ElringKlinger erwartet für die Zukunft einen Aufschwung für das bisher eher ruhige, langsam wachsende Geschäft mit Teilen für Batterien. Durch den Wandel sowie die Bekenntnis zur Elektromobilität durch die großen Automobilhersteller kommt das Geschäft von ElringKlinger Komponenten für Elektroautos deutlich schneller in Schwung, als zunächst angenommen. Beim Zulieferer geht man davon aus, dass im kommenden Jahrzehnt gut 20 bis 25 Prozent des Umsatzes durch Batteriekomponenten wie Zellverbindern sowie Leichtbauteilen erzielt werden können. Derzeit macht diese Sparte gerade einmal 4 Prozent des Umsatzes aus.
Daher lässt sich durchaus sagen, dass es hierbei um eine Überlebensfrage für Zulieferer, in diesem Fall um ElringKlinger im Speziellen, geht. Schließlich muss die Abhängigkeit von Komponenten für Verbrennungsmotoren reduziert werden, um langfristig am Markt zu überleben. Alternative Antriebe bieten dadurch eine gute Chance, um sich breiter aufzustellen und den Umsatz auf mehreren Standbeinen zu verteilen. Gerade wenn man bedenkt, dass der Umschwung nicht von heute auf morgen kommen wird, ist diese Strategie sicherlich nicht ganz verkehrt. In einigen Jahrzehnten könnten dann, nach Einschätzung von Experten, Benzin- oder Dieseltanks ganz vom Stromantrieb verdrängt werden. Und ElringKlinger konzentriert sich von diesem Zeitpunkt an nur auf Produkte aus diesem Segment.
Für 2030 kalkuliert das Unternehmen noch mit einem jährlichen Marktvolumen von grob 50 Millionen Verbrennungsmotorfahrzeugen, nach einem Höchststand von über 90 Millionen Anfang des kommenden Jahrzehnts. Der Verdienst im klassischen Markt der Verbrenner wird laut dem Zulieferer eher interessanter, da gerade Firmen in sogenannten Nischen kaum neue Konkurrenz zu befürchten haben, da sich diese langfristig auch eher auf alternative Antriebe ausrichten. Die Zulieferer orientieren sich bei ihren Investitionen und Zukunftsplänen stark an den Absatzzielen der Hersteller. Volkswagen und Daimler haben für 2025 einen Umsatzanteil der Elektroautos am Gesamtumsatz von bis zu 25 Prozent aufgeführt. Laut ElringKlinger eine durchaus realistische Zahl.
Das Unternehmen profitiert unter anderem davon, dass bei einem Elektroauto je Fahrzeug ein deutlich höherer Umsatz erzielt werden kann als bei denen mit Verbrennungsmotor. Eine Einheit für Brennstoffzellenautos bringt beispielsweise einen Umsatz von mehreren Tausend Euro aufwärts. Die in Deutschland noch wenig genutzte Technologie sei vor allem in China gefragt. Mittelfristig wird sich nach Einschätzung des Unternehmens die Brennstoffzelle durchsetzen. Was zum einen an der längeren Reichweite als auch der einfacheren Umstellung von Tankstellen auf Wasserstoffzapfsäulen liegt. Die Zukunft wird es zeigen, ob der Zulieferer mit seiner Prognose recht behält.
Quelle: Handelsblatt.com – Zulieferer erwartet Umsatzplus durch Elektroautos