Geht es nach NHK World-Japan, dann spielt Toyota Motor mit dem Gedanken, ein System einzuführen, bei dem die Batterien der eigenen Elektrofahrzeuge innerhalb weniger Minuten gegen voll aufgeladene ausgetauscht werden können. Aktuell ist es so, dass Elektrofahrzeuge an eine Stromquelle angeschlossen werden müssen, um wieder aufzuladen, was selbst mit einem Schnellladegerät etwa eine Stunde dauern kann. Diese Wartezeiten beim Laden tragen mit dazu bei, dass der Markteintritt von E-Fahrzeugen nicht ganz so wie gewünscht verläuft.
Im Rahmen der geplanten Neuerung werden in ganz Japan Ladestationen eingerichtet, unter anderem bei Toyota-Händlern, die es den Fahrern ermöglichen werden, fast leere gegen voll geladene Batterien auszutauschen. Der Vorgang dauert nur wenige Minuten und verkürzt die Ladezeit erheblich. Toyota erwägt die Einführung des Systems für kleinere Elektrofahrzeuge für Kurzstreckenfahrten.
Das Unternehmen plant, die Details auszuarbeiten, zum Beispiel wie die Anzahl der Standorte, an denen Batterien ausgetauscht werden können, erhöht werden kann. Fraglich ist aus unserer Sicht, ob ein Batterie-Wechselsystem gangbar ist oder ob man nicht eher die Batterien an sich weiterentwickeln sollte.
Quelle: NHK World – Japan – Toyota considers exchanging batteries for its EVs
Meiner Meinung nach sollte eher ein Umdenken in Hinsicht auf „Aufladen der Batterien“ stattfinden, oder man könnte es „neue Gewohnheiten“ nennen. Anstelle von einfach solange zu fahren bis „der Tank“ (sprich Batterie) leer ist, und die nächste „Tankstelle“ aufzusuchen, sich von vorn herein darauf einzustellen auf „Destination loading“, d.h. entweder zuhause über nacht oder am Zielort, z. B. Arbeitsstelle, oder ein Hotel in einer entfernten Stadt. Dadurch sollte der Grossteil der Fälle abgedeckt sein. Weiterhin sollte nach und nach ein Angebot verbreitet werden, wo Laden mit Shopping(oder andere Dienstleistungen wie z.B. Friseur) und Restaurantbesuch (Hotelbesuch sowieso) kombiniert wird. Das ist eine „geistige“ Umstellung: wer wird in Zukunft dann noch zu einer „Lade“ Tankstelle hinfahren, und dort 30 Minuten oder mehr (oder auch weniger) warten, bis das Laden durchgeführt ist. Vielleicht finden in der Zukunft die meisten auch heraus, dass es am sinnvollsten ist, ein Auto(Elektroauto) nur im Regionalbereich ( 500km) zu wählen. Für längere Autotouren könnte man sich auch einen Benziner leihen (evtl. car sharing). Elektroautos bräuchten in so einem Szenario nicht unbedingt grössere Reichweiten als 200 km haben, für viele Verbraucher könnte es reichen und solche short-range Elektroautos könnten auch bedeutend billiger sein.
Das Konzept ist schon einmal gescheitert ( s. Better Place). Batterie-Wechselsysteme sind zu teuer. Und erzeugen starke Abhängigkeiten von einer Wechselstation. Dasselbe trifft auch auf den Wasserstoffantrieb zu. Für die nächsten 100 Jahre wird aber der E-Antrieb dominieren. Die Zeit der Verbrenner neigt sich ihrem Ende zu. Und das ist gut so.
Ich schließe mich im Prinzip den Aussagen von Gunter an. Laden zu Hause, auf Firmenparkplätzen und anderen öffentlichen Parkplätzen deckt schon einen erheblichen Ladebedarf ab. Dabei kann die Ladeleistung relativ klein sein. Wenn es gut gemacht ist, können sogar Versorgungsspitzen genutzt werden und wenn es noch besser gemacht ist, kann sogar das Netz gestützt werden. Allerdings musste man dann konsequent auf DC-Ladung umstellen. Das macht aus meiner Sicht ohnehin Sinn. Das derzeit kleine Ladegerät im Fahrzeug wandert in die Wallbox und die Ladeleistung im Feld kann sehr unterschiedlich hoch sein.
Für die weiten Strecken wünsche ich mir eine kleine Brennstoffzelle von z.B. 25 kW als Range Extender. Wasserstoff über Power to Gas erzeugt passt wunderbar in das Konzept mit alternativen Energien. Das vermeidet Monsterbatterien im Fahrzeug. die immer mitgeschleppt werden und letztlich doch nicht die angestrebten Distanzen erreichen. Auch Monster-Ladestationen, die wiederum von stationären Monsterbatterien gestützt werden sind keine überzeugende Konzepte.