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Jobverlust durch die Elektromobilität? Zeit dies zu hinterfragen!

Sebastian HenĂźler bySebastian HenĂźler
5. Mai 2019
Lesedauer: 11 Minuten

Jobverlust durch die Elektromobilität? Zeit dies zu hinterfragen!

Sebastian HenĂźler bySebastian HenĂźler
5. Mai 2019
Lesedauer: 11 Minuten

© Abbildung(en): shutterstock / Lizenzfreie Stockfotonummer: 588387203

Jobverlust durch die Elektromobilität? Zeit dies zu hinterfragen!

Sebastian HenĂźler bySebastian HenĂźler
5. Mai 2019
Lesedauer: 11 Minuten
Home Automobilindustrie

Zu Beginn der Woche hat das Fraunhofer-Institut fĂĽr Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) eine Studie veröffentlicht, welche die Auswirkungen von Elektromobilität auf die Beschäftigung in Deutschland betrachtet. Nach diesen Berechnungen könnten – in einem noch relativ gĂĽnstigen Fall – unter dem Strich rund 75.000 von derzeit 210.000 Jobs in der Antriebstechnik wegfallen. “Je nach Betrieb und Region können die Folgen beträchtlich sein”, erklärte Institutschef Oliver Riedel am Montagabend in Frankfurt. Beschäftigte von kleinen Zulieferbetrieben in strukturschwachen Regionen wären am schwersten betroffen.


[toc heading_levels=“2″]


Der IG-Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann erklärte, die Gewerkschaft wolle mit der Studie keine Angst schüren, aber Unternehmen und Politik aufrütteln, frühzeitig gegenzusteuern: “Da sind zunächst mal die Unternehmen gefordert.”

Das Fraunhofer-IAO aus Stuttgart erarbeitete die Neuauflage der erstmals 2012 angestellten Studie mit Hilfe und Daten der deutschen Autokonzerne BMW, Daimler und Volkswagen sowie den groĂźen Zulieferern Bosch, ZF Friedrichshafen, Mahle und Schaeffler.

Das Szenario eines Wegfalls von 75.000 Stellen unter Einrechnen von 25.000 neu entstehenden Arbeitsplätzen ist noch eines mit vorsichtigen Annahmen ĂĽber den Hochlauf von Elektroautos: Dabei wird fĂĽr 2030 ein Batterieauto-Anteil von 25 Prozent vorgenommen – diese Zielmarke wollen die Autobauer allerdings schon fĂĽnf Jahre frĂĽher erreichen, um die CO2-Vorgaben in der EU einzuhalten.

Die IAO-Forscher konzentrierten sich auf die Beschäftigungseffekte in der Antriebsproduktion. Bei schnellerem Umstieg auf E-Autos könnten demnach auch bis zu 109.000 oder gut die Hälfte der Beschäftigten ihre Stellen verlieren.

Die Studie beziehungsweise die Kurzbetrachtung der Ergebnisse wird wie folgt eingeleitet:

“Die Elektrifizierung des Antriebsstrangs führt zu deutlich geringerem Personalbedarf. Das betrifft vor allem den Zuliefererbereich. Die Transformation hin zur Elektromobilität kann gelingen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Politik und Unternehmen sind jetzt gefordert, Strategien zu entwickeln, um diese Herausforderung zu bewältigen.”

Auf den ersten Blick fällt das Schlagwort “geringerem Personalbedarf” ins Auge. Ein Schlagwort, das alleine betrachtet für Aufsehen sorgen kann. Und es in der Tat auch macht. Den Medien wie der Focus, T-Online, Spiegel und Co. greifen das Thema auf, ohne es wirklich zu hinterfragen, zu beleuchten oder gar die Zahlen richtig zu übernehmen.

[headline style=“12″ align=“center“ headline_tag=“h2″]Jobverlust oder Job-Verschiebung?[/headline]

So fällt vor allem auf, dass in der zitierten Fraunhofer Studie von rund 75.000 Arbeitsplätze in der Antriebstechnik die Rede ist, die bei der als wahrscheinlich angenommen Entwicklung, wegfallen. Darin ist schon eingerechnet, dass rund 25.000 neue Stellen für Komponenten wie Batterien oder Leistungselektronik entstehen werden.

