Dass für Flottenbetreiber die Umstellung auf Elektromobilität Vorteile bringt, ist mittlerweile mehrfach bewiesen worden. Viele Verbrennerfahrzeuge in der Flotte würden aber unter normalen Umständen noch viele Jahre weiterlaufen, und enorm lange Lieferzeiten beispielsweise für Elektrobusse bringen die Ersatzpläne gehörig durcheinander. Eine Zwischenlösung könnte die Umrüstung von Verbrennerfahrzeugen auf Elektroantrieb sein.
Abgesehen von der Nachhaltigkeit spricht für Flottenbetreiber vieles für Elektrofahrzeuge: geringere Betriebskosten, weniger Reparaturen und Wartungskosten, längere Laufzeiten. Besonders bei betriebsintensiven Bussen oder Nutzfahrzeugen können diese Vorteile enorme Summen jährlich ausmachen. Handwerks- oder Abfallsammelbetriebe haben zusätzlich den Vorteil, dass Nebenaggregate wie Pressen, Pumpen oder Kräne völlig geräusch- und emissionslos betrieben werden können, weil der Motor nicht ständig laufen muss. Daher überlegen sich viele Flottenbetreiber, sukzessive auf Elektromobilität umzusteigen. Die hohe Nachfrage macht sich aber in oft jahrelangen Lieferzeiten bemerkbar, die zudem oft schwer planbar sind. Außerdem wurden viele Verbrennerfahrzeuge erst kürzlich angeschafft und haben den Großteil ihrer Laufzeit noch vor sich.
Unternehmen wie Phoenix Mobility, Clean Logistics oder Orten Electric-Trucks bieten dazu eine durchaus attraktive Alternative: das Umrüsten der Verbrennerfahrzeuge auf Elektroantrieb. Die e-troFit GmbH aus Bayern rüstet Stadtbusse auf emissionsfreien Antrieb mittels Elektromotoren um. Für diese Retrofitting-Lösung erhielt das Unternehmen 2018 den Deutschen Mobilitätspreis. Retrofitting kann also für Flottenbetreiber der Schlüssel zum schnellen Einstieg in die Elektromobilität sein, wenn neue Elektrofahrzeuge auf sich warten lassen oder Verbrenner erst kurz im Einsatz sind.
Wichtig ist dabei allerdings die umsichtige Planung auch des notwendigen Umfelds. Welches Fahrzeug wann, wie und wo geladen werden kann, hat Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit. Mit einer eigenen Erzeugungsanlage für Strom sind Flottenbetreiber natürlich deutlich im Vorteil: Günstige Strompreise werden zum Laden genutzt. Steigen die Preise, können Fahrzeuge, die gerade nicht gebraucht werden, Strom ins Netz zurückliefern. Dienstleister wie Webfleet bieten dazu Daten und Berechnungsmodelle an, um das Optimum aus der Umstellung herauszuholen.
Quellen: webfleet.com – Reduce – Re-use – Recycle. Umrüstung als neuer Weg zur E-Flotte / elektro-kraftfahrzeuge.com – Verbrenner zum E-Fahrzeug umbauen / electrive.net – Retrofitting: Im ersten Leben ein Diesel, im zweiten ein Elektrobus
Ist so gesehen leider Quark, wurde auch bereits in vielen Artikeln behandelt.
Im moment sind die Kosten für kleine Unternehmen Akkupacks und Material zu kaufen genauso teuer als wenn man einen neuen Bus kauft.
Für liebhaber von Fahrzeugen die unbedingt Umweltbewusst sein wollen vielleicht Interessant , für Unternehmen keine Chance da die Kosten zu hoch sind und dazu ein Neukauf auch neue Technologien und Funktionen beinhaltet.
Umrüstung ist ja mein Tagesgeschäft, ich verkaufe Elektronik um Komponenten vom Schrottplatz (Akkus, Motoren usw.) weiter nutzen zu können. Das meiste davon geht an Privatleute, die in ihrer Garage die Umrüstung machen. Die meisten bauen kleine PHEV Akkus rein und nutzen die Fahrzeuge im kleineren Umkreis. Andere verbauen komplette 60 kWh Tesla-Akkus. Wers selber macht und daran Spaß hat, für den ist es auch finanziell interessant.
Außerdem kann man so auch Fahrzeuge elektrisch fahren, die es momentan nur als Verbrenner gibt. Ich selbst habe mir einen Touran umgebaut, es gibt elektrisch nichts vergleichbares, nur SUV Schleudern – außen feist, innen klein.
Dann gibt es aber auch kommerzielle Umrüster. Auch die schaffen es bei PKW unter Neuwagenpreis zu bleiben, natürlich für ein simpleres Auto. Aber nicht jeder steht auf das ganze Bimmellim der aktuellen Neuwagen.
Von daher denke ich, je teurer das umzubauende Fahrzeug, desto lohnenswerter die Umrüstung.
Kleine Anekdote am Rande: ein Tüftler aus Slovenien (Metron) hat schon 2015 einen Van mit 800 km Reichweite in Eigenregie gebaut – weil er aktuellere Technik nutzte, als derzeit die OEMs nutzten. Dass die Fahrzeuge also grundsätzlich hinterherhinken ist auch nicht richtig
Umbau auf Elektrisch ist eine Möglichkeit. Wie hier unten erwähnt gibt es genügend Tüftler, wer z.B. nicht selber Umrüsten kann, dem ist geholfen durch Firmen wie z.B. Transition-One aus Frankreich. Klar, dieser hat nicht die Performance eines neuen E-Auto, aber es ist durchaus sinnvoll um ein gutes ICE-Auto ein zweites Leben zu gönnen, für Leute die eben keine 30 bis 40 t€ locker haben.