Im Juni vergangenen Jahres hatten wir bereits berichtet: “Elektroautos im Stromnetz: Niemand muss Angst vor einem Blackout haben”. Dies unterstreicht E.On-Vorstand Thomas König am gestrigen Dienstag mit der Aussage, dass er das Risiko eines Blackouts des Stromnetzes, wie ihn Kritiker für Deutschland teilweise prognostiziert hatten, nicht sehe.
Im Gegenteil, aus seiner Sicht decke, innerhalb der nächsten rund zehn Jahre, das Bestandsnetz noch den Strombedarf von E-Autos. Eine deutlich größere Herausforderung seien die Lastenspitzen, wenn gegen 18:00 Uhr nach Hause kommen, ihr Auto an die Steckdose schließen und die Nacht über voll aufladen wollen.
E.On seinerseits will bis 2045 rund 2,5 Milliarden Euro investieren, um sein Netz für die E-Mobilität aufzurüsten. Dies reiche laut dem Energieberater Consentec für rund 6,5 Millionen Wagen mit E-Antrieb aus. Umgerechnet sind dies Investitionen von im Schnitt 400 Euro pro E-Auto.
Und auch für die Lastenspitzen sei eine Lösung gefunden. Das Zauberwort lautet “netzdienliches Laden”. Dabei verschiebe E.On einen Großteil der Nachfrage automatisch in den Abend und die Nacht, ohne dass der Kunde es merke. Gegen eine entsprechende Zusatzgebühr, kann man sich davon ausschließen lassen. E.On verspricht sich durch dieses „intelligente Lademanagement“ den Ausgabebedarf um die Hälfte zu senken.
“Unsere Untersuchung hat sich da ein Stück weit den Stresstest der europäischen Banken zum Vorbild genommen. Heute fahren in unserem E.On-Netzgebiet mehr als 6 Millionen konventionelle Pkw mit Verbrennungsmotoren. Und um einfach den maximalen Stress für die Netze zu simulieren, sind wir ja davon ausgegangen, dass die heutige Pkw-Flotte vollständig elektrifiziert wird. Und da haben wir uns die Frage gestellt: Können unsere Netze das? Bleiben die sicher? Ganz deutliches Ergebnis: Unsere Netze bleiben sicher, auch wenn wir hier und da Handlungsbedarf sehen.” – Hendrik Paul, Netzexperte von E-On
Quelle: Heise.de – Eon steckt 2,5 Mrd Euro in Netzausbau für E-Mobilität