Kaum erholt sich China langsam von den Auswirkungen der Corona-Krise, drückt das Land auch schon wieder auf die Tube in Sachen Elektromobilität: Bis Ende des Jahres will die Staatsregierung umgerechnet gut 1,2 Milliarden Euro für den Aufbau der Elektroauto-Ladeinfrastruktur in die Hand nehmen. Das Programm sei Teil von Konjunkturmaßnahmen in der Corona-Krise. Gut 200.000 Lademöglichkeiten sollen mit den staatlichen Hilfen gefördert werden.
Stand Januar 2020 waren in China landesweit 531.000 öffentliche und 712.000 private Ladesäulen installiert. Diese Zahl soll sich nun deutlich erholen. Allein Chinas staatlicher Stromversorger „State Grid“ wolle für umgerechnet gut 351 Millionen Euro insgesamt 78.000 neue Ladestationen mit teils mehreren Ladepunkten installieren, davon 53.000 in privaten Wohnvierteln und 18.000 öffentlich zugängliche. Damit würde sich die Zahl der State Grid-Ladestationen verzehnfachen.
Auch einige andere chinesische Stromversorger hatten bereits neue Investitionen in das Ladenetz angekündigt. Die „China Southern Power Grid“ etwa wolle in den kommenden vier Jahren gut 150 große Ladeparks sowie 380.000 neue Ladepunkte errichten, mit einer Gesamtinvestitionssumme von umgerechnet etwa 3,3 Milliarden Euro.
„Mit der Ankündigung, das existierende Ladenetz noch in diesem Jahr zu verzehnfachen, gekoppelt mit einer Verlängerung staatlicher Subventionen“ bei Produktion und Vertrieb von Elektroautos, welche erst vor wenigen Tagen offiziell beschlossen wurden, schaffe Peking „nun die Grundlage für ein noch schnelleres Wachstum der heimischen Elektromobilität“, kommentiert das Fachblatt Automobil Industrie die aktuellen Nachrichten aus China.
Quelle: Automobil Industrie — Chinas größter Stromversorger verzehnfacht die Zahl seiner Ladestationen // Electrive — China: Ladenetz-Offensive staatlicher Energiekonzerne