Focus und T-Online – hier nur exemplarisch fĂĽr andere Quellen aufgefĂĽhrt –  machen daraus:

“Das härteste Szenario geht dabei von einem Neuwagen-Elektroanteil von 90 Prozent im Jahr 2030 aus. Demnach würde mehr als die Hälfte der rund 210.000 Menschen, die derzeit noch Motoren und Antriebe in Deutschland bauen, ihre Arbeit verlieren.”

Klingt schon ziemlich hart, wenn man die Zahlen nur so betrachtet, wie sie aufgeführt sind, ohne ein wenig hinter die Kulissen zu schauen. Beziehungsweise zu betrachten, wie der Wandel zur E-Mobilität auch einen positiven Einfluss auf die Automobilindustrie, Zulieferer und im Umfeld betroffene Unternehmen nehmen kann.

Unternehmen wie VW reagieren, wenn auch zunächst im kleinen Umfang, durch Qualifizierung von Experten für die Produktion der I.D. Familie. Auch Automobilzulieferer wie etwa Brose, Mahle und Ziehl-Abegg sehen für das eigene Unternehmen mehr Chancen als Risiken in der E-Mobilität. Ob es im Einzelfall zu Jobverlusten in Zulieferbetrieben führt oder durch Weiterqualifizierungen die Mitarbeiter für neue Aufgabenfelder benötigt werden, kann nicht pauschal gesagt werden.

Dabei ist es eben nicht nur notwendig, dass Unternehmen zur Veränderung bereit sind, sondern sich auch Arbeitnehmer auf diese einlassen. Vom Fachkräftemangel in Deutschland ist schließlich des Öfteren die Rede, nun besteht die Möglichkeit, Personal zu qualifizieren und in anderen Bereichen tätig werden zu lassen. Es könnte daher unter dem Strich durchaus mehr zu einer Job-Verschiebung, als einem Job-Verlust kommen.

[headline style=“12″ align=“center“ headline_tag=“h2″]Geschichte wiederholt sich; eben nur ein klein wenig anders[/headline]

Unter dem auf Spiegel.de erschienenen Artikel wird lebhaft diskutiert. Denn auch dort fällt auf, dass die Sicht des Artikels zu einseitig ist. Berechtigte Fragen wie: “Wie sieht eigentlich die Gegenrechnung aus, wie viele Jobs entstehen durch Innovation?”  kommen auf.

Aber auch der Vergleich mit dem Umstieg von Kutschen auf PKWs wird bemĂĽht. Was zumindest bildlich aufzeigt, dass ein solcher Wandel, wenn auch mit anderen Fortbewegungsmittel durchaus schon einmal durchlebt wurde.

“Als man von Kutschen auf PKW’s umgestiegen ist, gab es einen ähnlichen Effekt. Innerhalb von 10 Jahren veränderte sich damals um die Jahrhundertwende das StraĂźenbild maĂźgeblich. Wo vorher hunderte von Kutschen fuhren, fuhren plötzlich nur noch Automobile. War traurig fĂĽr die Hersteller von Kutschen und eisenbereiften Kutschenwagen, war schön fĂĽr die Hersteller von PKW’s.”

Man muss allerdings auch festhalten, dass es durchaus zu vereinzelten Job-Verlusten kommen kann. Aufs große Ganze betrachtet ist es “zweifellos sinnlos, in alte Systeme zu investieren, nur um Arbeitsplätze zu sichern. Genauso war es ja richtig den Kohleabbau zurückzufahren und mittelfristig die AKWs abzuschalten.”, wie ein weiterer Kommentar auf Spiegel verlauten lässt.

[headline style=“12″ align=“center“ headline_tag=“h2″]BefĂĽrworter der Elektromobilität im Gespräch – Droht tatsächlich der Verlust Zehntausender Jobs?[/headline]

Doch was halten eigentlich BefĂĽrworter der E-Mobilität von Schlagzeilen wie: “Umstellung auf Elektroantriebe kostet Zehntausende Jobs” – teilt man diese Meinung oder sieht man es komplett anders?

