYD dem BMW am Ende keine Chance.

Technisch sind beide Fahrzeuge sehr dicht beisammen. Beide Fahrzeuge sind ähnlich groß, ähnlich schwer und leisten in den getesteten Allradversionen BMW i4 M50 und BYD Seal AWD mit 400 kW (544 PS) beim BMW und 390 kW (530 PS) beim BYD ähnlich viel. Beim BMW ist mit 225 Stundenkilometern allerdings die Höchstgeschwindigkeit einiges höher, der Seal wird bei Tempo 180 abgeregelt.

Mit etwas mehr als 80 kWh sind auch beide Akkus ähnlich groß, jedoch ermöglicht BMW in der Spitze die höhere DC-Ladeleistung: 205 kW sind beim Münchner möglich, während sich der chinesische Widersacher maximal 150 kW an der Ladesäule gönnt und somit 37 statt 31 Minuten bei optimalen Bedingungen für das Laden von 10 bis 80 Prozent benötigt.

BYD Seal deutlich sparsamer

Allerdings ist der Akku des BMW deutlich schneller leer, wie die Testverbräuche zeigen. Denn trotz der ähnlichen technischen Daten ermittelten die Tester 30,5 kWh an Testverbrauch für den sportlichen i4, während sich der BYD mit 23,1 kWh begnügte. Somit hat der Seal fast 400 Kilometer realistische Reichweite, während es beim M50 gut 100 Kilometer weniger sind – für viele E-Auto-Käufer sicher ein schlagendes Argument.

Dennoch kann der BMW in einigen Punkten deutlich mehr überzeugen, wie die Tester darlegen. Vor allem in den Eigenschaftswertungen Karosserie und Komfort distanziert der Münchner den Chinesen aus Sicht der Auto Bild um Längen, auch alle anderen Kategorien gehen – wenn auch knapper – an den BMW, der die Eigenschaftswertung mit 530 zu 484 für sich entscheidet. Bei den Kosten holt der BYD dann aber enorm auf, denn nicht nur der Verbrauch ist deutlich niedriger, sondern auch der Anschaffungspreis: Der getestete BMW würde 74.200 Euro kosten, der Seal knapp 51.000 Euro. In der Gesamtwertung liegt der i4 dann also nur noch knapp mit 582 zu 565 vorne.

Vergleich BYD Seal BMW i4
Press-Inform

Abschließend ermittelt die Auto Bild für jedes Testfahrzeug noch das Preis-Leistungs-Verhältnis in Form des Preises pro Wertungspunkt. Diese Wertung entscheidet der BYD Seal dann ganz klar für sich: Während der Käufer eines BMW i4 M50 pro Wertungspunkt 127,49 Euro zahlt, sind es beim BYD Seal AWD nur 90,25 Euro, also knapp 30 Prozent weniger. „Der Seal hat uns erstaunt“, stellen die Tester in ihrem Fazit fest. Es sei beachtlich, was BYD innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt hat, auch wenn das Fahrzeug (noch) nicht gegen gut einhundert Jahre Autoerfahrung mithalten könne. Der BMW sei in sich rund, „aber leider auch viel zu teuer“.

Quelle: Auto Bild (14/2024, S. 26 bis 33) – „Bayerischer Pfundskerl oder China-Kracher?“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Thomas:

Ich vermute mal, dass bei den Tests jeweils auch die Ladeverluste (die man schließlich mit bezahlt) bei dem Verbrauch mit einberechnet wurden, welche Dir bisher kein EV anzeigt.

Groß:

Wie bei sehr vielen anderen Test weche hier als Beitrag herkopiert werden, kann ich bei angegeben Verbrauchswerten nur den Kopf sch+tteln und mich fragen ob die Test von der Verbrenner-Lobby durchgeführt wurden.
Ich selber fahre seit 4 jahren rein elektrisch und das mittlerlweile mit 2 E-Autos und bei keinem habe ich solch hohe Verbrauchswerte.
Mich würde mal sehr interessieren wie die Auto Bild zu den hier angegeben Werte gekommen ist und warum Berichte hier nur kopiert werden.

Spiritogre:

Du bist noch nie im Ausland gewesen bzw, dort Auto gefahren, oder?

Niko8888:

Im Premium Segment geht’s ja weniger um den Preis sondern ums beste Produkterlebnis.
Da kann BMW sehr gut mithalten und sich der Herausforderung stellen

Problematisch wird’s da eher für das preissensitive Volumensegment

Heyo Bernd:

Als Kinder haben wir früher immer durchs Seitenfenster auf den Tacho geschaut, wieviel dieses Auto wohl macht. Heute ist das alter Tuback, Schnee von gestern. Denn nirgendwo auf der Welt wird noch so gerast wie in Deutschland. Ungeachtet jeden Energieverbrauchs und Umweltverschmutzung sowieso. Wer braucht das noch? Vielleicht einige wenige Museumswächter von gestern. Tempo runter hilft nicht nur ein bisschen mehr der Umwelt, sondern verlängert möglicherweise auch dein Leben.

Norbert:

Ich fuhr zuerst einen BMW 330e und jetzt einen BYD Seal. Überland verbrauche ich ca. 18 kWh Autobahn 23 kW.h. Beim BMW hatte ich eine elektronische Reichweite von 30 km bis max.45 km. Und wenn der Strom zu Ende war brauchte ich 8- 9 Liter Benzin.
Innenverarbeitung, Sitze, Platz beim Aus- und Einsteigen zwischen Lenkrad und Fahrersitz, Sprachsteuerung, Tempomat, sind beim Seal um Welten besser. Obwohl ich ein Fan von deutschen Autos bin, war ich vom BMW enttäuscht.
Und jetzt im Seal fühle ich mich richtig wohl.
Was noch verbesserungswürdig ist: Ich muss jedesmal die Geschwindigkeitsakkustik ausschalten. Das ständige piepen nervt sonst.. Die 180 Höchstgeschwindigkeit stört in Österreich nicht. Darf man e nicht fahren.
Und bei Regen ist die Reichweite auch nur ca. 300 km. Aber das soll bei den anderen noch geringer sein. Sonst bei schönwetter schaffe ich die ca. 450 km. Das war mir auch wichtig, weil ich zu Hause zu 95 % laden kann. PV Strom.

Frank2:

So kann man sich irren :-)

Frank2:

Flottenrabatte werden klar kommunizier, sind völlig seriös und werden von allen deutschen Herstellern gewährt.

Jennss:

Wenn die deutsche Presse zu deutschen Marken halten würde, dann hätten sie andere Felgen genommen, mit denen die Reichweite viel besser ausgefallen wäre. Autobild hat mit den mit Abstand ineffizientesten Felgen getestet.

Smartino:

Bei einem neuen Fahrzeug mit 20% Nachlass muss es sich um einen sonst unverkäufliche Ladenhüter oder ein Auslaufmodell handeln, oder es stimmt sonst etwas nicht.
Der Preis muss klar kommuniziert werden und für alle gelten. Alles andere ist unseriös.

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