Der chinesische Batteriehersteller CATL baut derzeit ein Werk in Thüringen, das im Jahr 2022 mit der Produktion von Batteriezellen für Elektroautos beginnen soll. Wegen den Auswirkungen der Corona-Krise verschiebt sich der geplante Produktionsbeginn etwas: von wie es zuvor hieß „Anfang 2022“ auf „Mitte 2022“, wie CATL-Europachef Matthias Zentgraf der Automobilwoche mitteilte. „Die unerwartete Corona-Krise hat uns alle gebremst. Wir sind aber weiter grob im Plan, Mitte 2022 die Produktion von Batteriezellen aufzunehmen“, sagte er.
Die neue Fabrik im Gewerbegebiet Erfurter Kreuz, in die CATL gut 1,8 Milliarden Euro investiert, soll zunächst Batteriezellen mit einer Gesamtkapazität von 14 Gigawattstunden herstellen, später soll die Produktionskapazität der Anlage auf 24 Gigawattstunden erhöht werden und rund 2000 Arbeitsplätze bieten. Bereits vor 2022 will CATL am Erfurter Kreuz mit aus China importierten Batteriezellen und den ersten 200 neuen Mitarbeitern Akku-Module in Elektroautos fertigen und baut dafür einen ehemaligen Standort des insolventen Solarunternehmens Solarworld um. Auch dieser Zeitplan dafür habe sich etwas verschoben, so Zentgraf: „Das soll Anfang nächsten Jahres losgehen.“ Bisher war dies für Ende 2020 vorgesehen.
Der chinesische Hersteller hatte im vergangenen Herbst mit dem Bau der Batteriefabrik in Thüringen begonnen, der erste Standort des Unternehmens außerhalb Chinas. CATL, das Lieferverträge unter anderem mit dem Elektroauto-Pionier Tesla, BMW, Daimler, Hyundai, der PSA-Gruppe und dem Volkswagen-Konzern abgeschlossen hat, hat zuletzt angekündigt, auch im Bereich Tausch und Wartung von Elektroauto-Batterien sowie deren Recycling und beim Angebot von Ladelösungen aktiv werden zu wollen. Dazu sei auch geplant, in ähnliche Unternehmen in anderen Ländern in Übersee zu investieren. Je nach Kundennachfrage sei neben Thüringen auch eine weitere Expansion von China nach Übersee denkbar.
Quelle: Automobilwoche — Batteriefabrik: CATL sieht nur geringe Corona-Verzögerungen bei Neubau in Erfurt