Im Gespräch mit Marc Jünger, Prokurist der electrify GmbH und Dr. Peter Westerbarkey,  Geschäftsführer der Westaflexwerk GmbH tauschen wir uns kurz und knackig zu diesem Thema aus.

Die electrify GmbH verleast Elektro-Autos zu möglichst günstigen Konditionen und bietet mit dem E-FLAT-Paket ein echtes “Rundumsorglospaket” an. Robert Tönnies hatte zu Jahresbeginn 2016 in Bielefeld mit der electrify GmbH das erste reine Elektroauto-Leasingunternehmen in Deutschland gegründet. Aktuell umfasst die electrify-Fahrzeugflotte über 400 Elektroautos und stellt damit die größte Elektroautoflotte Deutschlands. Bis Ende 2018 wird nochmal ein deutlicher Zuwachs zu verzeichnen sein. Die prominentesten Vertragspartner sind das Deutsche Rote Kreuz und Bethel proWerk, die sich um die Beschäftigung, Qualifizierung und Ausbildung von Menschen mit Behinderung kümmern.

Westaflex ist ein mittelständisches Unternehmen aus der metallverarbeitenden Industrie. Die lufttechnischen Produkte des Unternehmens finden ihre Anwendung in den Bereichen Automotive/Caravan, Schienenfahrzeuge und Haustechnik. Das Unternehmen existiert seit knapp 90 Jahren und hat seinen Sitz im ostwestfälischen Gütersloh.

[headline style=“12″ align=“center“ headline_tag=“h2″]Meinungen Marc JĂĽnger, Prokurist der electrify GmbH und Dr. Peter Westerbarkey  CEO von Westaflex zur Jobkrise, verursacht durch die E-Mobilität[/headline]

Zunächst einmal vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für die Beantwortung der Fragen nehmen. Sicherlich sind ihnen die Schlagzeilen der letzten Tage nicht entgangen. Was haben diese bei Ihnen ausgelöst?

Jünger: Als ich die Schlagzeilen bei den großen Vertretern der Medien und die entsprechenden Artikel las, war mir sofort klar, dass in dieser Woche wieder eine äußerst starke Lobby-Arbeit geleistet wurde.

Zunächst: Das Fraunhofer Institut hat natürlich einen hervorragenden Ruf; gleichwohl sollte man auch stets erfragen, wer eine solche Studie in Auftrag gegeben hat. Im vorliegenden Fall war der Auftraggeber u.a. eine prominente Gewerkschaft. Gemäß den Angaben des “manager magazins” haben neben der Gewerkschaft auch der Industrieverband VDA sowie große Hersteller und Zulieferer mitgewirkt. Das von dieser Seite eindeutige Interessen vorliegen, ist natürlich mehr als offenkundig.

Besonders enttäuschend ist es allerdings, dass derartige Studien in den Medien teils vollkommen unreflektiert und ohne hinreichende Kennzeichnung der Prämissen verlautbart werden bzw. die entscheidenden Punkte und vernünftige Schlussfolgerungen aus der Studie erst später im Artikel zu finden sind.

So wurde in der Studie des Fraunhofer Instituts der Stand der Jobentwicklung bis bzw. in 2030 prognostiziert. Diesbzgl. ist stets anzumerken, dass kein Mensch – egal ob Laie oder Experte – die technische Entwicklung oder die Arbeitsmarktsituation in so vielen Jahren vorhersehen kann. Mannigfaltige Faktoren haben hierauf einen Einfluss, so dass keine seriöse Aussage getroffen werden kann.

Unabhängig davon, welche (fortschrittlichere) Antriebstechnologie sich am Ende durchsetzen wird, so muss den Unternehmern doch eines klar sein: Nur wer flexibel und mit vernünftig gesteuertem Invest sein Unternehmen auch mit Blick für die Zukunft aufstellt, kann sich sowohl national als auch international durchsetzen. Wer technische Fortschritte nicht wahrhaben möchte, wird auf dem freien Markt verlieren und verdrängt werden. Der wahre Druck auf Wirtschaft und Autobauer wird schlussendlich von den internationalen Märkten generiert werden, dies dürfte jedem Unternehmensstrategen klar sein.

