In Deutschland wurden im Oktober insgesamt 208.600 Pkw neu zugelassen und damit 17 Prozent mehr als im Oktober des vergangenen Jahres. In den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres waren es somit insgesamt knapp 2,1 Millionen Neufahrzeuge und damit 5 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Im Vergleich zum ohnehin eher schwachen Vorkrisenjahr 2019 besteht im aktuellen Jahresverlauf weiterhin ein Absatzdefizit in Höhe von 31 Prozent, so der Verband der Automobilindustrie (VDA) in einer aktuellen Mitteilung. Im zweiten Halbjahr 2021 machte sich insbesondere der globale Mangel an Halbleitern in den Zahlen bemerkbar: Das geringe Vergleichsniveau des vergangenen Jahres sei ein wesentlicher Grund dafür, dass im abgelaufenen Monat trotz insgesamt geringer Neuzulassungszahlen ein zweistelliges Wachstum erreicht werden konnte. Weiterhin dämpfen der Mangel an Vor- und Zwischenprodukten, die hohen Energie- und Rohstoffpreise sowie die allgemeine Verunsicherung aufgrund des anhaltenden Krieges in der Ukraine den Markt und die Produktion.
Die Elektro-Neuzulassungen legten im Oktober um 25 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahresmonat zu und erreichten ein Volumen in Höhe von 67.900 Einheiten. Somit lag der Anteil von Elektrofahrzeugen im Monat Oktober bei 32,5 Prozent – der höchste Anteil in diesem Jahr. Die Neuzulassungen von rein batterieelektrischen Pkw (BEV) stiegen im Vergleich mit dem Vorjahresmonat um 17 Prozent auf 35.800 Einheiten. Die Neuzulassungen von Plug-In-Hybriden (PHEV) legten im Vergleich mit dem Vorjahresmonat um 35 Prozent auf 32.100 Einheiten zu. Ein Anteil von 15,4 Prozent an den gesamten Neuzulassungen bedeutet für das PHEV-Segment den bisher höchsten Anteil an den Neuzulassungen überhaupt. Das lässt auf vorgezogene Käufe aufgrund der auslaufenden Förderung zum Jahresende schließen. Seit Jahresbeginn wurden insgesamt knapp 556.600 Elektro-Pkw zugelassen. Die Verkäufe liegen damit 5 Prozent oberhalb des Vergleichszeitraums des Vorjahres.
Der Auftragseingang aus dem Inland ging im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich zurück: Es wurden 38 Prozent weniger Aufträge registriert. Seit Jahresbeginn gingen 10 Prozent weniger Inlandsaufträge ein als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die ausländischen Auftragseingänge konnten, anders als die Inlandsaufträge, im Monat Oktober erneut zulegen: Sie stiegen um gut 10 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. In den ersten zehn Monaten des Jahres wurden jedoch insgesamt 7 Prozent weniger Aufträge von Kunden aus dem Ausland registriert als in den ersten zehn Monaten des Jahres 2021.
Die Pkw-Produktion in Deutschland ist im Oktober den sechsten Monat in Folge gestiegen: Die deutschen Hersteller fertigten 277.900 Pkw. Das entspricht einem Plus von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn wurden 2,8 Millionen Fahrzeuge in Deutschland produziert, 10 Prozent mehr als in den Monaten Januar bis Oktober des Vorjahres. Trotz der hohen Wachstumsraten der vergangenen Monate befindet sich das Produktionsvolumen weiterhin auf vergleichsweise niedrigem Niveau: Die Produktionszahlen aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 werden im aktuellen Jahresverlauf weiterhin deutlich um gut 30 Prozent unterschritten.
Mit 218.500 exportieren Neufahrzeugen legte der Pkw-Export im Oktober um 23 Prozent gegenüber dem Vorjahresniveau zu. Im Jahresverlauf wurden 2,1 Millionen fabrikneue Pkw exportiert, gut 9 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Gegenüber den ersten zehn Monaten des Jahres 2019 besteht ein Defizit von 28 Prozent.
Quelle: VDA – Pressemitteilung vom 03.11.2022