General Motors soll Elektrotransporter für Ende 2021 planen

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Der US-Autohersteller General Motors soll einen Elektrotransporter für Geschäftskunden entwickeln, wie die Nachrichtenagentur unter Berufung auf fünf mit dem Vorhaben vertraute Personen berichtet. Damit würde sich der Konzern einer wachsenden Liste von Autoherstellern anschließen, die in eben jenem Segment ebenfalls Elektrofahrzeuge planen, um Großkunden wie etwa Amazon oder UPS mit zehntausenden Fahrzeugen auszustatten. Ein äußerst lukratives Marktsegment, das bisher kaum bedient wird.

GM hat die Pläne für den Elektro-Van noch nicht bestätigt, plant allerdings, bis 2023 mindestens 20 neue vollelektrische Fahrzeuge in verschiedenen Karosserievarianten einzuführen. Lieferanten, die mit den Plänen bei General Motors vertraut sind, sagten Reuters, der Autohersteller sehe Elektro-Lastwagen und -Nutzfahrzeuge als mittelfristig profitabelstes Unterfangen an. Zumal Branchenprimus Tesla, der den Elektro-Pkw-Markt dominiert, auf diesem Feld nicht aktiv ist.

Der GM-Van mit dem Codenamen BV1 soll Ende 2021 in Produktion gehen, berichtet Reuters. Es sei wahrscheinlich, dass sich der BV1 einige Komponenten mit den zukünftigen elektrischen Pickups und SUVs von GM teilen wird, einschließlich des neuen Ultium-Batteriesystems des Autoherstellers. Der BV1 werde voraussichtlich zusammen mit anderen Elektrofahrzeugen im GM-Werk Detroit-Hamtramck montiert, etwa dem rein elektrischen Hummer, der Ende 2021 erscheint. GM soll vorhaben, den Elektrotransporter über seine traditionellen Lkw-Marken anzubieten: Chevrolet und GMC.

Ein attraktives Feld, getrieben von möglichst niedrigen Betriebskosten

Nutzfahrzeuge sind ein äußerst profitables Geschäftsfeld, das vor allem von möglichst niedrigen Betriebskosten getrieben wird, nicht von ausgefallener Technologie oder Starpower. „Käufer von Nutzfahrzeugen wollen Zuverlässigkeit und nicht unbedingt einen auffälligen Markennamen“, sagte Sam Fiorani, Vice President für globale Fahrzeugprognosen bei AutoForecast Solutions, der Nachrichtenagentur Reuters. „Die geringeren Kosten von Elektrofahrzeugen für Wartung und beim Kraftstoffverbrauch seien für Geschäftskunden sehr attraktiv“, mehr noch als für Privatkunden, so der Analyst. Scott Phillippi, bei UPS zuständig für die Flottenwartung, glaubt Reuters zufolge, dass Elektrotransporter das Potenzial haben, den Markt umzukrempeln. Die Fahrzeuge könnten Ähnliches bewirken wie das Tesla Model 3 im Privatkundenbereich.

Im Februar kündigte Ford an, für das Modelljahr 2022 eine elektrische Version seines Transit-Transporters einzuführen. „Die wichtigste Wette, die wir in den nächsten Jahren abschließen werden, sind unsere Nutzfahrzeuge“, sagte Fords Chief Operating Officer Jim Farley damals. Ford ist auch ein Investor des in Michigan ansässigen Start-ups Rivian, das im nächsten Jahr mit dem Bau des ersten von 100.000 Elektrotransportern für den Versandriesen Amazon beginnen will. Der Paketdienst UPS hat vor Kurzem 10.000 Elektrotransporter vom britischen Start-up Arrival in Auftrag gegeben, das von Hyundai/Kia unterstützt wird. Der Gesamtwert allein der Amazon- und UPS-Verträge von Rivian und Arrival wird auf mehr als vier Milliarden US-Dollar geschätzt.

Quelle: Reuters — GM plans electric van for business users in bid to pre-empt Tesla

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Strauss:

Da sieht man wo es zuerst einen Markt geben wird für grössere Dimensionen. In einem Land wo der Ford Pick up F 150 Marktführer ist, kein Wunder auch diesen Bereich langsam zu elektrifizieren. Dem Rivian gebe ich grössere Chancen für Europa, als alles andere was von China kommt.

Stefan:

Hoffentlich wir beim Design noch was passieren!

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