Westerbarkey: Es ist grundsätzlich richtig, sich auch und gerade in Zeiten guter Auftragslage mit Zukunftsszenarien der nächsten fünf Jahre und darüber hinaus zu beschäftigen. Die Frage des nachhaltigen Motorantriebes ist nach der Diesel-Affäre für die Automobilindustrie und deren Autohändler von geradezu existentieller Bedeutung. Nicht zuletzt durch die Elektroauto-Quote in China und dem politischen Bekenntnis zum Diesel-Aus in vielen benachbarten Ländern wie Frankreich und den Niederlanden ist eine klare Strategie notwendig.

Doch wie steht es mit den drohenden Jobverlusten in diesem Zusammenhang? Die mir zugänglichen Beschäftigungszahlen in der Automobilindustrie datieren auf das Jahr 2014. Im Jahresmittel waren 774.900 Beschäftigte in den Stammbelegschaften tätig. Mit 447.200 Mitarbeitern vereinten die Automobilhersteller den Großteil der Beschäftigten auf sich. Auf die Zulieferbetriebe entfallen damit 327.700 Personen. Der durch die Studie prognostizierte Beschäftigungsrückgang betrifft somit ungefähr 23 Prozent der Belegschaft in allen Zulieferbetrieben zusammen. Zulieferbetriebe, die einseitig nur vom Motorenbau und dem Antriebsstrang in Verbrennermotoren abhängig sind, dürften deutlich stärker betroffen sein.

Auch unser Unternehmen beliefert unter anderem die Automobilindustrie; wir haben uns deshalb die Frage einer möglichen Neuausrichtung unseres Angebotes bereits vor über zehn Jahren gestellt und neue Produkte für die Elektromobilität entwickelt. Für uns bedeutet der aktuelle Trend eher einen Zuwachs an Arbeitsplätzen.


Wie sehen Sie die aktuelle Lage. Muss man nur Schwarzmalerei betreiben oder ergeben sich auch Chancen, die genutzt werden wollen? Für mich ist gerade der nun deutlich wachsende Bereich der Ladeinfrastruktur ein Beweis dafür, dass neue Arbeitsplätze/Jobs entstehen können. Teilen Sie diese Meinung?

JĂĽnger: Innovation und technologischer Fortschritt sollten stets als Chance und nicht als Gefahr betrachtet werden. Die Mobilität und die Infrastruktur wandelt sich; muss sich sogar wandeln und das ist auch gut so. Forschung und Entwicklung von Akku- und Antriebstechnologien, die Implementierung einer modernen Ladeinfrastruktur, neue Aufgaben im Dienstleistungsbereich – dies sind ja nur einige der Baustellen, die angegangen werden mĂĽssen und natĂĽrlich auch Jobs schaffen.

Westerbarkey: Der Bereich Ladeinfrastruktur ist ein guter Beleg für eine rasante Entwicklung, die in der Öffentlichkeit häufig gar nicht in seiner Dynamik richtig wahrgenommen wird. Wir vertreiben unsere Produkte unter dem Namen “Ladefoxx” und haben hohe Zuwachsraten.

Es ist das berühmte Henne-Ei-Problem: Was ist wichtiger, ein gutes Angebot an verfügbaren Elektroautos oder eine öffentlich sichtbare Ladeinfrastruktur, um den potentiellen Käufern solcher Elektroautos die Reichweitenangst zu nehmen? Wahrscheinlich muß beides Hand in Hand gehen. Und hier hat sich in den letzten Jahren wirklich viel getan!

Durch die Vereinheitlichung des Ladesteckers auf der Seite der Ladesäulen ist mindestens europaweit ein einheitliches System vorliegend, in das zukunftssicher investiert werden kann. Diese Aussage gilt sowohl für AC Wechselstrom wie aber auch für DC Gleichstrom. Entlang der Autobahnen und bei Supermärkten sind Ladestationen entstanden, die das wachsende Angebot innerstädtischer Ladepunkte wunderbar ergänzen. Man kann mittlerweile Deutschland von West nach Ost oder von Süd nach Nord mit einem Elektroautos durchfahren ohne mit einer leeren Batterie liegen zu bleiben. Durch die Ladesäulenverordnung kommt es gleichzeitig auch zu einer Vereinheitlichung der Abrechnungssysteme (Roaming).

Große deutsche Unternehmen wie z.B. Mennekes, Phoenix Contact, Bals und Harting sind in der Entwicklung und Herstellung von Komponenten für Ladesäulen weltweit führend. Weitere Unternehmen wie Plugfinder oder Plugsurfing haben die notwendigen Navigationsdaten zum Auffinden von Ladestationen oder zur Abwicklung der Bezahlung erstellt. Hier sind zweifelsohne überall neue Arbeitsplätze entstanden.


E-Mobilität ist nur einer der möglichen Alternativen Antriebe – wenn auch derzeit der Vielversprechendste – der sich durchzusetzen vermag. Sollte man diesen Wandel und die positiven Aspekte ausbremsen, um etwaige Jobverluste in zwölf bis fĂĽnfzehn Jahren entgegenzuwirken?

JĂĽnger: Es ist wirklich erschreckend, dass ernsthaft versucht wird, mit einem Arbeitsplatz-Argument technologischen Fortschritt auszubremsen. Technologische Innovationen werden sich nie kĂĽnstlich aufhalten lassen, dies hat die Geschichte bereits mehrfach aufgezeigt. Es ist dagegen erfreulich, dass in den Internetforen auch in der Masse bereits erkannt wird, wenn eine echte Lobby-Arbeit vorliegt.

Ein Argument leuchtete dabei schon vielen Usern ein: Wenn sich unsere Gesellschaft gegen den Fortschritt sperren sollte und der Wirtschaftsstandort Deutschland z.B. von den Chinesen überholt wird, so dürften wesentlich mehr Arbeitsplätze bedroht sein. Ein Aspekt, der dem Fraunhofer Institut offenkundig entgangen zu sein scheint.

Westerbarkey: Mehr als fünf Jahre kann niemand realistisch vorausschauen. Es erscheint durch die Entwicklungen in der Batterieherstellung und beim Wasserstoffmotor deshalb auch durchaus möglich, momentan sich abzeichnende Jobverluste durch rechtzeitige Qualifizierung der Mitarbeiter sowie neue Produktentwicklungen ins Gegenteil zu verkehren.


Neben den Automobilherstellern und Zulieferer Co. muss man meiner Meinung nach auch die Politik mit einbeziehen, wenn es darum geht, dass wir als Sieger aus dem E-Mobilitätswandel hervorgehen. Teilen Sie diese Meinung? Welche Akteure sind aus Ihrer Sicht noch betroffen?

Jünger: In der Tat ist es wichtig, das richtungsweisende Thema der Mobilität als gesellschaftliches Thema zu betrachten. Nur wenn alle oder zumindest möglichst viele an einem Strang ziehen, lassen sich auch flächendeckende Effekte erzielen. Wirtschaft, Politik und insbesondere auch jeder Bürger bzw. Verbraucher müssen einen Wandel hin zu einer fortschrittlicheren Mobilität auch wollen. Um Hürden abzubauen und über Anreize, natürlich auch finanzieller Natur, zu fördern: Hier ist natürlich insbesondere die Politik gefragt. Welch hervorragende Ergebnisse sich so erzielen lassen, können wir alle ja auch in Norwegen und den Niederlanden sehen. Aus meiner Perspektive sind diese beiden Länder in Europa E-Mobilitäts-Vorreiter.

Am Ende des Tages müssen aber vor allem die Bürger bzw. Verbraucher sich auch von der E-Mobilität selber überzeugen. Die Menschen müssen neue Techniken zunächst möglichst einfach ausprobieren können, um die Vorteile ganz für sich allein zu entdecken. Ich sehe es immer wieder bei den Kunden der electrify GmbH: Zuerst wird über das Thema Mobilität nachgedacht, dann wird das Ganze ausprobiert, dann über Lademöglichkeiten gesprochen; und zudem auch noch über die Themen Energieerzeugung und -verbrauch. Wenn dies geschieht, dann hat man doch wirklich etwas erreicht, anstatt einfach nur stumpf beim Alten zu bleiben!

Westerbarkey: FĂĽr viele junge Menschen haben der eigene FĂĽhrerschein oder das eigene Auto nicht mehr den gleichen Stellenwert wie vor Jahrzehnten. Vielmehr sind andere Thema wie beispielsweise der Umweltschutz von Bedeutung. Und genau an dieser Stelle hat das Elektroauto mit Strom aus regenerativen Energien seine ganz besonderen Vorteile.

Ich bin beruflich häufig in China unterwegs und kenne die dortige Luftverschmutzung aus eigener Erfahrung. Es stinkt, ist laut und der Verkehr ist rund um die Uhr ein Ă„rgernis fĂĽr alle Beteiligten. Interessanterweise hörte ich dort anfangs die selben Vorurteile gegenĂĽber Elektroautos wie in Deutschland – neue Konzepte haben es anfänglich halt ĂĽberall schwer sich durchzusetzen.


Vielen Dank fĂĽr Ihre Antworten und Meinung zu diesem doch sehr packendem Thema.

Sebastian HenĂźler

Sebastian HenĂźler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere Alternative Antriebe werden betrachtet.

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Strauss
Strauss
4 Jahre zuvor

Firmen und Zulieferer von ausschliesslich Produkten , ohne Suche nach anderen Möglichkeiten, fĂĽr die Verbrenner Autos, mĂĽssen sich wirklich warm anziehen fĂĽr die Zukunft. Ein Abwarten auf Verbesserung der Verbrennertechnik, trotz Mazda-pla bla, sollte man vergessen. Nur der E Motor hat weiteres Entwicklungspotential mit besseren Batterien und schnellerem Laden den Weg zur Energiewende zu schaffen. Job-wechsel war schon frĂĽher notwendig durch Flexibilität der einzelnen Mitarbeiter. Nach der Kutsche wurden viele Pferdemetzger und montierten keine eisenbeschlagenen Holzräder mehr…..

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Uwe
Uwe
4 Jahre zuvor

Lieber Sebastian,

Kompliment! Ein sauber recherchiertes Werk mit einem Interview der Spitzenklasse, das den gegenwärtigen Stand der Diskussion, die Argumentationsstrategien und -Schwächen sehr gut beleuchtet.

Komplex, Informativ, Sachlich, Klasse!!!

Eine Wissensbereicherung und ein Spass fĂĽr Themen-Interessierte.

Vielen Dank.

Was man noch beleuchten könnte:

Wieviele Arbeitsplätze gehen der Automobilindustrie durch den Abgasskandal verloren, weil die Unternehmen die Kosten für Rückrufe, Schadenersatz und Bußgelder einsparen müssen oder wollen?

Wieviele Arbeitsplätze gehen verloren, weil die Verbrenner-Technologie auf eine Marktsättigung innerhalb Europas zuläuft und nur durch Modellpflege auf Plattform-Konformität noch stabilisiert wird. (Konzern übergreifende Plattformstrategien wie bei VW-Porsche-Audi-Seat-Skoda-../PSA/FCA/etc. führen zu Personaleinsparungen auf allen Ebenen der Wertschöpfungs- und Zuliefererketten, von Fahrgestell über Karosserie, Interieur, Motoren, Elektrik, Getriebe u. Anbauteilen.)

Ich gehe davon aus, dass auf der gegenwärtigen Struktur ohnehin ca. 50.000 Arbeitsplätze (sozialverträglich, demoskopisch) abgebaut werden.

Das Problem liegt wohl eher in der Kompabilität der vorhandenen Arbeitskräftequalifikationen mit den neuen Technologien (digital, additiv) die deutlich stärker in den E-Antriebs-Fahrzeugen als in den Verbrenner-Antriebs-Fahrzeugen integriert sind.

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